Betonblöcke und „Spezialkräfte“ sollen Terror beim Kirchentag abwehren

© Stephan Schütze

Betonblöcke und „Spezialkräfte“ sollen Terror beim Kirchentag abwehren

rnEvangelischer Kirchentag

Sicherheit ist bei Großveranstaltungen ein zentrales Thema. Feuerwehr, Rettungsdienste und Polizei richten sich deshalb mit dem Kirchentag auf einen Großeinsatz ein. Mit vielen Facetten.

Dortmund

, 18.06.2019, 08:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Betonblöcke für die Straßenabsperrungen mit der Aufschrift „#Dortmund“ stehen schon bereit. Sie sollen dafür sorgen, dass keine Autos auf Straßen und Plätze fahren, auf denen sich hunderte Menschen aufhalten. Was man schon vom Weihnachtsmarkt kennt, wird es auch zum Kirchentag geben, um die City zu schützen.

In der Tat baut Dortmund auf den Erfahrungen auf, die man bei früheren Großereignissen wie BVB-Meisterfeiern gesammelt hat. „Da haben wir viele Standards gesetzt“, sagt Dortmunds Feuerwehr-Chef Dirk Aschenbrenner.

In einem Arbeitskreis Sicherheit unter der Leitung Aschenbrenners arbeiten städtische Ämter, Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste und die jeweiligen Veranstalter eng zusammen. Schon vor eineinhalb Jahren hat man in diesem Kreis mit den Vorbereitungen für den Kirchentag begonnen.

Spezielles Sicherheitskonzept

Herausgekommen ist ein detailliertes Sicherheitskonzept, das von der Lenkung der Besucherströme bei der An- und Abreise, über Brandsicherheitswachen bis zu Evakuierungsplänen reicht. Und dabei hat man nicht nur den Kirchentag, sondern auch die gesamte Stadt im Blick. „Wir wollen in jeder Situation schnelle und sichere Hilfe leisten“, verspricht Aschenbrenner.

Die Feuerwehr hat Brandschutz und Rettungsdienst mit bis zu 700 zusätzlichen Einsatzkräften deutlich verstärkt, auch mit Unterstützung aus der Region.

Für die medizinische Versorgung ist die Johanniter-Unfallhilfe mit fast 1000 Einsatzkräften im Einsatz. Die Johanniter bieten nicht nur einen Fahrdienst für Behinderte an, sondern richten im Bereich des Schulzentrums mit der Aula am Ostwall auch eine Aufnahmestelle für Kirchentagsbesucher ein, die eine Verschnaufpause nötig haben. Denn die Gemeinschaftsunterkünfte sind tagsüber geschlossen.

Engpässe am Hauptbahnhof

Bei der An- und Abreise ist vor allem die Bundespolizei gefragt, die für die Sicherheit an den Bahnstationen zuständig ist. Bei allzu großem Andrang etwa nach dem „Abend der Begegnung“ am Mittwochabend könne es zu kurzfristigen Sperrungen des Hauptbahnhofs kommen, kündigt Volker Stall von der Bundespolizei an. „Wir wollen dafür sorgen, dass der Bahnhof nicht zu voll läuft.“ Auch eine Sperrung des Königswalls für den Autoverkehr ist dann nicht ausgeschlossen.

Wie immer zurückhaltend mit Blick auf Konzept und Zahl der Einsatzkräfte ist die Dortmunder Polizei, zumal es neben den „normalen“ Besuchern des Kirchentages auch viele prominente Gäste bis hin zum Bundespräsidenten und zur Bundeskanzlerin und zahlreichen Ministern zu schützen gilt. Dafür seien „Spezialkräfte“ im Einsatz, heißt es.

„Höchstmaß an Sicherheit“

Wasserwerfer und Hundertschaften in voller Montur wird man aber nicht auffahren. „Wir wollen eigentlich gar nicht wahrgenommen werden“, erklärt Polizeidirektor Paul Albers. Zugleich versichert er: „Unsere Konzeption und personelle Stärke sind darauf ausgerichtet, ein Höchstmaß an Sicherheit zu bieten.“

Auch die Stadt Dortmund und der Kirchentag selbst sind in Sachen Sicherheit mit im Boot. Ehrenamtliche Helfer des Kirchentags helfen dabei, Besucherströme zu lenken und den Einlass etwa in Veranstaltungs- und Messehallen zu kontrollieren.

Das städtische Ordnungsamt will mit etwa 230 Mitarbeitern täglich während des Evangelischen Kirchentages verstärkte Präsenz in der City zeigen. Sie sollen Ansprechpartner für Besucher sein, aber auch bei Störungen einschreiten und den Verkehr überwachen.

Das gilt besonders für den Eröffnungstag am Mittwoch, wenn in der City ein weitgehendes Halteverbot zum „Abend der Begegnung“ gilt. Wer trotzdem sein Auto im Sperrbereich parkt, muss mit dem Abschleppwagen rechnen.

Stadt und Polizei

Hilfe am Telefon

  • Für die Zeit des Kirchentages hat die Stadt eine telefonische Hotline eingerichtet, die zu erreichen ist unter Tel. 0231 50-13247 .
  • Ab Mittwoch (19. Juni) um 7 Uhr ist auch ein Bürgertelefon der Polizei rund um die Uhr unter Tel. 0231 132-5555 geschaltet.
  • Das Bürgertelefon des Ordnungsamtes ist unter der Tel. 0231 50-28888 erreichbar.
  • Die Stadt weist darauf hin, dass das Ordnungsamt für Besucher sowohl am Mittwoch, als auch am Freitag geschossen ist.