Rudi Cerne präsentierte in seiner Sendung „Aktenzeichen XY“ ein ungeklärtes Tötungsdelikt aus Dortmund-Wickede.

© Kevin Jacobs

Dortmunder Tötungsdelikt bei „Aktenzeichen XY“: Anrufer mit Täterwissen?

rnTötungsdelikt in Wickede

Ein Jahr nach der brutalen Tötung von Wickede hat die Polizei Dortmund den Fall am Mittwoch bei „Aktenzeichen XY“ vorgestellt. Mehrere Hinweise gehen ein – einer könnte besonders hilfreich sein.

Wickede

, 14.10.2021, 07:27 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mittwoch, 20.15 Uhr, es läuft das ZDF: Ein Millionenpublikum sitzt bundesweit vor den Fernsehbildschirmen. Seit 1967 werden in der Sendung „Aktenzeichen XY…ungelöst“ offene Kriminalfälle vorgestellt, um neue Hinweise zu erhalten.

Darauf hofft auch die Kriminalpolizei Dortmund, die am Mittwoch (13.10.) einen Fall aus Wickede vorstellt: 20 Minuten widmet sich das Fernsehformat dem gewaltsamen Tod von Rebwar Kareem Khasraw. In der Nacht zum 27. August 2020 wird der 37-jährige mit über 40 Messerstichen getötet. Motiv und Täter sind nicht bekannt.

Zeugen hatten den damals schwer verletzten Mann auf einem Verbindungsweg zwischen Pleckenbrink und Hatzfeldstraße in Wickede gefunden und die Polizei alarmiert. Khasraw starb vor Ort trotz Wiederbelebungsmaßnahmen.

40 Messerstiche - Ermittler spricht von „Übertötung“

In einem Einspieler wird der genaue Vorfall geschildert. Anschließend besprechen Moderator Rudi Cerne und Gregor Schmidt von der Kriminalpolizei Dortmund die bisherigen Erkenntnisse.

Über 40 Stiche wurden Rebwar Khasraw zugefügt, um ihn umzubringen. Die Kriminalpolizei Dortmund spricht in diesem Zusammenhang von einer „Übertötung“. Dem Opfer wurden viel mehr Verletzungen zugefügt, als nötig gewesen wären, um ihn zu töten.

Gregor Schmidt von der Kripo Dortmund redet im Gespräch mit Moderator Rudi Cerne über den derzeitigen Ermittlungsstand. Das Motiv kann zum Zeitpunkt nur gemutmaßt werden, wie Schmidt erläutert: „Entweder war der Täter psychisch krank oder, was wir für wahrscheinlicher halten, es gibt ein persönliches Motiv.“

Letzteres würde bedeuten, dass Opfer und Täter in einer Beziehung zueinander stünden. In welchem Verhältnis das sein könnte, sei völlig unklar.

Anrufer gibt interessanten Hinweis

Gesucht wird eine unbekannte Person, die kurz vor der Tat unweit des Tatorts von mehreren Zeugen gesichtet wurde. Ein Phantombild existiert nicht. Die Polizei schätzt die gesuchte Person auf männlich, 25 bis 35 Jahre, 175 bis 180 Meter groß, schlank, Drei-Tage-Bart tragend.

Außerdem habe der Verdächtige schwarze Handschuhe, eine schwarze Hose und einen Kapuzenpullover getragen – bei dafür unangemessenen Temperaturen. Für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, hat die Staatsanwaltschaft Dortmund eine Belohnung in Höhe von 5000 Euro ausgerufen.

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Spannend wird es zum Ende der Sendung: Einer der Ermittler teilt mit, dass schon mehrere Anrufe mit Hinweisen zum Wickeder Tötungsdelikt eingegangen sind - einen davon stuft er als „sehr interessant“ ein.

Der Hinweis würde Täterwissen beinhalten. Es könne sich entweder um spekulative Angaben handeln oder, sofern sich die Informationen bewahrheiten würden, könnten sie helfen, den Fall weiteraufzuarbeiten, so der Ermittler. Genauere Einzelheiten werden während der Sendung nicht genannt.

Polizei macht keine Angaben zu möglichen Täterwissen

Die Einordnung eines Hinweises als mögliches Täterwissen stammt von einem Ermittler der LKA-Bayern. Die Dortmunder Polizei kann die Bewertung eines Hinweises als Täterwissen am Folgetag auf unsere Anfrage nicht bestätigen. „Die Aussage ist nicht von der Dortmunder Polizei, also von jemanden der nicht mit dem Fall betraut ist“, sagt eine Sprecherin.

Weiterhin teilt die Polizei mit, dass man in so kurzer Zeit noch nicht die einzelnen Hinweise derart bewerten könne. Aktuell würden 34 Hinweise sowie einige Emails zum Fall vorliegen, denen die Ermittler nachgehen.

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