Dortmunder Clubs: „Die Situation ist geradezu dramatisch“

Nachtleben

Viele Dortmunder Clubs und Diskotheken sind wieder geöffnet. Ab sofort muss eine bestimmte Gruppe draußen bleiben. Doch es fehlt in den Clubs an etwas ganz Entscheidendem.

Dortmund

, 19.11.2021, 14:09 Uhr / Lesedauer: 2 min
Das Dortmunder Nachtleben hat seit September wie hier im Silent Sinners langsam und behutsam wieder Fahrt aufgenommen.

Das Dortmunder Nachtleben hat seit September wie hier im Silent Sinners langsam und behutsam wieder Fahrt aufgenommen. © Lukas Wittland

Die komplizierten Zeiten für das Dortmunder Nachtleben gehen weiter. Dabei sind die meisten Betreiberinnen und Betreiber in Dortmund der Planung der Politik sogar schon ein bisschen voraus.

Denn bereits ab dem Wochenende 19./20.11 werden alle Mitglieder der Interessengemeinschaft Dortmunder Club- und Konzertkultur, die ihren Clubbetrieb bereits wieder aufgenommen haben, auf Betrieb unter 2G-Regelung umstellen. Das teilt der städtische Nachbeauftragte Chris Stemann nach Gesprächen mit Clubbetreibern mit.

Ungeimpfte dürfen nicht mehr mitfeiern

Mitfeiern dürfen damit nur noch vollständig geimpfte und genesene Personen. PCR- und Schnelltests werden nicht mehr akzeptiert. Das könnte noch nicht das letzte Wort sein: Die Ministerpräsidentenkonferenz hat am Donnerstag (18.11.) ein System beschlossen, nachdem bei einer bestimmten Belastung der Krankenhäuser sogar eine 2G-Plus-Regelung für den Freizeitbereich möglich ist. Dann müssten auch Geimpfte einen negativen Schnelltest nachweisen.

Chris Stemann (recht, Mitte), Nachtbeauftragter der Stadt Dortmund, mit Dortmunder Clubbetreiberinnen und -betreibern.

Chris Stemann (rechts, Mitte), Nachtbeauftragter der Stadt Dortmund, mit Dortmunder Clubbetreiberinnen und -betreibern. © Roland Gorecki

Ganz gleich, nach welchem System: Veranstaltungen zu organisieren, ist momentan eine größere Herausforderung als jemals zuvor. Denn es fehlen die Menschen, die mit anpacken.

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„Die Situation ist geradezu dramatisch“, sagt der Nachtbeauftragte Chris Stemann. „Viele der Theken-, Licht- und Soundkräfte sind leider nicht mehr in den Betrieben beschäftigt. Dies ist ein Engpass, der die Branche stark betrifft. Ob Clubbetrieb, Gastronomie oder Hotellerie, egal ob Dortmund, München, Berlin oder auch London – es ist kein regionales Problem, es fehlt überall an Personal.“

Kampagne gegen die große Personalnot in den Clubs

Deshalb ist in Dortmund die Kampagne „„Mit Euch wird es wieder laut und bunt“ gestartet. Der Nachtbeauftragte, die „freien“ Club- und Konzertlocations und der Verein „Ausgehen in Dortmund“ haben mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung eine Plattform im Internet auf den Weg gebracht.

Unter der URL www.lautundbuntdo.de können Dortmunder Clubs ihr Programm präsentieren. Und sie können hier ihr ihre Jobangebote veröffentlichen.

Diese Locations sind bisher mit dabei

14 Locations sind hier bislang aufgeführt. Mit dabei sind: Domicil, FZW, Großmarktschänke, Herr Walter, Junkyard, Moog, Musiktheater Piano, Nightrooms, Oma Doris, Silent Sinners, Spirit 2.0, Stade, Tresor.West und Weinkeller.

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Bei den Stellengesuchen wird deutlich, wo die Probleme liegen. Nahezu überall wird Theken- und Garderobenpersonal gesucht, gefragt sind auch „Runner“, die in den Läden Flaschen und Gläser einsammeln.

„Wir versuchen jetzt gemeinsam, diesem dringenden Bedarf eine Öffentlichkeit zu geben“, sagt Chris Stemann.

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