Bulldogge mit Trümmerbruch ausgesetzt
Arche90 sucht Zeugen
Mit einem Trümmerbruch am rechten Vorderlauf wurde eine französische Bulldogge von einem Mann in Hacheney ausgesetzt. Zu der schweren Verletzung hat die Tierschutzorganisation Arche90 ihre Vermutungen.

Diese französische Bulldogge wurde schwer verletzt ausgesetzt. © Arche90
Wieder einmal musste die Polizei am Nachmittag des 20. Januars – es war ein Samstag – die Tierschutzorganisation Arche90 zur Hilfe rufen. Jemand hatte eine französische Bulldogge in der Hacheneyer Straße 55 in Hacheney angebunden und ausgesetzt. Die Hündin war verletzt, und ihr Gesäuge sah nicht gut aus.
Bei der Untersuchung in einer Tierklinik diagnostizierte der Tierarzt einen komplizierten, schon ein paar Wochen alten Trümmerbruch am linken Vorderlauf nahe der Schulter. „Und die Zitzen am Gesäuge sehen blumenkohlartig aus“, berichtet Arche90-Sprecherin Gaby Bayer. Das lasse darauf schließen, dass die schätzungsweise vier Jahre alte Hündin ein Leben als „Wurfmaschine“ führen musste.
Heftige Gewalteinwirkung vermutet
Aufgrund der Art des Bruchs und ihrer Erfahrung vermutet Bayer eine heftige Gewalteinwirkung als Ursache: „So ein starker Knochen bricht nicht einfach so.“ Einen Autounfall hält sie nicht für wahrscheinlich.

Sechs Wochen lang darf die Hündin nicht laufen und nicht spielen. © Arche90
Laut Gaby Bayer hat ein Zeuge beim Rückwärtsfahren im Rückspiegel beobachtet, wie ein dunkelhaariger Mann mit Bart in einem Auto vorfuhr, den Hund angebunden hat und dann weggefahren ist. Bayer: „Der Hund ist gechippt, aber leider nur in Ungarn registriert.“ Bei einem dortigen Hundezüchter verliert sich die Spur.
Sechs Wochen keinerlei Bewegung
Arche90 kümmert sich um die weitere medizinische Versorgung des „unglaublich lieben“ Tieres. Doch wie die am Ende aussehen muss, ist nicht klar. Die Hündin wurde in einer Spezialklinik operiert, hat jetzt zwei Nägel und eine Schraube im Vorderlauf. Bayer: „Wir müssen jetzt erst einmal sehen, ob die Operation was gebracht hat“.
Sechs Wochen lang darf die Hündin nicht laufen und nicht spielen. Sie ist zurzeit in einer Pflegestelle untergebracht. Ist die OP erfolgreich, erhält das Tier zum Muskelaufbau eine Physiotherapie. Lässt die OP den gewünschten Erfolg vermissen, könnte man das Gelenk versteifen. Die Hündin könnte damit leben, doch es bestünde die Gefahr, dass sie sich beim Laufen immer wieder die Pfote wund scheuert. Dann bliebe noch die Möglichkeit, ihr das Bein abzunehmen.
Arche90 sucht nun weitere Zeugen oder jemanden, der die Hündin kennt. Hinweise nehmen Arche90 (Tel. 875397) oder die Polizei entgegen. Gaby Bayer: „Es ist nicht auszuschließen, dass es sich um ein Tier der Vermehrermafia handeln könnte.“