Dortmunder SPD-Parteichefin Nadja Lüders gibt ihr Amt auf

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Dortmunder SPD-Parteichefin Nadja Lüders gibt ihr Amt auf

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Kurz nach dem Erfolg der SPD auf Bundesebene kündigen sich in Dortmunds SPD Änderungen an: Parteichefin Nadja Lüders will ihr Amt an der Spitze abgeben. Es gibt schon einen möglichen Nachfolger.

Dortmund

, 29.09.2021, 12:14 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Schreiben erreichte die SPD-Mitglieder am Montag (27.9.), einen Tag nach der Bundestagswahl. Darin kündigt Nadja Lüders, seit 2014 Dortmunds SPD-Parteichefin, ihren Rückzug an:

„Beim Unterbezirksparteitag im November werde ich (…) nicht mehr kandidieren.“ Die Delegierten stehen am Samstag, 20. November, turnusmäßig vor der Aufgabe, den gesamten Parteivorstand neu zu besetzen.

Dabei hatte sich der Verzicht von Lüders lange angedeutet: Eigentlich habe sie den Schritt bereits nach der Kommunalwahl im Herbst 2020 gehen wollen, erklärt sie auf Anfrage. Ihr „Pflichtgefühl“ habe „das aber verboten“.

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Der engere Führungszirkel der SPD ist seit Wochen über ihre Entscheidung im Bilde. Mit Blick auf die Wahlen sei man überein gekommen, nichts nach außen sickern zu lassen, um „Ablenkungen oder Störgeräusche“ für die Kandidierenden zu vermeiden. Das Ergebnis der Bundestagswahl gebe ihr das „gute Gefühl, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist“, so Lüders.

„Aufgabe war nicht immer ganz einfach“

Die Aufgabe habe ihr „viel Spaß gemacht“, sagt sie auf Anfrage. „Auch wenn sie nicht immer ganz einfach war und oft Nerven gekostet hat“. Als Grund für ihren Verzicht auf die Führungsrolle im Dortmunder SPD-Unterbezirk führt sie ihr Landtagsmandat und die Vorbereitung auf die NRW-Wahlen im Mai 2022 an.

Neben ihrer Funktion als Landtagsabgeordnete ist Lüders seit drei Jahren auch Generalsekretärin der NRW-SPD - und damit für die Organisation des SPD-Wahlkampfes zuständig. „Diese Aufgabe mit dem Landtagsmandat und dem Dortmunder SPD-Vorsitz in Einklang zu bringen, bindet sehr viel Energie und noch mehr Zeit.“

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Damit ist das Rennen um einen Sitz in der ersten Reihe eröffnet. Dabei richten sich die Blicke vor allem auf den engsten Führungszirkel, den vierköpfigen geschäftsführenden Parteivorstand. Neben Lüders sitzen dort die drei Vize Thomas Westphal (Dortmunder OB), Jens Peick und Volkan Baran (Schatzmeister). Ob Thomas Westphal Ambitionen auf den Parteivorsitz hat, ist offen. Insider schütteln eher den Kopf.

„Würde für Kandidatur bereitstehen“

Dafür könnte ein anderer zum Zuge kommen: der bisherige Vize Jens Peick, der bei der Wahl am Sonntag erstmals ein Bundestagsmandat gewonnen hat. „Ja, ich würde das machen und für eine Kandidatur bereitstehen“, erklärte Peick auf Anfrage. Allerdings seien noch „diverse Gespräche zu führen.“

Ein anderes prominentes Parteimitglied hat das bereits hinter sich: Norbert Schilff, Bürgermeister und früherer SPD-Fraktionschef im Rat, hat alle Anfragen abblitzen lassen. „Ich stehe dafür definitiv nicht zur Verfügung“, erteilt Schilff Spekulationen um seine Person eine kategorische Absage. „Ich finde, das Amt sollten jetzt Jüngere übernehmen.“

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