Geisterbaustelle auf der Möllerbrücke Verwunderung über monatelange Sperrung ohne sichtbare Aktivitäten

Fahrspur auf der Möllerbrücke bleibt noch monatelang gesperrt
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Passiert da noch mehr? Seit längerer Zeit ist eine Auto-Fahrspur auf der Möllerbrücke in Dortmund abgesperrt, offenbar wegen einer Baustelle. Doch Arbeiten sah man lange nur um die Ecke, direkt am Gebäude des Rewe-Supermarktes. Erst zum Ende der vergangenen Woche sind ihre Spuren auf den Fuß- und Radweg der Möllerstraße gewandert.

Klinikviertel-Bewohner Michael Hüttemann hat unsere Redaktion mit der Frage kontaktiert, was denn da los sei. „Die Leute haben schon die Absperrungen zur Seite geschoben, um die Straße zu überqueren“, zeigt er vor Ort.

In einem Online-Informationssystem der Stadt Dortmund heißt es, von Juni bis November würden Kanalbauarbeiten an der Möllerbrücke durchgeführt. Doch auf Nachfrage stellt sich heraus, dass diese Angabe falsch sei. „Es handelt sich um ein privates Bauvorhaben eines Supermarktes“, sagt Stadtsprecherin Alexandra Schürmann.

Hauseigentümerin Aurelia Berke hatte bereits erklärt, unter anderem eine Terrasse fürs dortige Bäcker-Café am Rewe-Markt errichten zu wollen. Dafür befindet sich ein Bagger mit der Aufschrift „Kampfmittelbeseitigung“ aktuell im Außenbereich der ehemaligen Disco Silent Sinners.

Blindgängerverdacht im Boden

An mehreren Punkten bestehe der Verdacht, dass Weltkriegs-Blindgänger im Boden liegen könnten, erklärt Alexandra Schürmann. Für die Überprüfung dieser Verdachtsstellen komme der Bagger zum Einsatz.

Weil in diesem Zuge auch Arbeiten am Fundament der Möllerbrücke durchgeführt werden, könne die Sperrung oben auf der Straße nicht aufgehoben werden, heißt es. „Nach aktueller Planung sollen die Arbeiten Mitte November beendet sein“, so die Sprecherin.

Sperrung auf der Möllerbrücke
Seit wenigen Tagen befinden sich der Container und der Bagger auf dem gesperrten Gehweg. Wochenlang waren dort keine Arbeiten zu sehen. © Kevin Kindel

Das ärgert Anlieger Michael Hüttemann. Er sehe wenig Fortschritt, nur ein kleiner Teil der gesperrten Fläche wird für einen Container und einen Bagger genutzt. Warum die Absperrungen so lange so großflächig bleiben, könne er nicht verstehen. Für Details, warum das nötig ist, verweist die Stadt Dortmund auf die Bauherren der Maßnahme.

„Wo gehobelt wird, fallen Späne“, heißt es dazu vom zuständigen Unternehmen Wohnbau Berke. Bohrungen und Pfahlgründungen erfolgten im Boden neben den S-Bahn-Gleisen, die aktuellen Arbeiten sehe man kaum. Die Sperrung auf der Brücke sei aber wichtig, um genügend Platz zu haben. Im Ergebnis werde die Baußmaßnahme zu einer Aufwertung der Möllerbrücke beitragen.

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