
© Jörg Bauerfeld
Coronazahlen in Dortmund explodieren - wie ist die Situation im Süden?
Keine aktuellen Zahlen
Stand Mittwoch (26.8.) liegt die Inzidenz in Dortmund bei 165,4. Tendenz rasant steigend. Nur in welchen Stadtbezirken ist es besonders schlimm? Wie ist die Lage im Süden? Die Stadt schweigt.
Man wolle mit der Bekanntgabe der Inzidenzzahlen für die Stadtbezirke erst einmal abwarten. Die Lage in Dortmund sei zu dynamisch, um nach üblichen Muster zu verfahren. So die Information aus der Pressestelle der Stadt Dortmund vor der Pressekonferenz der Stadt am Dienstag (24.8.).
Hier wolle man genaueres bekannt geben. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Bisher hinkte die Stadt Dortmund dem aktuellen Geschehen bei der Bekanntgabe der Corona-Zahlen immer hinterher. Ziemlich genau 12 Tage. Einmal im Monat gibt es die regelmäßige Info - mit veralteten Zahlen dafür mit einer mehrseitigen Fachkommentierung.
Veröffentliche Zahlen sind 12 Tage alt
Statt aktuelle Zahlen, die das höchst dynamische Geschehen in Dortmund aufgreifen, veröffentlichte die Stadt Dortmund am 24. August Inzidenzzahlen, die auf dem Stand vom 13. August waren. Nur zur Info. Zu dem Zeitpunkt befand sich die Inzidenz in Dortmund gerade einmal bei 57,6. Am Mittwoch (25.8.) liegt sie bei 165,4.
Nur, wie schaut es aktuell im Dortmunder Süden aus? Zum Beispiel im Stadtbezirk Aplerbeck. Sind auch hier die Zahlen explodiert, wie es die Gesamtzahl für die Stadt Dortmund vorgibt? Wie ist hier der aktuelle Stand? Dazu schweigt die Stadt Dortmund.
Die Begründung der Stadt:
„Die Stadtbezirkszahlen veröffentlichen wir, mit einer Fachkommentierung versehen, fast seit Beginn der Pandemie turnusmäßig einmal im Monat - eine quasi selbst auferlegte Berichterstattungspflicht. Das werden wir weiterhin so handhaben - auch, wenn die Lage derart dynamisch ist wie derzeit und sich die Zahlen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung mitunter überholt haben. In den regelmäßigen Pressekonferenzen des Verwaltungsvorstandes wird zudem zu allen weiteren Entwicklungen berichtet.“

Im Testzentrum an der Markt-Apotheke gab es eine leichte Erhöhung der positiven Coronafälle. © Jörg Bauerfeld
Nur, wie ist die Situation einzuschätzen im Dortmunder Süden? Ein Indikator für die aktuelle Coronalage sind im Moment die Zahlen an den Grundschulen. Die Schülerinnen und Schüler werden regelmäßig durchgetestet, so wird auch die „familiäre Dunkelziffer“ recht gut dargestellt.
Und hier gibt es im Stadtbezirk Aplerbeck keinen Anlass zur Beunruhigung. In den acht Grundschulen (mit Dependancen) im Stadtbezirk ist lediglich aktuell ein Coronafall bekannt.
Auch die Emscherschule (Hauptschule) an der Schweizer Allee hat den einen oder anderen Fall (Reiserückkehrer). Doch laut Schule halte sich das Ganze Gott sei Dank in Grenzen.
Das bestätigte auch die Pressestelle der Stadt Dortmund. So gäbe es lediglich einen Fall an der Aplerbecker Grundschule.
Nur einen Fall an den Grundschulen
Etwas anders sieht es im Testzentrum an der Markt-Apotheke in Aplerbeck aus. „Wir hatten in den letzten Wochen immer keinen neuen Fall, jetzt gibt es doch schon mehrere positive Fälle“, sagt Apotheker Michael Beckmann.
Man wird wohl bis zum 24. September warten müssen, bis man im Stadtbezirk Aplerbeck, wie in ganz Dortmund, die Inzidenzzahlen vom 24. August erhält. Und zwar nicht für ganz Dortmund, sondern aufgeschlüsselt in Stadtbezirke.
Jeder habe die Möglichkeit an eine Impfung zu kommen
Weiterhin weist die Stadt Dortmund auf die Wichtigkeit der Impfung hin: Sowohl in den Praxen von Haus- oder Fachärztinnen und -ärzten als auch im Impfzentrum sei es problemlos möglich, sich kurzfristig impfen zu lassen oder verschiedene dezentrale Impfangebote des Impfzentrums (Impfbus) wahrzunehmen. Damit habe ab jetzt jeder Dortmunder und jede Dortmunderin ein Impfangebot, immer häufiger sogar in Wohnortnähe. Man müsse es nur noch annehmen.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
