
© Oliver Schaper
Tötungsdelikt in Wickede: So laufen die Ermittlungen nach einem halben Jahr
Kapitalverbrechen
Auf einem Verbindungsweg in Dortmund-Wickede wurde im August 2020 ein tödlich verletzter Mann gefunden. Wir haben die Staatsanwaltschaft nach dem Stand der Ermittlungen gefragt.
Vor einem halben Jahr, genauer gesagt in der Nacht zum 27. August 2020, wurde Wickede von einem Tötungsdelikt erschüttert: Auf einem Verbindungsweg zwischen Pleckenbrink und Hatzfeldstraße fanden Zeugen einen schwer verletzten Mann und alarmierten die Polizei. Trotz Reanimationsmaßnahmen durch den Rettungsdienst starb der 37-jährige Dortmunder noch vor Ort.
Seither suchen Polizei und Staatsanwaltschaft Zeugen und haben wenige Tage nach der Tat für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt.
„Wir haben keine heiße Spur“
Bisher vergeblich, wie Staatsanwalt Henner Kruse nun auf Anfrage erklärt: „Wir haben momentan leider keine konkreten Hinweise auf den Täter.“ Es habe wohl einige Tatverdächtige gegeben, die später jedoch allesamt als Täter ausgeschlossen werden konnten, so Kruse. Insofern habe die ausgeschriebene Belohnung weiter Bestand. „Wir haben keine heiße Spur“, sagt er.
Gesucht wird nach einem Mann. Er soll etwa 25 bis 35 Jahre alt sein, rund 1,75 bis 1,80 Meter groß sein, einen schlanken Körperbau haben und eine dunkle Kapuzenjacke, eine schwarze Hose und schwarze Handschuhe getragen haben. Der gesuchte Mann soll sich in den Tagen und auch Stunden vor der Tat regelmäßig im Bereich der Hatzfeldstraße aufgehalten haben. Hinweise nimmt die Polizei entgegen unter Tel. (0231) 1 32 74 41.

So sieht das Fahndungsplakat im Mordfall Khasraw aus. © Polizei
Brutaler Überfall auf dem Heimweg
Das Opfer soll auf dem Heimweg brutal überfallen worden sein und erlag in der Folge seinen Verletzungen. Die Staatsanwaltschaft bestätigte damals, dass eine „massive Gewaltanwendung“ vorgelegen habe.
Das Opfer hatte am späten Abend des 26. August einen Kiosk in der Nähe besucht, um unter anderem Bier zu kaufen. Einige der Flaschen wurden auch später beim Toten gefunden. Aus der Videoüberwachung des Kiosks und den Aussagen den Ladeninhabers ging hervor, dass sich die Tat gegen 23.20 Uhr am 26. August ereignet haben muss.
Die Anwohner hatten zunächst gar nicht viel von dem Vorgang mitbekommen: Schließlich komme es häufiger vor, dass man auch spätabends draußen Jugendliche höre, sagte damals einer der Befragten. Da gehe er „nicht jedes Mal raus, um zu schauen, was da los ist.“ Außerdem hätte er ohnehin nichts sehen können. Ein Baum versperre den Blick auf den Tatort.
Trotz des nächtlichen Hubschrauber-Einsatzes gab es zunächst noch keinen Verdächtigen. Einige Tage später wurde ein Fahndungsplakat inklusive Zusatz in kurdischer Sprache veröffentlicht. Es zeigte auch ein Foto des Opfers Rebwar Kareem Khasraw.
Ich fahre täglich durch den Dortmunder Nordosten und besuche Menschen, die etwas Interessantes zu erzählen haben. Ich bin seit 1991 bei den RN. Vorher habe ich Publizistik, Germanistik und Politik studiert. Ich bin verheiratet und habe drei Töchter.
