Anbau für die Steinwache: Gewinner des Architekturwettbewerbs kommt aus Hamburg

Modernisierung

An die Steinwache wird angebaut. 16 Architekten reichten dazu Entwürfe ein. Die sind bis Ende November in der Steinwache ausgestellt. Der Anbau darf 3,1 Millionen Euro kosten.

Mitte

26.09.2019, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Der rötlich dargestellte Giebelbau soll an der Steinwache neu entstehen. Der Siegerentwurf verlegt den Eingang des Komplexes in Richtung Hauptbahnhof. Außerdem entsteht ein zweiter Hof.

Der rötlich dargestellte Giebelbau soll an der Steinwache neu entstehen. Der Siegerentwurf verlegt den Eingang des Komplexes in Richtung Hauptbahnhof. Außerdem entsteht ein zweiter Hof. © Stadtarchiv Dortmund

Die Steinwache wird modernisiert. Deshalb hatte die Stadt einen Architektenwettbewerb gestartet. 16 Entwürfe für einen Anbau wurden eingereicht. Die sind ab sofort bis Ende November in der Steinwache ausgestellt.

Der Anbau dient als neues Eingangsportal zur Steinwache und schafft Platz für die Vermittlungs- und Bildungsarbeit der Mahn- und Gedenkstätte, vor allem aber für Seminare, Vortragsveranstaltungen und Wechselausstellungen. Für die Architekten ergab sich dabei die Herausforderung, neben den Vorgaben des Denkmalschutzes auch die bauliche Situation der Steinwache vor dem Zweiten Weltkrieg und vor der Kriegszerstörung im Auge zu behalten. Während des Nationalsozialismus wurden im alten Polizeigefängnis mehr als 66.000 Menschen festgehalten und von der Gestapo misshandelt.

Der Siegerentwurf

Die Ausschreibung für die Gestaltung des Anbaus endete am 6. September. Das Preisgericht hob in seiner Begründung die neue Sichtbarkeit des historischen Ortes in einem schwierigen Stadtraum hervor: „Die Steinwache behauptet sich nur schwer im architektonischen Umfeld. Vom Hauptbahnhof kommend überzeugt das Vorrücken des neuen Baukörpers vor das Gebäude der Auslandsgesellschaft. Das neue Ensemble der Steinwache bildet den Vordergrund. Durch die Platzierung des Eingangs in die Richtung des Hauptbahnhofs wird die Orientierung des Platzes in Längsrichtung ausgerichtet“, heißt es in der Begründung des Preisgerichts. Gewonnen hat ein Architektenbüro aus Hamburg.

Der Entwurf gewährleiste zudem eine sinnvolle Besucherführung, heißt es weiter. Zwischen Auslandsgesellschaft und Steinwache entstehe ein zweiter Hof in Anlehnung an die historische doppelte Hofsituation. Durch einen Tiefhof an der Süd- und Westseite der Steinwache erhielten einst alle unterirdischen Räume natürliches Tageslicht. Das ursprüngliche Gebäude wurde 1906 errichtet. Der Gefängnistrakt folgte 1927.

In der Steinwache werden die 16 Vorschläge der Architekten ausgestellt

In der Steinwache werden die 16 Vorschläge der Architekten ausgestellt © Arnd Lülfing

Dauerausstellung wird neu gestaltet

Nun folgen Verhandlungen und detaillierte Planungen mit den Architekten und dem Denkmalschutz. Die Arbeiten am Neubau starten frühestens Anfang 2020. Für die bauliche Erweiterung der Steinwache stehen ca. 3,1 Mio. Euro zur Verfügung. Davon entfällt etwa die Hälfte auf Baukosten. Parallel dazu wird die Dauerausstellung in der Steinwache völlig neu konzipiert und gestaltet. Seit 27 Jahren beherbergt der Komplex die Dauerausstellung „Widerstand und Verfolgung in Dortmund 1933 - 1945“.

Die Ausstellung der Wettbewerbsentwürfe ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr an der Steinstraße 50 zu sehen. Während der Herbstferien ist das Haus geschlossen.

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