Eine bisexuelle Dortmunderin (23) nennt fünf Punkte, in denen sich Frauen und Männer in ihrer Beziehung unterscheiden.

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Bisexuelle Dortmunderin: Das unterscheidet Männer und Frauen in Beziehungen

rnLiebe und Partnerschaft

Es gibt mehr Streit, doch dafür dauert der Sex länger. Maja (23) war bereits mit Männern und Frauen zusammen - und hat in den Beziehungen große Unterschiede festgestellt.

Dortmund

, 11.11.2021, 08:30 Uhr / Lesedauer: 4 min

Maja ist 23 Jahre alt, lebt in Dortmund und ist bisexuell. Im Alter von 14 Jahren war sie erstmalig in einer Beziehung mit einer Frau. Diese ist nach vier Jahren gescheitert. Inzwischen ist sie seit drei Jahren in einer Beziehung mit einem Mann. In einem persönlichen Gespräch erzählt Maja, inwiefern sich die Geschlechter in Partnerschaften unterscheiden.

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„In meinem Fall gibt es da schon große Unterschiede. Aber das kommt natürlich auch ganz speziell darauf an, mit was für einem Typ Mensch man zusammen ist und in welchem Sinne man eine Beziehung führt", stellt sie klar.

1. Frauen sind emphatischer

Maja behauptet, dass Frauen viel empathischer sind als Männer. Sie könnten sich besser in die Gefühlslage eines anderen hineinversetzen und entsprechend reagieren. „Meine Ex-Freundin und ich konnten immer miteinander über unsere Probleme sprechen, weil wir gegenseitig Mitgefühl gezeigt haben", sagt sie. Auf diese Weise habe Maja das Gefühl gehabt, verstanden zu werden und habe sich nicht dafür geschämt, ihre Gefühle zu äußern.

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Mit ihrem jetzigen Partner könne sie zwar auch Schwierigkeiten kommunizieren - jedoch auf einer rationalen anstatt auf einer emotionalen Ebene. „Manchmal wünschte ich mir schon, dass er einfühlsamer wäre. Zum Beispiel, dass er sich hundert Prozent mit mir freut, aber auch mal mit mir weint", so Maja.

Männer würden nur ungern Mitgefühl und Empathie zeigen, da sie solche Eigenschaften mit Schwäche verbinden, glaubt Maja. „Frauen sind da anders. Wir versetzen uns automatisch in andere hinein, gerade wenn uns eine Person wichtig ist".

2. Männer hören nicht gerne zu

Ein weiterer großer Unterschied sei, dass Frauen besser zuhören können als Männer. „Ich muss meinem Freund so oft Sachen dreimal erzählen. Das macht mich manchmal wahnsinnig", so Maja. Das liege daran, dass er ihr häufig nicht aufmerksam zuhört und nebenbei noch etwas anderes erledigt. Das würde auch hin und wieder zu Missverständnissen und Streitigkeiten führen.

Hingegen habe Majas Ex-Freundin immer mit beiden Ohren am Gespräch teilgenommen. „Manchmal hat sie mich zum Beispiel an meine Termine erinnert. Sie wusste besser Bescheid als ich", sagt Maja. Ein solches Verhalten habe ihr verdeutlicht, dass ihre Ex-Freundin sich für ihre Angelegenheiten interessiert hat. „Sich gegenseitig richtig zuzuhören, ist in einer Beziehung so wichtig. Da können sich die Männer noch eine Scheibe von Frauen abschneiden".

3. Frauen zweifeln oft an der Liebe

Maja ist aufgefallen, dass Frauen häufiger an der Liebe und an der Partnerschaft zweifeln als Männer. „Meine Ex-Freundin hat mich total oft gefragt: ,Liebst du mich echt?'. Das war richtig nervig", sagt Maja. Aufgrund dieser Frage habe Maja sich unter Druck gesetzt gefühlt. Zudem habe sie die Unsicherheit ihrer damaligen Freundin nicht verstanden.

„Hätte ich sie nicht geliebt, wäre ich ja nicht mit ihr zusammen gewesen. Da hätte man sich so eine Frage sparen können". Wenn Maja auf die Frage ihrer ehemaligen Freundin nicht mit einem eindeutigen „Ja" antwortete, sei diese enttäuscht und traurig gewesen. „Sie brauchte immer diese Bestätigung. Die habe ich ihr nicht immer gegeben, weil ich das so lächerlich fand", sagt sie.

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Majas männliche Partner hätten nie daran gezweifelt, dass sie sie liebt. Es seien auch keinerlei Fragen dieser Art aufgekommen. Das könne daher rühren, dass Männer sich in Partnerschaften und ihrem Verhalten sicher fühlen. „Frauen sollten nicht so unsicher sein, weil das gibt einem selbst auch ein komisches Gefühl", sagt Maja.

4. Weniger Streitigkeiten mit Männern

„Es ist kein Vorurteil, dass Frauen zickiger sind als Männer. Das stimmt leider", sagt Maja. Deshalb sei es in der Beziehung mit ihrer damaligen Freundin häufig zu Streitigkeiten gekommen. Diese seien oftmals aus Kleinigkeiten resultiert. „Wenn zwei Zicken aufeinandertreffen, kann es schon mal zu Stress kommen. Die eine zickt die andere an, die andere zickt zurück und schon gibt's Stress".

Mit Männern sei das anders. Sie würden aus belanglosen Dingen kein Drama machen. Durch ein solches Verhalten von Männern sei Maja selbst auch nicht mehr so anfällig für Zickereien. Ihr jetziger Partner habe es sogar geschafft, sie von ihrem „Dickkopf" zu befreien. „Mit Männern bin ich immer weniger aneinander gestoßen als mit Frauen".

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5. Mehr Verbundenheit beim Sex mit Männern

Sex ist ein wesentlicher Bestandteil in vielen Partnerschaften. Dieser sei für Maja sowohl in gleichgeschlechtlichen als auch in heterosexuellen Beziehungen wichtig. Dennoch unterscheide sich der Sex mit einer Frau und der mit einem Mann grundlegend. „Beim Schlafen mit einem Mann liegt das Hauptaugenmerk auf der Penetration", sagt Maja. So habe sie mit ihrem Freund allerhöchstens für eine Stunde Geschlechtsverkehr.

Hingegen seien Frauen nicht nur auf einen Orgasmus aus. Ihnen gehe es auch um das „ganze Drumherum", weshalb sie sich für Sex auch länger Zeit lassen. Zwischendurch hätten Maja und ihre damalige Freundin sich mehrere Stunden für den Geschlechtsverkehr genommen. In diesem Ausmaß sei das mit einem Mann gar nicht möglich.

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Dafür habe Maja sich mit Männern beim Sex verbundener gefühlt als mit Frauen. „Frauen sind halt eher so nacheinander dran. Das ist beim Sex mit dem Mann nicht so. Da macht man es zusammen. Das ist dann eher ein Miteinander", sagt Maja. Frauen würden sich beim Sex gegenseitig guttun wollen. Das sei mit einem Mann zwar auch der Fall, jedoch nicht in diesem Umfang, „weil das, was man macht, tut im besten Fall ja beiden gleichzeitig gut".

Maja könne nicht sagen, ob der Sex mit Frauen oder Männern besser sei. Sie ist sich aber sicher, dass beide Geschlechter etwas voneinander lernen können. So sollten Männer sich angewöhnen, sich mehr Zeit für den Geschlechtsverkehr zu nehmen und den gesamten Prozess etwas entspannter anzugehen. „Auch ein langes Vorspiel sollte da mal drin sein", so Maja. Andererseits könnten Frauen von Männern lernen, sich aufgeschlossen und locker beim Sex zu zeigen. „Frauen sollten sich mehr trauen - auch mehr Neues im Bett ausprobieren".

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