Das sind Dortmunds teuerste und billigste Wohnviertel
Datenserie "Heimatkunde"
Wo kann man in Dortmund günstig wohnen - und wo muss man gehörig in die Tasche greifen? Bei den Wohnungsmieten gibt es große Unterschiede zwischen den Quartieren und Vierteln der Stadt. Im letzten Teil unserer Datenserie "Heimatkunde" zeigen wir sie - und verraten, wo sich die Mietpreis-Spirale besonders schnell dreht.
Zwei Jahre (2013/14) lang hat die Stadt über 21.000 Wohnungsinserate auf Stadtteilebene auswerten lassen. So entstand eine Karte, die den Mietimmobilienmarkt in Dortmund ganz gut zeigt: Die begehrtesten Wohnviertel liegen in der südlichen Innenstadt, vor allem im Kreuzviertel. Hier zahlt man im Schnitt 7,4 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter. Teurer ist es nur in der südlichen Gartenstadt, wo im Schnitt 7,5 Euro fällig werden. Am billigsten sind die Mieten in der Siedlung Siepmannstraße in Kirchlinde an der Stadtgrenze zu Castrop-Rauxel.
Die Mietkarte hat jedoch Lücken: Für 44 Gebiete gab es nicht genügend Angebote, um eine verlässliche Datengrundlage zu bieten. Sie werden grau dargestellt. Dadurch versteckt sich wahrscheinlich der Spitzenreiter bei den Mietpreisen: Bei einer früheren Untersuchung lag der Mietpreis in Syburg bei über 8 Euro pro Quadratmeter.
Wie hoch sind die Mieten in Ihrem Stadtteil - und wie haben sie sich im Vergleich zum Zeitraum 2008/09 vor fünf Jahren verändert? Schauen Sie nach!
(Benutzen Sie "+/-" zum Zoomen, rechts können Sie zwischen den Karten hin- und herschalten.)
Quelle: Stadt Dortmund auf Grundlage der empirica-Preisdatenbank (2014: empirica-systeme.de / 2009: IDN ImmoDatenGmbH)
Anmerkung: Die angegebenen Mietpreise sind der sogenannte "Median" aller Angebote für Neu- bzw. Wiedervermietungen im betreffenden Gebiet. Der Median ist ein Mittelwert, der etwas anders funktioniert als der klassische Durchschnitt. Gibt es beispielsweise hundert Angebote, bildet das 50.-teuerste bzw. 50.-billigste Angebot den Median. So soll der Mittelwert nicht durch extrem teure oder billige Angebote verzerrt werden. Angegeben wird die Nettokaltmiete, was die Kaltmiete ohne alle Nebenkosten ist.
Im Kreuzviertel steigen die Mieten am Schnellsten
Im Kreuzviertel sind sie in den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen: Im Kern des Viertels um 0,9 Euro pro Quadratmeter, im westlichen Teil des Quartiers am Tremoniapark sogar um 1,1 Euro – die größte Preissteigerung in ganz Dortmund.
Eine Gentrifizierung wie in Hamburg oder Berlin - also eine Verdrängung der alteingesessenen Bevölkerung durch finanzstärkere Gruppen - gibt es jedoch auch im Kreuzviertel nicht, sagt die Stadt. Im Kreuzviertel gebe es noch viele langjährige Mieter mit alten, niedrigen Mieten, sagt Susanne Linnebach vom Amt für Wohnen und Stadterneuerung. Doch sie werden weniger.
Wie überall tausche sich die Bevölkerung ständig aus, so Berthold Haermeyer vom Amt für Statistik. „Die meisten alten Menschen sind nicht verdrängt worden, sondern schlicht gestorben. Nachgezogen sind sicher jüngere und möglicherweise auch finanzkräftigere Gruppen.“