Supermarkt, Gastro und preiswerte Wohnungen Entwurf für neues Wohnquartier in Dortmund steht

Supermarkt, Gastro und viele preiswerte Wohnungen im Karlsquartier
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Das Karlsquartier als neues Wohnviertel am Borsigplatz in Dortmund nimmt weiter Formen an. Jetzt gibt es auch Entwürfe für den südlichen Abschluss des Areals auf dem Südwest-Zipfel der Westfalenhütte am Eck von Dürener Straße und Stahlwerkstraße.

Entwickelt wird das neue acht Hektar große Wohnviertel am Rande des Borsigplatzes, das sich unmittelbar südlich an das Hoeschmuseum und den geplanten „Grünen Ring“ um die Westfalenhütte anschließt, von dem Frankfurter Unternehmen Immowerk und der BPD Projektentwicklung. Der Name erinnert an die legendäre, wenn auch nie existente Figur von „Karl Hoesch“. Insgesamt sollen hier bis zu 900 neue Wohnungen entstehen.

Gebaut wird in mehreren Abschnitten und Baufeldern. Ein erster Abschnitt wurde von BPD bereits an das Gelsenkirchener Wohnungsunternehmen Vivawest verkauft. Nach dem Entwurf des Architekturbüros RKW sollen rund 180 Wohneinheiten rund um einen grünen Innenhof entstehen - rund 30 Prozent davon mit öffentlicher Förderung. Baustart soll im September 2026 sein.

Auch für das zweite, gut 6800 Quadratmeter große Baufeld hat Entwickler BPD Ende 2024 schon den ausgewählten Architektenentwurf vorgestellt. Nach den Plänen der Florian Krieger Architektur und Städtebau GmbH aus Darmstadt sollen hier neun Häuser mit 153 Wohneinheiten, davon 107 frei finanzierte und 46 öffentlich geförderte Wohnungen, entstehen.

Die Fläche für das Karlsquartier auf dem Südwest-Zipfel der Westfalenhütte grenzt unmittelbar an die bestehenden Wohnstraßen am Borsigplatz an.
Die Fläche für das Karlsquartier auf dem Südwest-Zipfel der Westfalenhütte grenzt unmittelbar an die bestehenden Wohnstraßen am Borsigplatz an. © Kevin Kisker

Jetzt zeichnet sich auch ab, wie das Entree zum „Karlsquartier“ aussehen wird. Denn Entwickler Immowerk hat dazu den Siegerentwurf aus einem Architektenwettbewerb präsentiert. Auf dem Baufeld direkt an der Dürener Straße, das im Bebauungsplan als „Sondergebiet“ ausgewiesen ist, plant der Frankfurter Immobilienentwickler mehr als 300 Wohnungen. Bis zu 70 Prozent davon sollen öffentlich gefördert und damit mit gebundenen Mietpreisen entstehen - deutlich mehr als von der Stadt gefordert. Dazu kommen Ladenlokale, Gastronomie und ein Supermarkt, der im Quartier am Borsigplatz seit Jahren schmerzlich vermisst wird.

Ausgewählt wurde der Entwurf des Büros eins:eins Architekten aus Hamburg. „Wir sind überzeugt, mit dem Siegerentwurf einen stimmigen Mix aus bezahlbarem Wohnen und gewerblicher Nutzung umsetzen zu können. Das ist gerade für junge Menschen und kleine Familien hochattraktiv“, ist Kim Niklas Andersson, geschäftsführender Gesellschafter von Immowerk überzeugt. Die Unterteilung des Wohnblocks in klar strukturierte, eigenständige Gebäudeeinheiten passe optimal in die bestehende Nachbarschaft, die ebenfalls von größeren Baublöcken geprägt ist.

Innenhöfe für die Bewohner

Geplant ist ein Wohnungsmix mit Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Im Erdgeschoss soll es Gewerbe- und Einzelhandelsflächen für die Nahversorgung, aber auch für Gastronomie geben. Gemeinschaftsräume und Freiflächen inmitten des Gebäudekarrees sollen zu „Orten der Begegnung“ werden. Und auch auf dem Dach des Supermarktes ist ein intensiv begrünter Innenhof geplant, der den Bewohnern des Wohnblocks zur Verfügung steht und nur über die Treppenhäuser erreicht werden kann. „Damit entsteht ein großzügiger Freiraum für Erholung, Bewegung und Freizeit – und vor allem ein geschützter Ort für die Kinder“, erklärt Kim Niklas Andersson.

Der Lageplan zeigt die verschiedenen Baufelder des Karlsquartiers und ihre Entwickler.
Der Lageplan zeigt die verschiedenen Baufelder des Karlsquartiers und ihre Entwickler. Der jetzt präsentierte Entwurf ist für das Areal ganz unten. © Immowerk

Die Entwicklung freut auch die Verantwortlichen der Stadt Dortmund. „Der Siegerentwurf macht große Vorfreude auf die gesamte Entwicklung des Karlsquartiers. Es ist eine besondere Chance für die Stadt Dortmund, denn das Quartier schafft dringend benötigten Wohnraum in einem lebenswerten Umfeld“, erklärt Planungsdezernent Stefan Szuggat. Das Grünkonzept, das etwa ein Drittel der Grundstücksfläche einnimmt, ergänze die städtische Planung für den rund 35 Hektar großen „grünen Ring“ an der Westfalenhütte.

Die Stadt selbst plant im Norden des Areals nahe des Hoeschmuseums eine fünfzügige Grundschule mit Sporthalle und eine achtgruppige Kita.