Am kommenden Dienstag (20.10.) wird erneut der Nahverkehr in Dortmund wegen eines Verdi-Warnstreiks eingeschränkt.

© Robin Albers

Warum organisiert DSW21 keinen ÖPNV-Notbetrieb während des Warnstreiks?

rnLahmgelegter Nahverkehr in Dortmund

Verärgerte Fahrgäste fragen sich, warum DSW21 während des ganztägigen Verdi-Warnstreiks am Dienstag (20.10.) keinen Notbetrieb für Bus und Bahn organisiert. Wir haben bei DSW21 nachgehakt.

Dortmund

, 19.10.2020, 04:30 Uhr / Lesedauer: 1 min

In den Kommentaren auf Social Media und in den Leserbrief-Spalten machen Dortmunder ihrem Ärger darüber Luft, dass ihre Stadt erneut unter dem Tarifkonflikt des Öffentlichen Dienstes leiden muss.

Für Dienstag (20.10.) ist wieder ein ganztägiger Warnstreik angekündigt, der unter anderem die Verkehrsbetriebe von DSW21 lahmlegt, während eine Kundgebung auf dem Südwall für Behinderungen beim Autoverkehr sorgt.

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Wieso organisiert DSW21 nicht wenigstens einen Notbetrieb für Bus und Bahn mit der Hilfe von ohnehin beschäftigten Subunternehmen? Das fragt sich unter anderem Walter Runge, selbst „inaktiver Metaller“. Warum lässt DSW21 zum Beispiel nicht den Nachtexpress auch tagsüber fahren? „Das würde vielen Menschen helfen“, meint Runge.

Sehr hoher Anteil von Verdi-Mitgliedern bei DSW21

Dazu verweist Britta Heydenbluth, DSW21-Sprecherin für den Nahverkehr, auf den sehr hohen Organisationsgrad von Verdi, der bei den Stadtwerken rund 90 Prozent beträgt. Heydenbluth: „Damit wären bei einem Streik ohnehin nur sehr wenige Mitarbeitende aus ganz unterschiedlichen Bereichen verfügbar. Ein sicherer und zuverlässiger Betrieb wäre damit nicht möglich.“

Zudem, so die Unternehmenssprecherin, brauche DSW21 nicht nur die Fahrzeuge und die Fahrer sowie Fahrerinnen, sondern auch unter anderem die Leitstelle, die den Verkehr überwacht und steuert, und die Werkstatt, die die Fahrzeuge betriebsbereit macht. Damit sei auch der Einsatz von Fremdunternehmen oder Aushilfsfahrern und -fahrerinnen nicht möglich, so Heydenbluth.

Den Fahrgästen würden vereinzelte Fahrten ohnehin keinen wirklichen Vorteil bringen, merkt Heydenbluth an: „Sie hätten keine verlässlichen Fahrten und planbaren Anschlüsse. Diese müssten von DSW21 zudem kurzfristig geplant, umgesetzt und an die Fahrgäste kommuniziert werden.“

Gegenwehr mit Aussperrungen?

Warum wehrt sich DSW21 als Unternehmen nicht gegen die Warnstreiks? Zum Beispiel durch Aussperrung? Dazu sagt Britta Heydenbluth, Warnstreiks mit Aussperrungen zu beantworten, sei zwar möglich, aber eher unüblich.

Zudem liege bei Auseinandersetzungen um Verbandstarifverträge die Kompetenz zum Aussperrungs-Aufruf beim Arbeitgeberverband. Die DSW21-Sprecherin: „Ohne Vorliegen eines entsprechenden Verbandsbeschlusses dürfen Aussperrungen nicht von einzelnen Arbeitgebern verhängt werden.“

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