Denkmalschutz
Unterricht bei 36 Grad: Dortmunder Schulleiterin schreibt Brandbrief
Heiße Klassenzimmer mit 36 Grad schon morgens um 9 Uhr: auf Dauer ein Problem. „Hitzefrei ist nur manchmal schön“, erklärt eine Dortmunder Schuleiterin. Das Gute: Es bleibt Zeit für eine Lösung.
Mit dem Herbst, grauem Himmel und fallenden Temperaturen ist das Problem zunächst wieder verschwunden. Aber: Der nächste Sommer kommt gewiss. Und angesichts lang anhaltender Sonnen- und Hitzeperioden wird das Problem zurückkehren. Dann heizen sich die Klassenräume schon frühmorgens wieder schnell auf 36 Grad auf.
Britta Oestreicher, Schulleiterin der Jeanette-Wolff-Schule am Mengeder Markt im Dortmunder Westen, hat einen Brandbrief an die Mengeder Bezirksvertretung geschrieben. Vor allem in den Räumen, die dem Busbahnhof an der Rigwinstraße zugewandt sind, bestehe das Problem.
„Hier steht von morgens 7 Uhr bis nach Schulschluss die Sonne voll drauf, ohne dass Bäume oder ähnliches Schatten spenden können“, schreibt sie. Alle Klassenräume seien zwar mit Vorhängen ausgestattet. „Diese verhindern jedoch nicht, dass die Hitze in die Räume eindringen kann.“
Ausweichen in andere Trakte nicht möglich
Das mehr als 100 Jahre alte Gebäude wurde vor zehn Jahren aufwendig saniert – „soweit der Denkmalschutz dies zuließ“, erklärt Britta Oestreicher. Und genau da liegt offenbar die Krux: Wegen des Denkmalschutzes dürften an der Außenseite des Gebäudes keine Verschattungen angebracht werden, also beispielsweise Rollos, heißt es in dem Brief.
Mehrfach sei sie an die zuständige Abteilung der Dortmunder Schulverwaltung herangetreten, um zumindest selbstklebende Reflexionsfolien zu bekommen. „Leider werden wir diesbezüglich ein ums andere Jahr vertröstet“, klagt die Schulleiterin.
Die Folge der aufgeheizten Klassenräume: ein aus ihrer Sicht viel zu häufiges Hitzefrei. Grundsätzlich versuche das Lehrpersonal, die Kinder nicht frühzeitig nach Hause zu schicken. „An vielen Tagen geht es aber leider wirklich nicht anders“, erklärt Britta Oestreicher. Da alle Räume in anderen Gebäudetrakten durchgängig belegt seien, könnten Schüler und Lehrer nicht ausweichen.
Stadt will kurzfristig einen Ortstermin vereinbaren
Auf Anfrage unserer Redaktion schreibt Stadtsprecherin Alexandra Schürmann: „Die Städtische Immobilienwirtschaft wird kurzfristig einen Ortstermin mit einem Rollladenbauer, dem Fachbereich Schule und der Denkmalschutzbehörde vereinbaren, um zu klären, welche Maßnahmen überhaupt zulässig und technisch machbar sind.“
Ein erster Schritt. Weiter heißt es: „Aussagen zu einer zeitlichen Perspektive möglicher Lösungsmöglichkeiten können wir daher erst nach diesem Ortstermin treffen.“ Immerhin bleiben Stadt, Handwerkern und Schule noch einige Monate bis zum nächsten Sommer.
Schüler und Kollegen seien auf jeden Fall für eine Lösung dankbar, schreibt Britta Oestreicher an die Mengeder Politiker. „Hitzefrei ist wirklich nur manchmal schön.“
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