Mit ihrer Antwort hat sich die Deutsche Bahn viel Zeit gelassen. Drei Wochen schwieg die Pressestelle. Erst nach zweimaligem Nachhaken dieser Reaktion gab es schließlich ein kurzes Statement. Der Inhalt dürfte die betroffenen Fahrgäste einmal mehr frustrieren.
Einer von ihnen ist Andreas Nolte aus Dortmund-Kirchlinde, der sich vor rund vier Wochen an uns wandte. Der 46-Jährige ist aufgrund eines Schlaganfalls beim Laufen stark eingeschränkt. Deshalb wurmt es ihn, dass die Bauarbeiten am Bahnhof Marten seit Monaten ruhen und er dort zahlreiche Einschränkungen hinnehmen muss.
Denn aktuell präsentiert sich das Areal an der Hangeneystraße, wo einmal pro Stunde die Regionalbahn 43 hält, alles andere als barrierefrei und behindertengerecht. Größter Knackpunkt: Der Weg zum Bahnsteig führt über einen langen Schotterweg. Andreas Noltes größte Angst ist, dass er auf dem unbefestigten Weg stürzen könnte. Was er außerdem kritisiert: Es fehlen seit Monaten Sitzgelegenheiten und ein Unterstand auf dem Bahnsteig.
Eigentlich sollten die Modernisierungsmaßnahme und der barrierefreie Umbau, die im August 2022 begonnen wurden, schon längst abgeschlossen sein. Auf den großen Transparenten, die an den Zäunen hängen, ist von Ende 2022 die Rede.

Gasflaschen und Stolperfallen
Anfang 2023 ging die Deutsche Bahn auf Anfrage in die Verlängerung – und von einer Fertigstellung im Februar 2023 aus. Doch anders als geplant wurde die Baustelle zu diesem Zeitpunkt nicht abgeschlossen, sondern verlassen.
Seitdem ist das Bahngelände verwaist und nachlässig gesichert. „Hier lauern einige Gefahren“, sagt Andreas Nolte und zeigt beispielsweise auf Gasflaschen und Stolperfallen. Darüber hinaus ist der Bahnhof kein schöner Anblick: Überall lagern Baumaterialien und Abfälle wie alte Schienen und Schwellen.

Bauarbeiten ab Anfang Juni
An diesem Zustand wird sich auch in den nächsten Wochen nichts ändern. Denn erst in der 23. Kalenderwoche, also ab dem 5. Juni, sollen die Bauarbeiten am Bahnhof Marten wieder aufgenommen werden. Das berichtet Stefan Deffner, Pressesprecher der Deutschen Bahn NRW, am Dienstag (26.4.) im Gespräch mit dieser Redaktion.
Grund für den weiteren Stillstand seien Lieferprobleme, speziell für die Geländer der Treppe und der Rampe. „Viele Bestandteile kommen relativ spät an“, so der Bahnsprecher. Weil man die Arbeiten bündeln und nicht für Einzelmaßnahmen wie etwa das Aufstellen einer Bank die Baustelle aufsuchen wolle, habe man für das gesamte Projekt eine Baupause beschlossen.
Laut Stefan Deffner sollen Umbau und Modernisierung nun Mitte oder Ende Juli abgeschlossen sein. Dann wird sich die Bauzeit für die 1,3 Millionen Euro teure Investition auf fast ein Jahr belaufen.
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