Das Stadewäldchen wird bald zum Ort der Begegnung für Hinterbliebene

Trauer

Das Krisenzentrum in Dortmund schafft im Stadewäldchen einen Ort für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben. Doch nicht nur im Stadewäldchen finden Betroffene Hilfe.

Hörde, Mitte

, 05.09.2019, 10:00 Uhr / Lesedauer: 1 min
Prof. Dr. Günther Apel (stellvertretender Vorsitzender des Freundes- und Förderkreises Krisenzentrum e.V.), Dr. Anke Valkyser (Leitende Ärztin der Psychatrischen Insitutsambulanz Knappschaftskrankenhaus), Dr. Rolf Greulich (Leiter der Gruppe „Hinterbliebene nach Suizid“) und Johannes Ketteler (Leiter Krisenzentrum Dortmund) werden in der kommenden Woche einen Baum pflanzen.

Prof. Dr. Günther Apel (stellvertretender Vorsitzender des Freundes- und Förderkreises Krisenzentrum e.V.), Dr. Anke Valkyser (Leitende Ärztin der Psychatrischen Insitutsambulanz Knappschaftskrankenhaus), Dr. Rolf Greulich (Leiter der Gruppe „Hinterbliebene nach Suizid“) und Johannes Ketteler (Leiter Krisenzentrum Dortmund) werden in der kommenden Woche einen Baum pflanzen. © Katharina Hahn

Das Krisenzentrum in Hörde kümmert sich um Menschen, die sich in einer akuten Lebenskrisen befinden oder einen geliebten Menschen durch Suizid verloren haben. „Betroffene wissen oft nicht wohin. Wir bieten ihnen in Notsituationen eine erste Anlaufstelle", erklärt Johannes Ketteler, Leiter des Krisenzentrums.

Anlässlich des Internationalen Tages der Suizidprävention am Dienstag (10. September) pflanzt das Dortmunder Krisenzentrum im Stadewäldchen, zwischen Saarlandstraße und Märkischer Straße, einen Ginko-Baum.

Der Baum markiert einen Ort für alle Menschen in Dortmund, die jemanden verloren haben. Dort können sich ab dem 10. September Betroffene austauschen und gemeinsam trauern.

Betroffene können sich während Gesprächsrunden austauschen

Wer darüber hinaus über seinen Verlust sprechen möchte, ist eingeladen, an den Gesprächsrunden des Krisenzentrums teilzunehmen. Dr. Rolf Greulich ist Leiter der Gruppe für „Hinterbliebene nach Suizid“ und erzählt: „Angehörige fühlen oft eine Flut an Gefühlen wie Wut, Trauer oder Schuld. Reden hilft da sehr. Die Trauer braucht Wort und Mitgefühl, damit sie überwunden werden kann.“

Dieser Ginko-Baum wird am 10. September gepflanzt.

Dieser Ginko-Baum wird am 10. September gepflanzt. © Katharina Hahn


Seit vier Jahren hilft Greulich Familien und Angehörigen bei der Trauerbewältigung. Eine Mutter, die ihren Sohn durch Selbsttötung verloren hat, besucht Greulichs Gruppe und bestätigt: „Reden hilft. Die Menschen tragen mich, auch wenn ich oft das Gleiche erzählt habe.“

  • Die Gesprächsgruppe „Hinterbliebene nach Suizid“ trifft sich regelmäßig am Mittwochabend von 18 bis 20 Uhr unter der Leitung von dem Pastoralpsychologen Werner Greulich im Krisenzentrum, Wellinghofer Straße 21.
  • Laut dem Landeszentrum Gesundheit in Nordrhein-Westfalen starben in NRW im Jahr 2015 1472 Menschen durch Suizid.
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