Barrierefreie Stadtbahn: Vier Konzepte für die U47
U47-Umbau
Fast ein Jahr lang haben sich Initiativen mit der Stadt beraten, wie eine barrierefreie Stadtbahnlinie U47 aussehen soll. In letzter Instanz muss nun der Stadtrat entscheiden.

Fußgängerbrücke oder ein ebenerdiger Zugang zur Haltestelle? Diese Frage stellt sich beim Umbau der Haltestelle Lübkestraße, die wie vier weitere Stationen der Linie U47 barrierefrei werden soll. © Dieter Menne
Fünf Haltestellen der Stadtbahnlinie U47 sollen barrierefrei umgebaut werden. Zumindest auf diesen Punkt konnte sich die Stadt mit einer Bürger- und einer Fachinitiative schon einigen. Unter welchen Bedingungen und mit welchen Konsequenzen der Umbau erfolgen soll? Dazu gibt es ganz unterschiedliche Auffassungen.
Deswegen haben sich das Tiefbauamt, DSW21, die Bürgerinitiative „Lärm- und Abgas-Schutzgemeinschaft B1“ und die Fachinitiative „B1 Dortmund Plus“ Anfang des Jahres in einem Koordinierungskreis zusammen gesetzt, um eine Lösung zu finden, mit der alle Parteien zufrieden sind. Wie der endgültige Umbau aussehen wird, darüber muss allerdings in letzter Konsequenz der Stadtrat entscheiden.
Pläne zum Erhalt der Bäume
Zunächst wurde das Ergebnis des Dialogs am Mittwoch allerdings der Öffentlichkeit präsentiert. In der Aula der Gesamtschule Gartenstadt stellten Stadt und beide Initiativen mit Schaubildern und Steckbriefen ihre sogenannte „Vorzugsvariante“ vor, also das Umbaukonzept, dass ihre jeweiligen Interessen vertritt.
Wie viele Bäume müssen gefällt werden? Können die Fußgängerbrücken, die wie beispielsweise an der Haltestelle Lübkestraße zum Gleis führen, barrierefrei gestaltet werden? Was verursacht am meisten Kosten? In diesen und mehr Fragen diskutierten die „Ideengeber“, wie sie im Koordinierungskreis genannt wurden, in einem monatelangen Prozess. Am Ende dieses Prozesses stehen nun vier Varianten – die Fachinitaitive hat zwei entwickelt –, die am 13. Dezember dem Rat vorgelegt werden.
„Die Initiativen haben andere Hauptbedingungen gestellt als wir als Verwaltung“, erklärt Jürgen Hannen vom Tiefbauamt. So sei für die Bürgerinitiative unter anderem die Erhaltung des Baumbestandes die oberste Prämisse. So wenig Bäume wie möglich sollen für den Umbau gefällt werden, darum geht es der Initiative.
Möglicher B1-Tunnel spielt bei Überlegungen der Stadt eine Rolle
Die Fachinitiative Dortmund Plus verfolge hingegen eher stadtplanerische Ziele, ihr liege zum Beispiel eine symmetrische Bauweise der B1 – momentan ist die eine Fahrspur stellenweise noch breiter als die andere – am Herzen. Die Stadt hingegen pocht immer noch auf den Bau eines B1-Tunnels und will mögliche Pläne nicht durch den Umbau der Haltestellen gefährden.
Um die vier verschiedenen Konzepte vergleichen zu können, wurde im Koordinierungskreis außerdem eine Bewertungsmatrix entwickelt. Bewertungsschema und Vorzugsvarianten werden nun dem Rat vorgelegt. Vorher haben noch einige Ausschüsse und Bezirksvertretungen die Möglichkeit, Empfehlungen für die Beschlussvorlage zu besprechen. Den Anfang hat damit bereits der Ausschuss für Bauen, Verkehr und Grün am vergangenen Dienstag (27.11.) gemacht.
In einem Punkt sind sich die drei Parteien allerdings schon einig: In ihren Vorzugsvarianten empfehlen Stadt, Bürger- und Fachinitiative nämlich alle, den Zugang zur Haltestelle Stadtkrone-Ost weiterhin über eine Fußgängerbrücke zu regeln. Durch den Bau von Rampen und Aufzügen soll die Haltestelle dann barrierefrei gestaltet werden.