Als vor 40 Jahren die erste Apotheke nach Kley kam ...
40 Jahre Apotheke
Ein Arzt wollte sich in Kley niederlassen. Das war 1979 ein Grund für Klaus Wiegmann dort eine Apotheke zu eröffnen. Eine solche gab es damals in dem kleinen Vorort noch nicht.

Seit 40 Jahren gibt es an der Kleybredde die Dorney-Apotheke. © Paulukat
Es war der 27.April 1979 um acht Uhr morgens, als der Apotheker Klaus Wiegmann zum ersten Mal die Tür der Dorney-Apotheke an der Kleybredde 88 für seine Kunden öffnete. Er hatte aus der ehemaligen Sparkassenfiliale eine schmucke Apotheke gemacht. Heute, 40 Jahre später, ist die Apotheke noch immer da.
Die Kleyer Bürger waren hocherfreut, nicht mehr nach Oespel oder zu einer anderen Apotheke fahren zu müssen, um ihre Medikamente zu bekommen.
„Anfangs", so Klaus Wiegmann, „hatten wir auch Kosmetikartikel. Die gibt es hier heute nicht mehr. Das Sortiment haben wir den Kundenwünschen angepasst.
Natürlich sind am Anfang die Umsätze gestiegen, aber heute sind sie gleichbleibend. Ich kann mich nicht darüber beklagen. Selbst junge Leute, von denen behauptet wird, dass sie alles im Internet bestellen, rufen hier an, bestellen etwas und holen die Ware hier ab. Ich bin sehr zufrieden, sonst wäre ich nicht schon so lange in Kley."
Eigentlich wollte Klaus Wiegmann Zahnarzt werden
Da er nicht immer selbst im Laden ist, hat er fachkundige Mitarbeiterinnen. Seine Tochter Katharina Schuhmacher ist selbst Apothekerin und PTA (Pharmazeutisch-Technische-Assistentin), Martina Korsch und Julia Elwardt sind beide PTA und demnächst gehört auch wieder die Apothekerin Carolin Brügman-Romo zum Team. Alle Mitarbeiterinnen sind der Meinung: „So ein gutes Publikum wie in Kley gibt es nirgendwo. Das Arbeiten ist toll hier."

Klaus Wiegmann in seiner Apotheke. © Paulukat
Der heute 71-jährige Chef wohnt in Menglinghausen. „Natürlich muss ich auch etwa acht Mal im Jahr Nachtdienst machen", erzählt er, „dieses Jahr habe ich sogar an Heiligabend Dienst. So etwas kommt allerdings sehr selten vor."
Studiert hat Klaus Wiegmann in Münster. Eigentlich wollte er Zahnarzt werden, aber durch den Numerus Clausus war dies nicht möglich. So jobbte er in verschieden Berufen, bis er in Dortmund in einer Apotheke ein Praktikum begann. Dies war Voraussetzung für das spätere Studium zum Apotheker. Nach dem Studium arbeitete er erst kurz in der Linnen-Apotheke in Eichlinghofen.
Die Geschäfte nebenan haben oft gewechselt
Als er hörte, dass die Räumlichkeiten der Stadtsparkasse in Kley frei wurden und bekannt wurde, dass sich ein praktischer Arzt in Kley niederlassen will, griff er zu. Seine Nachbarschaft veränderte sich im Laufe der Jahrzehnte. Erst war es ein Laden für Kurzwaren, dann eine Drogerie und seit mehr als 20 Jahren ist es ein Zahnarzt. Die anfangs nebenan angesiedelte Post ist auch schon lange Zeit Geschichte.

Mit diesem kleinen Zeitungsausschnitt wurde von der Eröffnung 1979 berichtet. © Paulukat
Kurioses kann der beliebte Apotheker auch erzählen: „Im Grundbuch für dieses Haus steht, dass keine alkoholischen Getränke verkauft und ausgeschenkt werden dürfen. Dem früheren Besitzer gehörte auch der Dorfkrug gegenüber und er wollte sich keine Konkurrenz in das Gebäude holen.
Das einzig Negative in diesen vergangenen 40 Jahren war ein Einbruch. Mit einem großen Stein warfen die Täter eine Schaufensterscheibe ein. Sie brachten viel Unordnung in den Laden, und das Einzige was sie mitnahmen, waren zwei Sammeldosen. Die Täter wurden später gefasst.
Auf die Frage, wie lange er Kley noch erhalten bleibt, antwortet Wiegmann: „Das weiß ich noch nicht. Ich habe zwei Töchter, die beide Apothekerinnen sind. Eine der beiden hat eine eigene Apotheke. Noch komme ich gerne nach Kley."