Das sind die Auswirkungen der Streckensperrung zwischen Hamm und Dortmund

Streckensperrung Hamm

Ab Samstag (14.7.) wird wegen Bauarbeiten die Bahnstrecke zwischen Dortmund und Hamm für knapp zwei Monate gesperrt. Die Konsequenzen für Pendler im Überblick.

Dortmund

, 13.07.2018, 15:00 Uhr / Lesedauer: 3 min
An Gleisen, Weichen und Oberleitungen wird auch nachts gearbeitet, um zügig fertig zu werden.

An Gleisen, Weichen und Oberleitungen wird auch nachts gearbeitet, um zügig fertig zu werden. © Deutsche Bahn

Die Deutsche Bahn (DB) sperrt von Samstag (14.7.) 0 Uhr bis zum 10. September (Montag) um 4 Uhr die Zugstrecke zwischen Dortmund un Hamm. In diesem Bereich erneuert sie die Schieneninfrastruktur und baut fünf Bahnhöfe aus. Die Arbeiten laufen gleichzeitig auf, neben und über den Gleisen, um Weichen und Schienen zu verlegen, die Oberleitung zu erneuern und Haltepunkte und Bahnhöfe zu modernisieren. Pendler, die nach Dortmund Kurl oder Kamen wollen, trifft das besonders hart.

Das ändert sich für Reisende:

  • Die Züge der Linien RE 1 und RE 3 (Eurobahn) werden zwischen Do-Hbf und Hamm umgeleitet. Alle regulären Zwischenhalte entfallen. Als Ersatz verkehren Busse. Außerdem halten die Züge der Linie RE 3 in Derne und Kirchderne, der RE 1 am Bahnhof Preußen.
  • Neben den Abfahrtszeiten ändert sich auch Reisedauer: 15 Minuten müssen auf beiden Linien extra eingeplant werden. Die Züge der RE 6 entfallen zwischen Do-Hbf und Hamm. Reisende können die umgeleiteten Züge der Linien RE 1 und RE 3 nutzen bzw. den Schienenersatzverkehr.
  • Die RE 11 wird zwischen Soest und Bochum umgeleitet. Züge, die planmäßig in Hamm starten oder enden, verkehren während der Sperrpause von bzw. nach Soest. Die Züge halten zusätzlich in Werl, Unna und Hörde. Die Halte in Dortmund, Kamen-Methler und Kamen entfallen. Als Ersatz zwischen Hamm und Soest kann der RB 89 genutzt werden.
  • Die Zwischentakte der Linie RB 51 zwischen Do-Hbf und Lünen fallen aus. Der Stundentakt der RB 51 zwischen Dortmund und Coesfeld bzw. Enschede fährt planmäßig.
  • Bei der RB 50 (Münster – Dortmund) entfällt der Halt in Kirchderne. Als Ersatz wird der umgeleitete RE 3 zusätzlich in Derne und Kirchderne halten, der umgeleitete RE 1 am Bahnhof Preußen.
  • Die Zwischentakte der RB 59 (Eurobahn) fallen aus; die Linie verkehrt im Stundentakt.
  • Die Züge des Fernverkehrs werden mit geänderten Fahrzeiten und Reisezeitverlängerungen von in der Regel bis zu 15 Minuten über Güterverkehrsgleise umgeleitet. Es fallen aber Halte aus, vor allem in Düsseldorf Flughafen, Bochum, Dortmund und Hamm: Die ICE Linie 10 (Düsseldorf-Dortmund-Hamm-Berlin) wird ohne die Halte Düsseldorf Flughafen und Bochum umgeleitet. Die IC Linie 55 (Köln-Dortmund-Hannover-Leipzig-Dresden) hält nicht am Hauptbahnhof. Die IC Linie 50 (Köln-Dortmund-Kassel-Erfurt/Leipzig) wird über Hagen umgeleitet und verkehrt ohne Halt am Düsseldorfer-Hbf und -Flughafen, Essen, Bochum, Dortmund und Hamm.

Am Freitag ist außerdem bekannt geworden, dass auch der RE11 und die S5 am Wochenende 14.7. und 15.7. ausfallen. Der Grund sind laut Bahn „kurzfristig aufgetretene Personalengpässe“.

Totalsperrung beschleunigt die Arbeiten

Die DB teilt mit, die Vollsperrung sei nötig, um die Arbeiten zugig durchzuführen. So könne eine lang andauernde eingleisige Sperrung vermieden werden. „Wir haben die einzelnen Projekte in dieser Baumaßnahme gebündelt, um zeitgleich so viele Arbeiten wie möglich durchzuführen“, sagt der Projektverantwortliche Stefan Hänneschen von der DB Netz AG. Dafür muss auch nachts gearbeitet werden. Man versuche, die Belastung für die Anwohner so weit es geht zu reduzieren.

Die Bahn erneuert auf 26 Kilometern die Gleise, verlegt 44.000 Schwellen und mehr als fünf Kilometer Fahrdraht, setzt 36 neue Oberleitungsmasten und erneuert fünf Weichen, davon drei auf Dortmunder Gebiet. Das Investitionsvolumen für den Streckenabschnitt beträgt in diesem Jahr mehr als 57 Millionen Euro. Bis 2020 werden 73 Millionen Euro investiert.

Weg nach Bochum wird erschwert

Studentin Annika fährt normalerweise jeden Tag mit der Regionalbahn von Kurl zum Bochumer Hauptbahnhof. Sie ist froh, dass sie in den Semesterferien nur ein- bis zweimal in der Woche zur Ruhr-Uni Bochum muss. „Wahrscheinlich werde ich ab kommender Woche mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof fahren, von dort kann ich dann ja jeden Zug nach Bochum nehmen.“ Etwa 15 Minuten mehr Zeit pro Strecke plant sie ein. „Der Ersatzbus wird bestimmt viel länger brauchen“, sagt sie.

Es gibt aber auch Bahnkunden, die von den Umleitungen profitieren. Wie Jenna Jochim aus Unna, die die Rheinisch-Westfälische Realschule für Hörgeschädigte in Dortmund besucht. Sie sagt, durch die Umleitung habe sie in den kommenden Wochen sogar mehr Züge zur Auswahl.

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