Die Schauburg hätte längst öffnen dürfen. Entschied sich aber dagegen und stattdessen für einen festen Termin. © Lydia Heuser
Corona-Lockerungen
Dortmunder Schauburg: Kinobesuch ohne Impfung oder Test möglich
Längst dürften sie wieder öffnen – die Kinos. Ein Dortmunder Kinobetreiber erklärt, warum er noch nicht geöffnet hat und unter welchen Voraussetzungen man bald wieder Filme schauen kann.
Eigentlich könnten in Dortmunds Kinos schon längst wieder Filme laufen. Die Corona-Schutzverordnung NRW, die am 28. Mai veröffentlicht wurde, erlaubt ab einer Inzidenz von 100 und weniger die Öffnung von Kinos unter bestimmten Voraussetzungen.
Im Juni gab es bereits einen Probelauf
Erwin Rajkovcanin betreibt die Schauburg an der Brückstraße und er sagt: „Ich finde, man muss mit Bedacht aufmachen. Wir wollte warten, bis die Inzidenz stabil ist.“ Deshalb wird die Schauburg erst am 1. Juli wiedereröffnet.
Schon vorher gab es eine Art „Probelauf“ mit dem Frauenfilmfestival, das sechs Filme in der Schauburg zeigte.
Zuschauer kommen zum Schauburg Kino, um einen Kinofilm im Rahmen des Internationalen Frauenfilmfest zu schauen. Die Mehrheit der Kinos öffnet erst zum 01. Juli wieder, die Schauburg gehört damit zu den ersten Kinos, in dem wieder Filmvorstellungen vor Publikum gemacht werden. © dpa
Rein kamen aber nur Gäste, die entweder getestet, genesen oder geimpft waren. Für die Rückkehr zum Regelbetrieb wollen die Verantwortlichen der Schauburg aber ein anderes Modell nutzen. Die drei Gs sind dann nicht mehr nötig.
Ein Gast machte Erwin Rajkovcanin darauf aufmerksam, dass in anderen Städten und Gemeinden in NRW keine Testpflicht für Kinobesucher besteht. „Ich habe mir das auf den Internetseiten der Kinos angeschaut und dachte erst, das sei ein Fehler“, sagt Erwin Rajkovcanin. Ein Telefonat mit dem Dortmunder Ordnungsamt gab ihm dann aber Sicherheit: Kinos können in Dortmund zwischen zwei Öffnungsmodellen wählen.
Mit Test oder ohne?
Stadtsprecher Maximilian Löchter bestätigt die Auskunft gegenüber unserer Redaktion und erläutert die Modelle. Im Wesentlichen unterscheiden sich die zwei Varianten in der Frage, ob Testpflicht besteht oder nicht.
Kinos, die auf Testpflicht setzen, können ihre Gäste ohne Mindestabstand nebeneinander setzen. Wer keinen Negativtest von seinen Gästen sehen will, der muss den Kinosaal im Schachbrettmuster besetzen. Das bedeutet, die einzelnen Gruppen sitzen mit Abstand zu anderen Gruppen „auf Lücke“, sodass vor und hinter einer Gruppe die Plätze der Reihen davor und dahinter frei bleiben.
In beiden Fällen gilt übrigens die Pflicht, eine medizinische Maske zu tragen. Nur im ersten Fall darf die Maske am Platz abgelegt werden, wenn das Kino über eine ausreichende Belüftung, eine viruzid wirkende Luftfilteranlage verfügt.
In der Schauburg wird das zweite Modell gelten. Im Schachbrettmuster können dann von 159 Plätzen etwa 30 bis 50 Plätze belegt werden. Schon im vergangenen Jahr konnten die Kinomitarbeiter den Einlass und die neuen Abläufe proben und optimieren.
Strengere Regeln als 2020
„Kino soll Spaß machen und sicher sein“, sagt Erwin Rajkovcanin der Schauburg. Die Karten kaufen Gäste deshalb an der Tür und nicht mehr im Foyer. „Einlass ist erst zehn Minuten vor der Vorstellung. Solange stehen die Gäste draußen an der frischen Luft.“ Auch Getränke und Essen bestellen die Kinogänger an der Tür.
Für die Kontaktnachverfolgung, die immer noch verpflichtend ist, will die Schauburg zwei Varianten anbieten. Entweder digital über einen QR-Code oder klassisch in Papierform.
Dass er nicht auf die drei Gs achten muss, darüber scheint Erwin Rajkovcanin froh zu sein. „Ich kann als Laie doch gar nicht erkennen, ob ein Impfpass vielleicht gefälscht ist.“ Hinzu komme, dass der vollständige Impfschutz je nach Vakzin zu unterschiedlichen Zeitpunkten vorhanden ist.
Dann noch die PCR- und Bürger-Tests, die unterschiedlich lange gültig sind. „Wir beschäftigen uns gar nicht mehr mit dem Thema Kino“, sagt Erwin Rajkovcanin.
Team kehrt aus Kurzarbeit zurück
Die elf Mitarbeiter der Schauburg waren während der Schließung alle in Kurzarbeit. „So waren alle abgesichert“, sagt der Kinobetreiber. Das Team wird nun sogar erweitert. „Wir haben diverse Anfragen für Sonderveranstaltungen.“
Trotzdem blickt er nüchtern auf die Eröffnung: „Ich glaube, die Leute sind zurückhaltender als 2020. Damals gab es keine Maskenpflicht. Jetzt sind Regeln dazugekommen.“
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