Dortmunder nicht an Lassa-Fieber erkrankt
Uniklinik Düsseldorf
Mit Verdacht auf hochansteckendes Lassa-Fieber ist ein 47-jähriger Dortmunder am Samstag in die Uniklinik Düsseldorf gebracht worden. Am Montag gab es gute Nachrichten aus dem Krankenhaus, der Lassa-Verdacht bestätigte sich nicht.

Die Sonderisolierstation an der Düsseldorfer Uniklinik: Hier soll der Mann untersucht werden, der mit Verdacht auf das lebensbedrohliche Lassa-Fieber von Dortmund dorthin gebracht wurde.
Aktualisierung, Montag, 16.38 Uhr: Kein Lassa-Fieber
Nachdem eine erste Blutprobe am Wochenende bereits negativ ausgefallen war, ergab ein zweiter Test durch das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg dasselbe Ergebnis. „Es ist kein Lassa-Fieber, das ist die gute Nachricht“, so die Auskunft der Uniklinik. Offen sei allerdings noch, woran der Patient erkrankt sei.
Der Patient könne jetzt die hermetisch verschlossene Isolierstation verlassen. Er bleibe aber unter Beobachtung, teilte die Uniklinik mit. Das Gesundheitsamt Dortmund wird die Isolation der Familie jetzt aufheben, teilte die Stadtverwaltung am Montagnachmittag in einer Pressemitteilung mit.
Aktualisierung, Sonntag, 15.48 Uhr: Erstes Ergebnis
Das erste Ergebnis der Blutproben des Dortmunders ist da. Der Verdacht auf eine Lassa-Fieber-Erkrankung bei dem Patienten habe sich bei dieser ersten Überprüfung nicht bestätigt, so eine Sprecherin des Düsseldorfer Universitätsklinik. Eine zweite Probe werde am Montagmittag vorgenommen und analysiert. Bis dahin müsse der Dortmunder unter strenger Isolierung bleiben. Ihm gehe es aber gut, sein zustand sei unverändert stabil, so die Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Erstmeldung, Sonntag, 12.40 Uhr: Hohe Sicherheitsbedingungen
Die Sicherheitsbedingungen waren enorm, unter denen der Patient von Dortmund nach Düsseldorf gebracht wurde. Speziell ausgebildete Einsatzkräfte hätten den Transport vorgenommen. Ein Konvoi bestehend aus mehreren Rettungsdienstfahrzeugen, darunter ein Spezialfahrzeug, in dem der Patient lag, begleitet von der Polizei fuhr am Samstagabend unter Blaulicht zur Universitätsklinik. Dort soll der Mann auf einer Sonderisolierstation weiter untersucht werden.
"Er wird unter höchsten Sicherheitsbedingungen in der Station, die eigens für hochansteckende, potenziell lebensbedrohliche Erkrankungen gebaut wurde, behandelt", so eine Sprecherin des Universitätsklinikums Düsseldorf gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Über den Zustand des Mannes wurde zunächst nichts bekannt. Proben des Patienten wurden am Wochenende am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) in Hamburg untersucht.
"Wir gehen davon aus, dass wir noch am Sonntagnachmittag das Ergebnis haben werden", sagte Jonas Schmidt-Chanasit vom BNITM der Deutschen Presse-Agentur. Nach Angaben des Virologen sind Ansteckungen mit Lassa-Erregern bei Kontakt mit den Ausscheidungen eines Kranken möglich. Das kann zum Beispiel bei Erbrechen oder Blutungen passieren.
Am 26. Februar war in Köln ein 46 Jahre alter US-Bürger gestorben, der in Togo als Krankenpfleger gearbeitet hatte. Erst nach seinem Tod wurde eine Lassa-Virus-Infektion festgestellt. Es war der sechste diagnostizierte Lassa-Fall in Deutschland in mehr als 40 Jahren. Eine Ansteckung innerhalb Europas sei bisher noch nie vorgekommen. Nach Angaben des Kölner Gesundheitsamtes hatte der US-Bürger, der in Köln starb, Kontakt zu 45 Menschen in Deutschland gehabt. Sie alle sollen zum medizinischen Fachpersonal gehört haben.