Dortmund ist Spritklau-Hochburg

Elf Fälle pro Tankstelle

Mit über 1000 Fällen im Jahr 2014 liegt Dortmund auf Platz fünf der bundesweiten Spritklau-Statistik. Öfter passiert es nur in Hamburg, Köln, Frankfurt und Berlin. Wir haben die Antworten auf die wichtigsten Fragen.

DORTMUND

, 30.08.2015, 21:36 Uhr / Lesedauer: 1 min
Bis zu 14 Mal am Tag: Durch den ständigen Preiswechsel an den Tankstellen verlieren die Pächter an Umsatz. Foto: Arno Burgi

Bis zu 14 Mal am Tag: Durch den ständigen Preiswechsel an den Tankstellen verlieren die Pächter an Umsatz. Foto: Arno Burgi

Wie viele Tankbetrüge gab es insgesamt im vergangenen Jahr?

Volltanken und abdampfen: das passierte im Jahr 2014 rund 86.000 Mal an deutschen Tankstellen. Dortmund erlebte allein 1098 Fälle - immerhin 131 weniger als im Jahr zuvor. Berlin führt mit 7006 Fällen die Tankebetrug-Liste an, gefolgt von Hamburg, Köln und Frankfurt a.M. Damit wird in Berlin jede Tankstelle statistisch gesehen 24 Mal von Betrügern heimgesucht; in Dortmund passieren elf Fälle pro Tankstelle, im Bundesdurchschnitt sind es sieben.

Wer sind die Diebe?

Laut Erhebung des Verbraucherportals billiger.de sind Spritdiebe männlich, zwischen 30 und 50 Jahre alt und nicht auf der Durchreise - sondern meistens wohnhaft in der Gemeinde. Dabei kann die Täter auch eine Videoüberwachung nicht abschrecken. Die Bildqualität dieser Anlagen sei oft sehr schlecht, sagt Polizei-Pressesprecher Oliver Peiler. 

Warum werden sie so selten erwischt?

Auch die beste Überwachungsanlage nützt nichts, wenn die Täter mit gefälschten oder gestohlenen Kennzeichen vorfahren und sich selbst mit Kappen und Kapuzen vermummen. Oft würden die gestohlenen Nummernschilder nach einer Tankfüllung entsorgt. Polizeisprecher Peiler weist auf ein weiteres Problem hin: Täter können in Deutschland Pkw mit fingierten Adressen anmelden. Mit solchen Fahrzeugen werden Straftaten wie Einbrüche begangen – und eben auch Tankbetrügereien.

Nur etwa ein Drittel der Fälle (2014: 34 Prozent) wird aufgeklärt. Das führt unter anderem dazu, dass viele Tankstellen die Vorfälle nicht direkt melden, sondern Wochen oder einen Monat warten und dann eine Sammelanzeige stellen, so die Polizei Dortmund.

Wie hoch ist der durch die Diebstähle entstandene Sachschaden?

Bundesweit beträgt der Schaden rund 5,6 Millionen Euro. Dabei hat die Häufigkeit von Spritdiebstählen eindeutig mit der privaten Geldbörse zu tun, ermittelte ein Verbraucherportal: Gehen die Spritpreise zurück, lassen auch die Straftaten an der Tanke nach.

 

 

 

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