Andreas Grosse-Holz als Chef der städtischen Immobilienwirtschaft in der Glaskuppel des Rathauses.

Andreas Grosse-Holz als Chef der städtischen Immobilienwirtschaft in der Glaskuppel des Rathauses © Schaper

Baustelle mit Verspätung: Andreas Grosse-Holz zeigt, wie es im Rathaus aussieht

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Auch fast zwei Jahre nach dem Baubeginn ist das Dortmunder Rathaus noch eine Großbaustelle. Manche Projekte haben sogar noch gar nicht begonnen. Wir haben uns auf der Baustelle umgesehen.

Dortmund

, 24.08.2022, 04:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eigentlich sollte in diesem Herbst wieder das normale Leben einkehren im Rathaus am Friedensplatz. Doch schon ein kurzer Blick ins Innere zeigt: Das wird noch etwas dauern. Ein riesiges Wirrwarr aus Gerüsten beherrscht die Bürgerhalle bis unters Dach. Das Rathaus ist noch immer eine Großbaustelle.

Zur Erinnerung: Gleich nach der Kommunalwahl im Herbst 2020 hatte die Sanierung des inzwischen 33 Jahre alten Gebäudes begonnen. Politik und Verwaltungsspitze arbeiten und tagen seitdem in Übergangsquartieren. Im Rathaus haben die Bauleute das Sagen. Und das noch für längere Zeit.

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Aufwärts geht es nur mit dem Baustellen-Aufzug. Der fährt dafür bis unter die gläserne Kuppel des Rathauses, unter der auf dem riesigen Gerüst eine Zwischendecke eingezogen wurde. Nur vorübergehend, wie die Baufachleute versichern. Denn die Verglasung der Kuppel wird komplett erneuert.

Gut zu sehen sind aus der Kuppel aber auch die neuen Gründächer auf dem Rathaus. Wo früher Dachpappe klebte, sprießt jetzt vorsichtig das Grün. „Das hat einen kühlenden Effekt, hält Wasser zurück und nimmt Wasser auf“, erklärt Thorsten Glorik als Projektleiter für die Rathaus-Sanierung in der städtischen Immobilienwirtschaft.

Eine riesige Gerüstkonstruktion ist im Inneren des Rathauses aufgebaut.

Eine riesige Gerüstkonstruktion ist im Inneren des Rathauses aufgebaut. © Schaper

Hier oben auf dem Dach nahm aber auch das Unheil seinen Lauf, das die Baustelle gehörig durcheinander brachte. Beim großen Regen im Sommer 2021 leitete ein falsch verlegtes Rohr die Wassermassen nicht ab, sondern ins Rathaus. Dort wurden Böden und Wände in weiten Bereichen zerstört. Die Arbeit musste von vorn losgehen. Ein halbes Jahr habe der Wasserschaden an zusätzlicher Zeit gekostet, heißt es.

Inzwischen sind die Büroetagen wieder eingerichtet. Vereinzelt werden noch Rigipswände montiert. Vor allem aber werden Kabel gezogen. Neben der energetischen Sanierung ist die Erneuerung der Technik von der Stromversorgung bis zur Sprinkleranlage die Hauptaufgabe für die Bauleute. Die Büros werden ansonsten nach „Dortmunder Standard“ wieder eingerichtet, wie Glorik betont. Allerdings ist im ganzen Haus Wlan eingerichtet.

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Schrittweiser Wiedereinzug

Im März nächsten Jahres können die Büroetagen 2 bis 5 wieder bezogen werden, kündigt Andreas Grosse-Holz als Chef der städtischen Immobilienwirtschaft an. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss wird dann noch weitergearbeitet. Denn erst muss der Rat in seiner Sitzung am 22. September noch zwei Sonderprojekte beschließen: die Erneuerung der Medientechnik und des Ratssaals, in dem unter dicken Folien noch die alten Sitzreichen zu sehen sind.

Der Ratssaal ist fast noch unangetastet. Hier steht der Umbau bevor.

Der Ratssaal ist fast noch unangetastet. Hier steht der Umbau bevor. © Schaper

Stimmt der Rat zu, wird der Ratssaal bald wieder in den Rohbau-Zustand versetzt, kündigt Andreas Große-Holtz an. Die Sitzanordnung wird neu gestaltet. Größtmögliche Flexibilität ist das Ziel. Tische und Stühle werden auf ein Schienensystem montiert, um sie verschieben zu können. „Damit sind wir nach jeder Ratsperiode in der Lage, die Tische je nach Fraktionsgrößen neu zu gruppieren“, erklärt Grosse-Holz.

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Erneuert wird auch die Medientechnik, um auch die Voraussetzung für die Übertragung von Sitzungen per Livestream zu schaffen. Und die Rückwand des Ratssaals wird durch eine Glaswand ersetzt, die dann zur Bürgerhalle beziehungsweise zur Galerie im ersten Obergeschoss Transparenz schafft.

Vor allem die Technikausstattung des Rathauses wurde in den vergangenen zwei Jahren erneuert.

Vor allem die Technikausstattung des Rathauses wurde in den vergangenen zwei Jahren erneuert. © Schaper

„Das wird ein richtig toller Ratssaal“, ist der Chef der Immobilienwirtschaft überzeugt. Leider allerdings erst Ende 2023 - also etwa ein Jahr später als ursprünglich geplant.

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Teurer wird es auch, sofern der Rat zustimmt. Ursprünglich war die Sanierung 2019 für eine Summe von 33,9 Millionen Euro beschlossen worden, nach mehreren Nachschlägen ist man jetzt bei 41,69 Millionen gelandet - plus weitere 5,82 Millionen Euro für die Sonderprojekte Ratssaal und Medientechnik.

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