Dortmund bekommt keine Pfandringe an Mülleimern
Modellversuch abgelehnt
An Dortmunds Mülleimern wird es in nächster Zeit keine Pfandringe für Flaschen geben. Die Grünen im Rat hatten vorgeschlagen, die Ringe in einem Modellversuch an mindestens 50 Mülleimern in der City anzubringen. Die Politik lehnte ab. Zu groß waren die Vorbehalte.

Ein einfacher Ring um die Mülltonne, in den Falschen abgestellt werden können, erübrigt das unwürdige Im-Müll-Wühlen-Müssen der Pfandsammler.
Die Ringe sollten vor allem den zahlreichen Pfandflaschensammlern die Arbeit erleichtern, wie Grünen-Ratsfrau Svenja Noltemeyer erläuterte. Das Sammeln sei für viele Menschen eine wichtige und oft die einzige Möglichkeit, auf unkomplizierte Weise einen kleinen Zuverdienst zu erhalten.
Das Wühlen im Müll ist jedoch nicht nur menschenunwürdig, es besteht für die Pfandsammler auch ein „hohes gesundheitliches Gefährdungspotenzial durch spitze Gegenstände wie Scherben“, sagt Noltemeyer. Mit den an den Mülleimern angebrachten Pfandringen für Flaschen könne das Sammeln erleichtert werden. Die Grünen verweisen auf gute Erfahrungen in Städten wie Bamberg, Köln, Karlsruhe, Bielefeld oder Magdeburg.
Nach dem Willen der Grünen soll die Verwaltung den Modellversuch für ein Jahr in Zusammenarbeit mit dem Entsorger EDG umsetzen und im November nächsten Jahres über die bis dahin gemachten Erfahrungen berichten. Bei der EDG ist man allerdings weiterhin skeptisch – auch, nachdem man die Erfahrungen in anderen Städten ausgewertet hat.
Für die Debatte mit der Politik hat man gleich eine ganze Reihe an Argumenten gesammelt, die nach Ansicht der Experten gegen die Pfandringe sprechen. So bestehe die Gefahr, dass Flaschen ohne Pfand oder andere Abfälle in den Ringen abgestellt werden. Flüssigkeitsreste könnten Kinder gefährden und im Sommer Insekten anlocken. Zu befürchten sei, dass die Vereinfachung professionelle Sammler auf den Plan rufe, die die Bedürftigen verdrängen. Und nicht zu unterschätzen sei die Gefahr, dass Flaschen als Wurfgeschosse verwendet werden können. Ob die Politik das ähnlich sieht, wird die Diskussion im Ausschuss zeigen.