
© Andreas Schröter
Auf dem Nordfriedhof entsteht ein Feld mit Obstbaumgräbern
Nordfriedhof
Angehörige wollen einen Ort zum Trauern, aber nicht für eine aufwändige Grabpflege zuständig sein - eine gesellschaftliche Entwicklung, der die Friedhöfe Dortmund Rechnung tragen.
Auf dem Nordfriedhof am Eingang, den man von der Straße Am Katzenbuckel erreicht, entsteht ein Feld für Obstbaumbgräber. Das Besondere daran: Es wird von den Garten- und Landschaftsbauazubis der Friedhöfe Dortmund angelegt. Das Feld ist etwa 800 Quadratmeter groß und wird Platz für 50 bis 60 Urnengräber haben. Dazu werden zwölf Obstbäume gepflanzt: Apfel- und Birnbäume zum Beispiel.
Wie der Betriebsleiter Friedhöfe Dortmund, Uli Heynen, erklärte, gebe es heute zwar weiterhin den Wunsch vieler Angehörigen, eine Anlaufstelle zu haben, an der sie um ihre verstorbenen Verwandten trauern können, andererseits wollen sie keine aufwendige und regelmäßige Grabpflege betreiben, womöglich mit wechselnder Bepflanzung. Auch der Trend zur Urnenbestattung steige. In Dortmund liege er bereits bei 86 Prozent. In ländlichen Regionen dagegen sei er niedriger.

Die Gartenbau-Azubis auf den Friedhöfen legen das neue Grabfeld auf dem Nordfriedhof in Eving an. © Andreas Schröter
Und auch die Friedhofsverwaltung habe mit Obstbaumwiesen wenig Erntearbeit. Das Pflücken der Früchte erledigen die Friedhofsbeucher selbst.
Derzeit laufen die Erdarbeiten, im Frühjahr sollen die Bäume gepflanzt werden.
Eine Grabstätte, auf der vier Urnen Platz haben, kostet 2570 Euro für 25 Jahre.
Wichtig sei auch, dass die Gräber in der Nähe des Friedhofseingangs und über Wege gut erreichbar seien - ebenfalls ein Wunsch vieler Friedhofsbesucher. Etwa 25.000 Euro kostet die Anlage. Uli Heynen rechnet damit, dass die Obstbäume etwa in fünf Jahren eine vorzeigbare Größe haben, die sie auch als Bäume erkennen lassen. Die Gräber können natürlich viel früher belegt werden: wahrscheinlich schon ab Anfang kommenden Jahres.
Die Maßnahme geht auf einen Antrag der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Eving vom Dezember 2018 zurück. Die Anlage soll mit dem Grabfeld vergleichbar sein, das bereits auf dem Friedhof Kemminghausen existiert und dort eine rege Nachfrage hat. Im August 2017 hatten sich die Genossen zu einem Ortstermin auf dem Kemminghauser Friedhof getroffen.

So sieht das neu entstehende Obstbaumgräberfeld derzeit aus. © Andreas Schröter
Uli Heynen bedankt sich bei der Bezirksvertretung Eving für die kontinuierliche Unterstützung. Etwa 100.000 Euro seien es sicherlich in den vergangenen Jahren gewesen, die den Friedhöfen im Stadtbezirk Eving von diesem Gremium zugesprochen worden seien.
Beim Ortstermin am Mittwoch regte Bezirksbürgermeister Oliver Stens an, am Ende der Arbeiten mit den Azubis zum Dank ein Wintergrillen zu veranstalten - ein Vorschlag, der gerne angenommen wurde.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
