Australian Shepherd Paul war unter einer Küchenzeile eingeklemmt. Die Feuerwehr musste die ganze Küchenzeile auseinandernehmen und hat sie anschließend wieder zusammengebaut.

Australian Shepherd Paul war unter einer Küchenzeile eingeklemmt. Die Feuerwehr musste die ganze Küchenzeile auseinandernehmen und hat sie anschließend wieder zusammengebaut. © Feuerwehr Dortmund

Hund eingeklemmt, Alarm am Weihnachtsbaum: die skurrilsten Einsätze der Feuerwehr

rnFeuerwehr Dortmund

Dachstuhlbrand, Küchenbrand, Laubenbrand und Rettung von Verkehrsopfern – das ist Alltag bei der Dortmunder Feuerwehr. Aber es gab in den vergangenen zwölf Monaten auch einige skurrile Einsätze.

Dortmund

, 01.08.2022, 08:38 Uhr / Lesedauer: 3 min

In Notlagen ist es meist die Feuerwehr, die zur Hilfe gerufen wird. In der Regel geht es naturgemäß um Brände und um Rettungseinsätze, etwa nach Unfällen. Zuweilen sind es aber einfach missliche Notlagen, die den Einsatz der Wehrleute in Dortmund erfordern, darunter waren in den vergangenen zwölf Monaten auch einige skurrile Einsätze.

So rückten am 20. August 2021 die alarmierten Höhenretter der Feuerwehr zum Spielplatz am Phoenix-See in Hörde aus. Ein Mädchen hatte sich in circa sieben Meter Höhe auf dem Sicherheitsnetz eines Spielturms verirrt und konnte nicht selbstständig wieder herunterklettern. Die Höhenretter konnten allerdings gleich wieder abrücken. Eine einfache Leiter reichte zur Rettung des Kindes.

Anders beim Einsatz am 15. April 2022. Ein Gleitschirmflieger hatte sich mit seinem Schirm mitten im Wald in einem Baum verfangen und konnte mit den vorhandenen Rettungsgeräten der zuständigen Feuerwehr im Märkischen Kreis nicht gerettet werden. Der Gleitschirmflieger hatte sich in einem steilen Waldgelände an einem etwa 15 Zentimeter starken Ast festgeklammert und befand sich ungefähr 5 Meter vom Baumstamm entfernt. Zwei Höhenretter konnten den Mann befreien.

Tauchereinsatz im Hafen

In die Tiefe ging es für die Dortmunder Feuerwehr am 11. November mit einem Tauchereinsatz im Stadthafen. Dort hatten Unbekannte auf einer Länge von 150 Metern Bauzaunelemente aus Holz und Stahlstreben und andere Absperrgeräte in das Hafenbecken geworfen. Anderthalb Stunden lang musste der Taucher ins Wasser, um alle Teile aus dem Hafenbecken zu bergen.

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Feuerwehrmänner und -frauen sind eigentlich keine Fahndungsspezialisten, doch sie hängten sich voll rein, um ein gestohlenes Feuerwehrauto zurückzubekommen, das am 7. Mai 2022 bei einem Einbruch in das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Berghofen entwendet worden war.

Ein 18-jähriger Dortmunder, der auch eine Feuerwehr-Uniform mitgehen ließ, fuhr mit Blaulicht und Martinshorn durch das Stadtgebiet und durch Holzwickede. Freiwillige Feuerwehrleute anderer Löschzüge entdeckten das Löschfahrzeug an verschiedenen Orten in Dortmund und informierten immer wieder die Polizei, die auch Hubschrauber einsetzte. Durch den für die Berghofer Retter eindeutig ihrem Fahrzeug zuzuordnenden Klang des Martinshorns konnte das gestohlene Fahrzeug immer wieder geortet werden, sodass es bald wieder im Gerätehaus stand.

Küche wieder zusammengebaut

Oft sind es auch tierische Einsätze, die die Feuerwehr immer wieder auf Trab halten. Wie der Australian Shepherd Paul, der am 7. Juni dieses Jahres unter der Küchenzeile von Frauchen eingeklemmt war. Er hatte wohl etwas unter den Schränken gerochen, die Sockelleisten zur Seite geschoben und war dann unter die Küchenzeile gekrochen.

Aus dieser Situation konnte der Hund sich selbst nicht mehr befreien. Die Feuerwehrleute der Feuerwache 9 in Nette mussten ran und die Arbeitsplatte der Küche, inklusive Kochfeld und Spüle, abbauen. Nach der glücklichen Befreiung bauten sie die Küche auch wieder zusammen.

Ebenso glücklich endete am 23. September 2021 die Befreiung einer Schleiereule, sich in auf einem kleinen Grundstück an der Greveler Straße in einem Geflecht aus Nato-Draht verfangen hatte. Die verletzte Eule hing mit der rechten Klaue fest. Augenscheinlich hatte sie Verletzungen am rechten Bein. Die Feuerwehr setzte einen Bolzenschneider ein. Nach seiner Rettung kam der stark geschwächte Vogel in eine Tierklinik in Recklinghausen.

Junges Reh im Kanalschacht

Am Tag der Deutschen Einheit (3.10.2021) stürzte ein junges Reh „Am Kirchweg“ in Hostedde in einen nicht abgedeckten Kanalschacht. Durch laute Schreie des verunglückten Tieres wurde ein Spaziergänger aufmerksam und verständigte die Feuerwehr. Da der Schacht nicht sehr tief war, konnten es zwei Wehrmänner packen und aus seiner Zwangslage befreien. Es lief unverletzt in den nahegelegenen Wald.

Zwei Feuerwehrmänner griffen beherzt zu und retteten das junge Reh aus dem Kanalschacht.

Noch ein tierischer Einsatz: Zwei Feuerwehrmänner griffen beherzt zu und retteten das junge Reh aus dem Kanalschacht. © Feuerwehr Dortmund

Gut zwei Monate später war es eine neugierige Elster, die sich in Lütgendortmund in etwa sechs Metern Höhe mit ihrem Kopf zwischen dem Blech eines Flachdaches und der angrenzenden Hauswand verfangen hatte und wild flatterte. Mithilfe einer kleinen Brechstange konnte dem augenscheinlich unverletzten Vogel geholfen werden.

Ruhigster Jahreswechsel aller Zeiten

Auch „Pflanzliches“ galt es für die Feuerwehr zu retten, als am 1. Dezember 2021 die Brandmeldeanlage des größten Weihnachtsbaums der Welt auf dem Hansaplatz auslöste. Für die Feuerwehr gab es allerdings nichts zu löschen. Im Gegenteil, denn es war ein Fehlalarm. Da die Brandmeldeanlage im Baum mit einer automatischen Sprühflutanlage verbunden ist, wurde der Baum mit großen Mengen Löschwasser geflutet. Die Feuerwehr musste die umliegenden Geschäftshäuser und Tiefgaragen auf Wassereintritt überprüfen, konnte aber glücklicherweise keinen Schaden feststellen.

Dafür war der Jahreswechsel 2021/22 der ruhigste, den die Feuerwehr Dortmund je erlebt hat. Keine Verletzungen durch Feuerwerkskörper zu beklagen. Dieser Jahreswechsel ging als die ruhigste Dienstschicht aller Zeiten in die Geschichte der Dortmunder Feuerwehr ein.

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