
© Oliver Schaper
Tödlicher Überfall: Passanten riefen die Polizei
Polizei Dortmund
Nach dem mutmaßlichen Tötungsdelikt am Pleckenbrink in Dortmund-Wickede gibt sich die Staatsanwalt bedeckt, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Einige Details verrät sie aber trotzdem.
Nur noch wenig deutet am Donnerstagmittag (27.8.) auf die Geschehnisse der vergangenen Nacht hin. Es ist eine friedliche Szenerie am Durchgang vom Pleckenbrink zur Hatzfeldstraße.
Vom Fabido-Kindergarten an der Ebbinghausstraße schallt das Geräusch spielender Kinder auf die Straße, Anwohner kümmern sich um die Pflege ihrer Gärten, Passanten führen ihre Hunde aus.
Staatsanwaltschaft bestätigt „massive Gewalteinwirkung“
Dabei hat vor einigen Stunden hier mutmaßlich ein Verbrechen stattgefunden. Der Firmenwagen eines Reinigungsunternehmens deutet am Donnerstagnachmittag noch darauf hin, dass etwas anderes ist: In der Nacht hat es einen Toten gegeben, der brutal überfallen worden und in Folge der Verletzungen zu Tode gekommen sein soll. Passanten fanden den 37-Jährigen und riefen Hilfe, die aber zu spät kam.
Die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass eine „massive Gewaltanwendung“ vorgelegen habe. Mehr will Staatsanwalt Henner Kruse auf Nachfrage aus „ermittlungstaktischen Gründen“ nicht preisgeben.
Was die Staatsanwalt bestätigt, ist, dass das mutmaßliche Opfer am späten Mittwochabend einen Kiosk in der Nähe besucht hatte, um unter anderem Bier zu kaufen. Einige der Flaschen wurden auch später beim Toten aufgefunden.
Mutmaßliches Opfer ist auf einem Videoband zu sehen
Aus der Videoüberwachung des Kiosks und den Aussagen den Ladeninhabers geht hervor, dass sich die Tat gegen 23.20 Uhr am Mittwochabend (26.8.) ereignet haben muss.
Richtig mitbekommen, was am Mittwochabend vorgegangen ist, haben die Anwohner zunächst nicht. Was anders war als sonst, war der nächtliche Einsatz der Polizei inklusive eines Hubschraubers.
„Ich habe abends noch ferngesehen“, berichtet ein in der Nachbarschaft lebender Mann, „und natürlich habe ich den Einsatz der Polizei mitbekommen. Ansonsten habe ich aber nichts bemerkt.“
Anwohner hört die Einsatzfahrzeuge und den Hubschrauber
Bei einem anderen Anwohner ist das ähnlich. Er habe demnach ebenfalls die Einsatzfahrzeuge und den Hubschrauber der Polizei gehört, allerdings habe er deswegen nicht die Wohnung verlassen.
Schließlich komme es häufiger vor, dass man auch spätabends draußen Jugendliche höre. Da gehe er „nicht jedes Mal raus, um zu schauen, was da los ist“, sagt der Anwohner. Außerdem hätte er ohnehin nichts sehen können. Ein Baum versperrt den Blick auf den mutmaßlichen Tatort.
Staatsanwaltschaft richtet Mordkommission ein
Trotz des nächtlichen Hubschrauber-Einsatzes gibt es noch keinen Verdächtigen. Die Ermittlungen durch eine Mordkommission gehen in alle Richtungen, wie es die Staatsanwaltschaft formuliert.
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
