Drastische Maßnahmen sollen wild parkende Lkw an Brackeler Straße bekämpfen
Vor Amazon-Logistikzentrum
Immer wieder wurde in letzter Zeit der Standstreifen der Brackeler Straße als Stellplatz für Lkw genutzt – verbotenerweise. Die Stadt will jetzt handeln und lebensgefährliche Situationen verhindern.

Wild parkenden Lkw auf dem Standstreifen sorgen an der Brackeler Straße für Probleme. © Oliver Schaper (Archiv)
Schon mehrfach mussten Stadt und Polizei in den vergangenen Tagen gegen Lkw-Fahrer einschreiten, die ihre Sattelzüge auf dem Standstreifen der Brackeler Straße gegenüber des Freibad Stockheide abgestellt hatten. Die Brackeler Straße ist hier eine Schnellstraße, auf der bis zu 100 Stundenkilometer gefahren werden kann.
„In der Spitze wurden bis zu 40 zeitgleich parkende Lkw und abgestellte Auflieger festgestellt“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Grund für das wilde Parken ist offenbar akute Platznot im Logistikpark auf der Westfalenhütte, zu dem unter anderem das Logistikzentrum des Online-Versandhändlers Amazon gehört.
„Sofortlösung“ soll lebensgefährliche Situationen verhindern
Von den dort parkenden und teilweise auch rangierenden Lkw gehe aber eine Gefahr für den Verkehr auf der Brackeler Straße aus, beklagen Stadt und Polizei.
Lebensgefährlich werde es, wenn sich noch Personen auf der Fahrbahn aufhalten oder sogar die vier autobahnähnlich ausgebauten Fahrspuren überqueren, um zum Beispiel zu Amazon zu kommen, heißt es in der Mitteilung.
„Anfahrende Lkw ordnen sich mangels vorhandener, weil zugeparkter Beschleunigungsstrecke mit einer sehr niedrigen Geschwindigkeit in den fließenden Verkehr ein, teilweise ragen die Umrisse der Lkw in den rechten Fahrstreifen der Brackeler Straße hinein“, erklärt die Stadt.
In der Dunkelheit vergrößere sich die Gefahr noch, weil es in diesem Bereich nur wenig Straßenbeleuchtung gebe.

Vor allem das Amazon-Logistikzentrum auf der Nordseite der Brackeler Straße sorgt für das hohe Aufkommen an Lieferverkehr. © Oliver Schaper (Archiv)
Bei Amazon räumt man die Probleme ein. Man habe zusätzliche Stellplätze auf dem Gelände eingerichtet und vergebe Zeitfenster für die Anlieferung, erklärte ein Sprecher.
Betonelemente als Sperren - Lieferverkehr wird wohl weiter zunehmen
Weil sich die Lage an der Brackeler Straße aber auch trotz neuer Beschilderung und Kontrollaktionen in den vergangenen Tagen nicht verbessert hat, kündigte die Stadt Dortmund am Montag (14.12.) drastische Maßnahmen an. Sie will jetzt mobile Beton-Schutzelemente einsetzen, um das Lkw-Parken zu unterbinden. Sie sollen kurzfristig am Dienstag und Mittwoch (15./16.12.) vor Ort installiert werden.
Das schnelle Eingreifen sei erforderlich, weil angesichts der Erfahrungen, des laufenden Weihnachtsgeschäfts und des ab Mittwoch geltenden Lockdowns für den Einzelhandel der Online-Handel und damit der Lieferverkehr weiter zunehmen werde, heißt es zur Begründung.