Zweieinhalb Tage nach einem schockierenden Messerangriff in der Dortmunder Nordstadt ist das Opfer im Krankenhaus gestorben. Das teilt Staatsanwältin Gülkiz Yazir am Freitag (1.9.) auf Anfrage mit. In den Tagen zuvor war durchgängig von „akuter Lebensgefahr“ die Rede.
Ein 16-jähriger Verdächtiger sitzt seit Donnerstag in Untersuchungshaft. Er soll dem Opfer gegen 16.45 Uhr vor dem Lidl-Supermarkt an der Schützenstraße aufgelauert und mit einem Messer in den Hals gestochen haben.
Zu den anderen beiden Beteiligten bestehe kein dringender Tatverdacht wegen eines eventuellen Tötungsvorsatzes, sagt Yazir. Deshalb ist der zweite Verdächtige, der bereits in Gewahrsam saß, nun vorerst wieder auf freiem Fuß. Beide Jugendlichen hatten sich nach der Veröffentlichung von Fahndungsfotos selbst gestellt. Die Ermittlungen laufen weiter.
Rache wegen sexuellen Missbrauchs
Bei den Befragungen nannte einer der Beschuldigten als Motiv des Messerangriffs, dass der 48-Jährige Geschwister des 16-Jährigen sexuell missbraucht haben soll. Vor zwei Jahren ist zu einem entsprechenden Fall auch bereits Anklage gegen den Mann erhoben worden.
Die Staatsanwaltschaft verweist für nähergehende Auskünfte dazu ans Amtsgericht Dortmund. Dessen Sprecher gibt an, anhand der aktuellen ihm vorliegenden Aktenlage jedoch keinen Zusammenhang zwischen den Fällen zu erkennen, sodass keine weiteren Details mitgeteilt werden.
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