Neuer Park für Dortmunds Innenstadt geplant Er soll größer werden als der Phoenix-See

Neuer Park verspricht „schöne neue Aussichten auf die Stadt“
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  • Neuer Stadtpark als „grüner Ring“ um die Westfalenhütte in Dortmund geplant.
  • Entwurf einer Berg- und Tallandschaft auf 29 Hektar mit Aussichtshügeln aus teils belasteten Böden.
  • Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten wie Fitness- und Mehrgenerationen-Sportplätze sowie Entspannungsbereiche.
  • Gesamtkosten auf 25,6 Millionen Euro geschätzt, Fördermittel beantragt und optimistische Erwartung der Finanzierung.
  • Bauzeit voraussichtlich vier bis fünf Jahre nach Förderzusage und Planungsabschluss.

Ein abgeschottetes Areal ist das Gelände der Westfalenhütte auch nach dem Ende der Stahlära bis heute. Das soll sich bald ändern. Ein großes neues Wohngebiet mit gut 800 Wohnungen entsteht in den nächsten Jahren mit dem „Karlsquartier“ am Rande des Borsigplatzes. Direkt anschließen wird sich ein neuer attraktiver Stadtpark, der als „grüner Ring“ den verbleibenden Industriekern der Westfalenhütte einschließt. Er schafft nicht nur viel Grün, sondern auch ganz neue Wege von der Nordstadt in die umliegenden Stadtteile.

Wie dieser neue Park aussehen soll, darüber entscheidet jetzt die Politik - nach einem langen Planungsprozess, an dem auch viele Anwohnerinnen und Anwohner aus der Nordstadt beteiligt waren. Grundlage war ein Entwurf der Landschaftsarchitektur-Büros Atelier Loidl und Greenbox. Sie haben auf einer Fläche von 29 Hektar - das ist größer als der Phoenix-See - eine spannende Berg- und Tallandschaft entworfen, die in verschiedenen Planungswerksstätten mit Leben gefüllt wurde.

Die Hügel haben einen ganz praktischen Grund. Sie sind aus teilweise belasteten Böden aufgeschüttet, die bei der Herrichtung des Westfalenhütten-Areals angefallen sind und natürlich entsprechend abgedichtet und gesichert werden. So sind eindrucksvolle Aussichtshügel mit weitem Blick über Dortmund entstanden. „Die bieten schöne neue Aussichten auf die Stadt“, stellt Planungsdezernent Stefan Szuggat fest.

Auf der hellgrünen Fläche in der Bildmitte entsteht das Wohngebiet „Karlsquartier“. Dahinter schließt sich der „grüne Ring“ als neuer Stadtpark an.
Auf der hellgrünen Fläche in der Bildmitte entsteht das Wohngebiet „Karlsquartier“. Dahinter schließt sich der „grüne Ring“ als neuer Stadtpark an. © Blossey

Die neu entstandene Landschaft wird von zahlreichen Wegen durchzogen - etwa auch von der Veloroute, die als schnelle Radwege-Verbindung von der Nordstadt in Richtung Scharnhorst führen soll. Vor allem aber gibt es Platz für ausgedehnte Spaziergänge.

Neben viel Natur bietet der „grüne Ring“ auch Raum für unterschiedliche Aktivitäten. Gleich im Anschluss an das „Karlsquartier“ mit Schule, Kita und dem Hoeschmuseum nebst Stahlbungalow und neu gestalteter Außenfläche entstehen ein 4500 Quadratmeter großer Spielplatz mit künstlichen Felsen zum Klettern und ein ebenso großen Sportplatz.

Viel Platz zum Klettern bietet die Spiellandschaft, die im "grünen Ring" entstehen soll.
Viel Platz zum Klettern bietet die Spiellandschaft, die im "grünen Ring" entstehen soll. © Atelier Loidl

Und dabei soll es nicht nur um Fußball gehen. Geplant sind auch eine Anlage für Skater, einen Parkour-Platz, Tischtennis, eine Fitness-Anlage und Mehrgenerationen-Sportplätze. Wer lieber ausspannen will, kann das nebenan auf einem Picknick-Hügel.

Bau dauert fünf Jahre

Bis man das alles nutzen kann, wird aber noch einige Zeit vergehen. Wenn der Rat die Planungen grundsätzlich absegnet, geht es an die Detailplanung. Die überbrückt dann auch die Zeit bis zur Sicherstellung der Finanzierung. Fördermittel für die Gestaltung des „grünen Rings“ sind bereits beantragt, teilt Stefan Szuggat mit. Nach Vorgesprächen mit dem Land sei man optimistisch, dass die Fördermittel fließen werden. Bislang waren die Kosten auf 25,6 Millionen Euro geschätzt worden.

Ob es dabei bleibt, darauf will sich Stefan Szuggat aktuell nicht festlegen. Die Kosten würden aktuell noch ermittelt, teilte er mit. Wenn es die Förderzusage möglichst im Herbst 2024 gibt, könnte der Rat den Baubeschluss treffen. 2025 könnte dann mit dem Bau der Parklandschaft begonnen werden, der dann vier bis fünf Jahre dauert.

Abgestimmt werden muss die Anlage des Parks aber auch mit einem weiteren wichtigen Bauprojekt auf dem Westfalenhütten-Areal. Denn mitten durch den „grünen Ring“ führt die Hoeschallee als neue Straßenverbindung zwischen Brackeler Straße und Bornstraße. Hier gibt es noch akute Sorgen um die erhofften Fördermittel, die nun aus einem Wirtschaftsförderungs-Topf fließen sollen.

Der erhoffte Baubeginn hat sich bereits um rund ein Jahr auf Mitte 2025 verschoben. Eröffnet werden könnte die Hoeschallee dann Ende 2029 - unter der Voraussetzung, dass man Anfang 2025 den Förderbescheid erhält und der Rat den konkreten Baubeschluss treffen kann. Zum Zeitplatz für den „grünen Ring“ würde da allerdings gut passen.

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