Stadt ehrt frisch sanierte Trauerhalle auf dem Hauptfriedhof in Brackel

Hauptfriedhof

Ausrufe der Bewunderung entlockt die frisch renovierte Trauerhalle auf dem Hauptfriedhof vielen Besuchern. Nun hat die Stadt Dortmund sie auf besondere Weise geehrt.

Brackel

29.09.2019, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
So sieht die frisch sanierte Decke der Trauerhalle auf dem Hauptfriedhof aus.

So sieht die frisch sanierte Decke der Trauerhalle auf dem Hauptfriedhof aus. © Stephan Schuetze

Erst Mitte September 2019 eröffnet, erfährt die frisch sanierte Trauerhalle auf dem Hauptfriedhof nun bereits eine erste Ehrung: Die Stadt Dortmund hat sie zum Denkmal des Monats Oktober 2019 erkoren.

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Die imposante Trauerhalle bildet das Kernstück der Gebäudegruppe des Hauptfriedhofs. Noch heute ist der Dortmunder Hauptfriedhof die größte Grünanlage der Stadt und einer der größten Friedhöfe Deutschlands. Bekannte Persönlichkeiten, unter anderem der Architekt Will Schwarz, der ehemalige Oberbürgermeister Dietrich Keuning, der frühere Präsident des Nationalen Olympischen Komitees, Willi Daume, und die Archivarin Luise von Winterfeld sind hier bestattet.

Krieg und Inflation als Hemmschuhe

Geschaffen haben die Gebäudegruppe die Dortmunder Architekten Heinrich Strunck & Josef Wentzler zusammen mit Stadtbaurat Hans Strobel. Bereits 1912 hatte der Magistrat der Stadt Dortmund beschlossen, einen neuen Hauptfriedhof im Osten der Stadt anzulegen. Die Industrialisierung hatte seit der Mitte des 19. Jahrhunderts für einen starken Bevölkerungszuwachs gesorgt.

Frisch renoviert und gleich Denkmal des Monats: die Trauerhalle auf dem Hauptfriedhof.

Frisch renoviert und gleich Denkmal des Monats: die Trauerhalle auf dem Hauptfriedhof. © Stephan Schuetze

Es wurde nicht nur mehr Wohnraum für die Lebenden benötigt. Auch die im Stadtgebiet liegenden Friedhöfe (West-, Südwest-, Osten- und Nordfriedhof) waren inzwischen zu klein. Unterbrochen wurden die Planungen 1914 durch den Ersten Weltkrieg. Und auch die nach einem Wettbewerb 1919 ausgeschriebenen Arbeiten gerieten durch die Inflation noch einmal ins Stocken. Schließlich konnte die große Trauerhalle 1924 vollendet werden.

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Triste Stimmung im Innern der Halle

Wer das Gebäude in den letzten Jahren betrat, den beeindruckte weniger die Architektur, als vielmehr der triste Anblick im Innern. Der Anstrich in gebrochenem Grau-Weiß war durch Kerzenruß und Schmutz verunreinigt und wirkte dadurch noch fahler.

Zahlreiche Farbschichten aus 70 Jahren

Wasserflecken an den Wänden gaben schließlich den Ausschlag für eine Sanierung der Trauerhalle. Von historischen Fotos wusste man, wie die Trauerhalle innen ursprünglich ausgesehen hatte. Zu erkennen war, dass außer dem noch heute vorhandenen Glasmosaik an der Stirnwand eine Reihe von Gemälden an den Seiten auf das Thema Werden - Bestehen - Vergehen Bezug nahmen.

„Oh, wie schön!“

Die historischen Fotos in Kombination mit den Farbuntersuchungen reichten aber nicht aus, um eine völlig authentische Wiederherstellung der ursprünglichen Innenraumgestaltung zu erzielen. Die Vielzahl der Informationen gab den Fachleuten aber die Legitimation, eine Neuinterpretation der Gestaltung vorzunehmen, die nahe am Original ist.

Besucher der Trauerhalle bleiben oft am Eingang überrascht stehe und sagen: „Oh, wie schön“

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