Eine - auch zeitweise - Sperrung des Verbindungsweges an den Westfalenhallen, wie hier zur Messe DKM Forum, lehnt die Bürgerinitiative ab.

© Thomas Thiel (A)

Demo für Westfalenhallen-Weg startet am Sonntag auf zwei Routen

rnStreit um Verbindungsweg

Vor der Ratsentscheidung über den Westfalenhallen-Weg machen die Initiativen für den Erhalt der beliebten Verbindung mobil. Sie rufen für Sonntag (7.11.) zu Demos auf zwei Strecken auf.

Dortmund

, 05.11.2021, 17:10 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf 25 Organisationen - von den Naturfreunden Kreuzviertel über Umweltverbände und Kleingartenvereine in der Bolmke bis zum Bund Deutscher Architekten - ist das Bündnis angewachsen, das für Sonntag (7.11.) zur Demonstration für den Erhalt des Westfalenhallen-Wegs aufruft.

Hintergrund ist die politische Beratung über die Zukunft der Fuß- und Radverbindung zwischen Kreuzviertel und Strobelallee. Die Westfalenhallen wollen die Rad- und Fuß-Verbindung zwischen den Messehallen 3 und 4 am liebsten schließen, weil sie Haftungsrisiken durch die Verkehrssicherungspflicht beim Ladeverkehr für Messen und andere Veranstaltungen sehen.

Die Bürgerinitiative fordert ein uneingeschränktes Offenhalten des Weges - so wie es im Pachtvertrag zwischen Stadt und Westfalenhallen GmbH festgelegt ist.

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Die Stadt selbst hat einen Kompromiss vorgelegt, nachdem der Weg zwar grundsätzlich offen bleiben soll, aber an rund 30 Tagen für den Auf- und Abbau von Veranstaltungen vorübergehend geschlossen werden kann. Darüber soll der Rat am 18. November (Donnerstag) entscheiden.

Zugespitzt hatte sich die Diskussion, weil die Westfalenhallen schon vor der politischen Entscheidung den Weg während der Messe „DKM Forum“ jüngst für sechs Tage geschlossen hatten.

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Das dürfte auch die Teilnahme an der Demo erhöhen, die für Sonntag geplant ist. Eine Fahrraddemonstration startet um 15 Uhr auf dem Friedensplatz und führt u.a. über den kompletten Wallring, eine Laufdemo beginnt zeitgleich auf dem Vinckeplatz. Die Demos vereinigen sich vor den Westfalenhallen. Während der Demozüge ist mit Verkehrsbehinderungen auf dem Wall, der Rheinischen Straße und Möller-/Lindemannstraße zu rechnen.

Weg hat hohe Bedeutung

„Man kann die Bedeutung des Wegs gar nicht hoch genug einschätzen“, sagt Olaf Greve von den Naturfreunden Kreuzviertel. Betroffen seien nicht nur die vielen alltäglichen Nutzer der Verbindung, sondern auch die touristischen Besucher der Stadt.

„Darum muss beim anstehenden Neubau der angrenzenden Hallen auch die Chance genutzt werden, den Weg zu verbreitern und gestalterisch aufzuwerten“, so Greve.

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Neben der Wegeverbindung sehen die Organisatoren auch die Glaubwürdigkeit der Stadt bei Mobilitätswende und Radverkehrsförderung auf dem Prüfstand. „Wer von Verkehrswende und der Stadt der kurzen Wege redet, kann dem Rad- und dem Fußverkehr nicht einfach einen Zaun in den Weg stellen“, sagt Peter Fricke von „Aufbruch Fahrrad“.

Das Bündnis, das über die Plattform openpetition.de auch eine Online-Petition gestartet hat, ruft die Westfalenhallen dazu auf, das Dekra-Gutachten, das Grundlage für die Bedenken in Sachen Verkehrssicherungspflicht ist, komplett offenzulegen. Nötig sei ein neues, unabhängiges Gutachten, das Möglichkeiten für ein sicheres Offenhalten des Wegs aufzeige.

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