Dortmunder Stadtverwaltung will 230 neue Stellen

Personalbedarf wächst

Dortmund wächst - und damit auch die Stadtverwaltung. Allein in diesem Jahr wurde die Belegschaft schon um 196 Vollzeit-Stellen aufgestockt. Das Ende der Fahnenstange ist damit aber nicht erreicht. Auf der Wunschliste der Verwaltung stehen weitere 230 Stellen. Wir erklären, welche das unter anderem sind.

DORTMUND

, 30.08.2016, 02:44 Uhr / Lesedauer: 2 min
Das alte Rathaus und das Stadthaus am Friedensplatz.

Das alte Rathaus und das Stadthaus am Friedensplatz.

Wie viele Mitarbeiter zählt die Stadtverwaltung aktuell?

Wie aus dem jetzt erschienenen Personalbericht 2015 hervorgeht, ist die Verwaltung der Stadt im vergangenen Jahr von 7920 auf 8243 Vollzeitstellen gewachsen (+ 323). Das städtische Personal im Jobcenter eingeschlossen, sind es sogar 8676 Stellen. Die weitaus meisten vollzeitverrechneten Mitarbeiter zählte mit 1376 der städtische Kindergartenbetreiber Fabido, gefolgt von der Feuerwehr (861), dem Tiefbauamt (602) und Jugendamt (578). 

Was sind die Ursachen für den gestiegenen Personalbedarf?

An erster Stelle die gestiegenen Einwohnerzahlen von 580.000 auf fast 600.000. Bei den Neubürgern handelt es sich um Familien, die aus dem Umland nach Dortmund ziehen, um Studenten, Zuwanderer aus Europa und Flüchtlinge aus Kriegsgebieten.

Schon im vergangenen Jahr haben die Versorgung, Unterbringung und Integration von Flüchtlingen ihre Spuren in der Personalwirtschaft hinterlassen, stellt Personaldezernent und Stadtdirektor Jörg Stüdemann fest.  Mit 102 zusätzlichen Stellen in unterschiedlichen Ämtern machte die Aufgabe „Flüchtlinge“ den größten Teil des Stellenzuwachses in 2015 aus, nämlich fast ein Drittel. Es handelte sich allerdings fast zur Hälfte um befristete Stellen.

Und wie sieht es in diesem Jahr aus?

Auch in diesem Jahr sind es vor allem Sozialamt, Jugendamt, Ordnungsamt, Liegenschaftsamt, die Städtische Immobilienwirtschaft und die Feuerwehr, die von den Flüchtlingsaufgaben direkt betroffen sind und deren Personalaufwand deshalb wächst.

So erhält das Ordnungsamt von den bereits bewilligten 196 Stellen 34 Stellen, davon 31 allein im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsaufkommen (15 in der Zentralen Ausländerbehörde und 16 für Asyl und humanitäre Aufenthalte). Von den 46 zusätzlichen Stellen für das Sozialamt entfallen mindestens 14 auf die Flüchtlingsarbeit.

Wie wächst der Personalbedarf in anderen Bereichen der Verwaltung?

Auch dort gibt es mehr Personalbedarf, wie die Liste von 230 angemeldeten Stellen belegt. So hat die Feuerwehr einen Mehrbedarf von rund 100 Stellen angemeldet für den künftigen Rettungsdienstbedarfsplan sowie die Umsetzung einer europäischen Arbeitszeitrichtlinie und die damit verbundene Umstellung auf die 48-Stunden-Woche.

20 Stellen mehr möchte das Tiefbauamt für die Umsetzung der geplanten Straßenbau-Investitionen. 33 weitere Stellen fordert das Ordnungsamt, darunter zehn Stellen, um den Schichtdienst der Ordnungspartnerschaft mit 46 Mitarbeitern aufrechtzuerhalten, sowie 15 für die Verkehrsüberwachung, davon neun für die Kontrolle der Anwohner-Parkplätze.

Werden diese 230 Stellen genehmigt?

Das ist noch nicht raus. Vor einer Entscheidung will die Verwaltungsspitze genauer prüfen, welche von diesen Stellen tatsächlich nötig sind.

Steigen mit mehr Einwohnern nicht auch die Schlüsselzuweisungen?

Ja, laut der vier Dortmunder SPD-Landtagsabgeordneten um 6,7 Prozent, das sind 38,3 Millionen Euro. Das ist eine erste Berechnung. Die tatsächlichen Zahlen sollen im Oktober vorliegen.

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