Betriebsrat fürchtet um 460 Arbeitsplätze
Hoesch Spundwand
Beim Betriebsrat von Hoesch Spundwand und Profil (HSP) an der Rheinischen Straße schrillen die Alarmglocken. Der Mutterkonzern Salzgitter AG plant offenbar den Verkauf des Dortmunder Unternehmens - jetzt könnten 460 Arbeitsplätze gefährdet sein.

Äußerlich ist alles wie gehabt bei Hoesch Spundwand zwischen der Rheinischen Straße und der Alten Radstraße, doch hinter den Mauern fürchten die Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze.
Dem Betriebsrat sei klar und deutlich gesagt worden, „wir wollen euch verkaufen, spätestens bis März 2015“. Nunhofer befürchtet, das Hoesch Spundwand an eine „Heuschrecke“ verkauft werden könnte, die später das Unternehmen zerschlägt.
Die Befürchtungen sind offenbar berechtigt. Es sei bekannt, dass HSP seit geraumer Zeit hohe Verluste mache. Die auszugleichen, sei auf Dauer nicht tragbar, sagt Bernhard Kleinermann, Pressesprecher der Salzgitter AG auf Anfrage. Daher sei es nur normal, „alle Optionen zu prüfen, um die Situation zu verbessern“.
Das Grundproblem bei HSP sei, dass Aufträge fehlen. In vielen europäischen Ländern werde aufgrund der Schuldenkrise nicht mehr in Infrastruktur investiert, die öffentlichen Kassen seien leer, erläutert Kleinermann den Hintergrund der Krise. Und Spundwände seien ein Produkt, das hauptsächlich von der öffentlichen Hand geordert werde. Es gebe mit Arcelor-Mittal auch nur noch einen einzigen Mitbewerber auf dem Markt. Dennoch gebe es Überkapazitäten, die die Preise drückten, so Kleinermann. Betriebsrat Nunhofer ist skeptisch. Er befürchtet, dass sich Salzgitter mit einem Verkauf von HSP „um einen Sozialplan drücken will“. 460 Arbeitsplätze und die Ausbildungsplätze von 20 Lehrlingen stünden auf dem Spiel. Und an jeden Arbeitsplatz hingen zwei, drei weitere, etwa bei dem Logistikunternehmen Rhenus.