Der Blindgänger am Schwanenwall musste kontrolliert gesprengt werden. © Polizei Dortmund

Bomben-Entschärfung

Blindgänger-Funde in Dortmund: Darum wird 2021 ein Rekord-Jahr

Nicht alle Bomben-Entschärfungen sind so spektakulär wie die Sprengung am Sonntag am Schwanenwall. Auffallend ist aber, dass es 2021 besonders viele Blindgänger-Funde gibt. Aus gutem Grund.

Dortmund

, 16.08.2021 / Lesedauer: 3 min

Blindgänger-Entschärfungen gehören in Dortmund fast schon zum Alltag: Immer wieder müssen Dortmunderinnen und Dortmunder ihre Wohnungen verlassen, weil in ihrer Nachbarschaft eine explosive Hinterlassenschaft aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs gefunden wird.

Denn Dortmund gehörte im Zweiten Weltkrieg zu den am stärksten bei Luftangriffen bombardierten Städten. Nicht alle Bomben sind dabei explodiert, schlummern jetzt immer noch als Blindgänger im Boden und müssen, wenn sie freigelegt werden, oft entschärft werden.

Schon der 36. Blindgänger

Und in diesem Jahr sind es besonders viele Fälle: Die Sprengung der britischen Bombe am Schwanenwall am Sonntag (15.8.) war der 36. Blindgänger, der in diesem Jahr entschärft wurde. Erst vier Tage musste nur wenige hundert Meter entfernt am Heiligen Weg Blindgänger Nummer 35 entschärft werden - in diesem Fall ein Spontanfund, der eine kurzfristige Evakuierung nötig machte.

„Wir erwarten in diesem Jahr einen neuen Höchststand an Bomben-Entschärfungen“, hatte Stadtdirektor Jörg Stüdemann schon im Vorfeld der Aktion am Schwanenwall erklärt. Wobei der Rekord mit 36 Entschärfungen schon längst erreicht ist.

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Denn üblicherweise werden pro Jahr zwischen 20 und 30 Bomben-Blindgänger in Dortmund entdeckt. 25 waren es 2018, 31 im Jahr 2019. 2020 fiel die Zahl mit 19 Entschärfungen deutlich geringer aus - weil man wegen der Corona-Pandemie versuchte, Evakuierungen zu vermeiden.

Blindgänger-Verdacht „auf Halde“

Das hat sich inzwischen geändert. Mit der Gesamtschule in Scharnhorst hat man einen Evakuierungsort gefunden, wo man auch viele Menschen coronagerecht unterbringen kann.

Dass es in diesem Jahr besonders viele Entschärfungen gibt, hat vor allem zwei Gründe. Der Wichtigste: Die Auswertung von Luftbildern aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, mit der mögliche Bomben-Blindgänger im Vorfeld von Bauarbeiten systematisch aufgespürt werden, ist nahtlos weitergegangen.

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Die positiven Befunde, die dann mit Sondierungen vor Ort weiter untersucht werden, liegen nun gewissermaßen auf Halde. Schon zu Beginn dieses Jahres hatte Ubbo Mansholt als Chef des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung prophezeit, dass es deshalb in diesem Jahr deutlich mehr Entschärfungen geben werde.

Bestes Beispiel ist der Westfalenpark. Weil dort zahlreiche Baustellen anstehen, war das Gelände im Vorfeld gründlich untersucht worden. Und bei Luftbild-Auswertungen und Sondierungen vor Ort wurde man reichlich fündig. Inzwischen sind allein seit Jahresbeginn im Westfalenpark schon 23 Blindgänger entschärft worden, oft mehrere gleichzeitig an einem Tag. Der Vorteil hier: Anwohner, die evakuiert werden müssten, sind hier in der Regel nicht betroffen.

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Generell werde in Dortmund, auch wenn die Corona-Krise noch nicht ganz vorbei ist, wieder mehr gebaut, nennt Jörg Stüdemann einen zweiten Grund für die Rekordzahl an Entschärfungen. Nicht immer können Blindgänger dabei im Vorfeld ermittelt werden und müssen dann spontan entschärft werden. Man kann deshalb sicher sein, dass Blindgänger Nummer 36 in diesem Jahr nicht der letzte gewesen ist.

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