„Das ist auf dem richtigen Weg“ City-Händler bewerten verstärkten Einsatz gegen Drogenszene positiv

City-Händler bewerten verstärkten Einsatz gegen Drogenszene positiv
Lesezeit

Stadt und Polizei sind sich einig: Die Schwerpunktkontrollen in der Drogenszene in der City zeigen Wirkung. „Die Situation hat sich entspannt“, bilanziert Polizeipräsident Gregor Lange.

Seit August fahren Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst, oft auch mit zivilen Kräften, sogenannte Schwerpunkteinsätze, um in der City und da vor allem im Umfeld des Drogenkonsumraums am Grafenhof Drogenhandel, offenen Drogenkonsum, aggressives Betteln und illegales Campieren einzudämmen. Seitdem gab es 214 Freiheitsentziehungen und 2217 Platzverweise, heißt es in der Bilanz. Die Situation habe sich deutlich gebessert, erklärte der städtische Ordnungsdezernent Norbert Dahmen schon Mitte Oktober.

Die betroffenen Händler in City sehen das auch so. „Es ist vom Gefühl her ruhiger geworden“, bestätigt der Vorsitzende des City-Rings, Tobias Heitmann. Wobei er hoffe, dass dies nicht nur eine Folge des schlechteren Wetters sei. Grundsätzlich hat Heitmann aber den Eindruck, dass die Maßnahmen von Stadt und Polizei in die richtige Richtung gehen.

Den Eindruck bestätigt auch City-Händler Matthias Hilgering, der mit seiner Weinhandlung direkter Nachbar des Drogenkonsumraums ist und mit seiner Familie in der City lebt. „Es ist etwas ruhiger geworden“, bestätigt er. Man stelle durchaus eine Veränderung durch den Kontrolldruck fest.

Weinhändler Matthias Hilgering ist Nachbar des Drogenkonsumraums in der City.
Weinhändler Matthias Hilgering ist Nachbar des Drogenkonsumraums in der City. © Trilling (A)

Torben Seifert, mit der Thier-Galerie, ein weiterer Nachbar sieht es genauso. „Es ist noch nicht die Konstellation erreicht, die wir uns wünschen, aber wir merken deutlich, dass die Kontrollen wirken“, sagt der Thier-Galerie-Manager. „Das ist auf dem richtigen Weg“.

Mit Polizei und Stadt sei man in engem Kontakt. „Und ich ziehe den Hut davor, was Ordnungsamt und Polizei leisten“, merkt Seifert an. „Es ist gut, dass alle jetzt an einem Strang ziehen.“

Nicht auf Erfolg ausruhen

Einig sind sich alle Befragten, dass man - wie von Stadt und Polizei versprochen - mit dem Kontrolldruck jetzt nicht nachlassen darf. „Man darf sich nicht auf den Erfolgen ausruhen“, sagt Matthias Hilgering. „Der Erfolg sollte vielmehr Ansporn sein, das Thema weiterzuverfolgen.“ Er wünscht sich auch mehr Präsenz des Umfeldmanagements für den Drogenkonsumraum auf der Straße - und mittelfristig weiterhin eine Verlagerung des Drogenkonsumraums aus der City.

Einhellig plädieren die Vertreter des City-Handels für das Züricher Modell, für das sich auch die Dortmunder Politik ausgesprochen hat. Es setzt auf eine „Null-Toleranz“-Strategie im öffentlichen Raum und Hilfs- und Therapieangeboten. „Neben den Kontrollen ist auch der Ausbau des Hilfesystems wichtig“, hebt Torben Seifert hervor.

Längere Öffnung im „Café Kick“: Drogenkonsum dort steigt stark an - und soll City entlasten

Händler beklagt neue Eskalation mit Crack-Süchtigen: „Steche ich dich ab wie ein Schwein“

Bettelei, wildes Campieren und Drogenkonsum in der City: Was hat der erhöhte Kontrolldruck bewirkt?