Für den Anbau der Hansa-Grundschule wurden nochmals Bäume gefällt. Die Anwohner, die gegen den Bau kämpfen, wundern sich.

Ernst Kaaf, Matthias Sprenger und Sabine Gora sind Anwohner der Hansa-Grundschule und wundern sich: Warum mussten nachträglich noch mal Bäume für den Anbau der Schule gefällt werden? © privat/Jaschinski

Anwohner irritiert: Wieder zwei Bäume wegen Schul-Anbau in Dortmund weg

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Die Anwohner einer Dortmunder Grundschule kommen nicht zur Ruhe: Seit Monaten kämpfen sie gegen einen Anbau. Nun wird ihr Ärger weiter angefacht: Nachträglich sind noch mal Bäume gefällt worden.

Huckarde

, 28.09.2022, 14:18 Uhr / Lesedauer: 2 min

Um 6.45 Uhr wird Matthias Sprenger am 13. September, einem Dienstag, unsanft aus dem Schlaf gerissen. Eine Kettensäge weckt den Bewohner der Welkenerstraße in Huckarde. Als er aus dem Dachfenster schaut, kann er es nicht fassen, sagt der 57-Jährige: Auf dem Grundstück hinter seinem Garten, auf dem für die Hansa-Grundschule ein Anbau errichtet werden soll, werden Bäume gefällt. Wieder.

Sprenger fühlt sich erinnert an den Januar dieses Jahres, als an einem frühen Samstagmorgen die Fläche zwischen seinem Garten und der Grundschule mit schwerem Gerät gerodet wurde. Damals auch überraschend für ihn, seine Frau und die Nachbarn. Seitdem setzen sie sich zur Wehr. Sie kämpfen gegen den Schul-Anbau.

Nicht weil sie generell dagegen wären. Aber sie fürchten, dass das Gebäude ihnen so nahe kommt und so hoch wird, dass es ihnen das Tageslicht im Garten nehmen werde. Zudem bemängeln sie, dass die Stadt nicht ausreichend kommuniziere. Mittlerweile laufen vor dem Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen zwei Klagen.

Rodungsarbeiten auf dem Grundstück für den Anbau der Hansa-Grundschule in Huckarde im Januar 2022.

Am 22. Januar wurde das Grundstück für den Anbau der Hansa-Grundschule gerodet. Fünf Bäume blieben damals stehen. Zwei mussten nun nachträglich gefällt werden. © Natascha Jaschinski

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Anwohner ruft die Polizei

Dass nun – neun Monate nach der ersten Rodung und zwei Monate nach Baubeginn – nochmals zwei Bäume gefällt werden, verstehe er nicht, so Sprenger. Zumal zugesichert worden sei, dass die fünf Bäume, die auf dem Grundstück verblieben sind, stehen bleiben würden. Nun gibt es nur noch drei Bäume.

Er war so aufgebracht, sagt der 57-Jährige, dass er die Polizei gerufen habe. Sprenger: „Sie konnte aber vor Ort auch nicht beurteilen, was es mit den Fällungen auf sich hat.“

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Auf Anfrage erklärt die Stadt, die Bäume hätten nachträglich gefällt werden müssen. „Mit Beginn der Erdarbeiten sind technische Probleme im Baugrund aufgetreten“, heißt es. Um das Gelände einer angrenzenden Kita zu stabilisieren, sei eine „aufwendige Sicherungsmaßnahme“ nötig. Durch diese würden die Wurzeln eines der beiden Bäume durchtrennt. Die Folge: Der Baum verliere an Standfestigkeit, könnte umstürzen und das Leben der Kita-Kinder gefährden. Zudem müsse unter dem anderen Baum ein Schachtbauwerk errichtet werden. Die Folge: Beide Bäume müssten gefällt werden.

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Ursprünglich sollten alle Bäume zwischen Welkenerstraße und Schule dem Anbau weichen, so die Stadt. Doch der Fällantrag sei geändert worden: Man habe versucht, „so viele Bäume wie möglich zu erhalten“, sagt Sprecherin Alexandra Schürmann. Damals habe man aber nicht alle Details zum Baugrund gekannt.

Eine erneute Fällgenehmigung habe nicht eingeholt werden müssen. Für beide Bäume werden an „anderer Stelle eine entsprechend klassifizierte Ersatzbepflanzung vorgenommen“, so Schürmann.

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