
© dpa (Symbolbild)
Corona-Impfung für Kinder: Liebe Eltern, lasst euch nicht drängen!
Meinung
Seit Mittwoch können im Dortmunder Impfzentrum auch Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren gegen Corona geimpft werden. Unser Autor sagt: Eltern haben ein Recht auf Zweifel.
Man könnte es fast als Abstimmung mit den Füßen ansehen: Lange Warteschlangen bildeten sich am Mittwochnachmittag vor dem Dortmunder Impfzentrum auf Phoenix-West. Zum ersten Mal konnten sich hier auch Kinder und Jugendliche gegen das Coronavirus impfen lassen - und viele haben die Gelegenheit genutzt.
Man kann davon ausgehen, dass sich Eltern und Kinder im Vorfeld ausgiebig Gedanken gemacht und abgewogen haben zwischen Nutzen und Risiken. Denn noch immer fehlt eine klare Empfehlung der Ständigen Impfkommission für die Kinderimpfung, während man sich in anderen Ländern offenbar leichter tut. Als Eltern hat man es nicht leicht, die vielen, teils widersprüchlichen Nachrichten zu bewerten und einzuordnen.
Auch mir als Vater von zwei minderjährigen Kindern geht es so. Und ehrlich gesagt: Ich kann beide Seiten verstehen. Niemand ist ein schlechterer Vater oder eine schlechtere Mutter, wenn man sich für oder gegen die Impfung des eigenen Kindes entscheidet. Und der Wiederbeginn des Schulunterrichts nach den Ferien hängt nicht davon ab, ob mein Kind geimpft wird.
Es muss eine ganz persönliche Entscheidung sein, ob Kinder geimpft werden. Deshalb, liebe Mit-Eltern: Lasst Euch kein schlechtes Gewissen einreden und euch nicht zu einer Entscheidung drängen.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
