In diesem Kiosk in Wickede wurde das Opfer zuletzt gesehen.

© Matthias Henkel

Kioskbesitzer über das tote Überfall-Opfer: „Er war immer nett“

rnTödlicher Überfall

Kurz vor seinem Tod geht das Opfer noch in einen Kiosk. Dessen Besitzer kannte den 37-Jährigen. Derweil bestätigt die Staatsanwaltschaft Dortmund die Version eines Zeugen.

Wickede

, 28.08.2020, 15:05 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dass das Opfer des Tötungsdelikts von Mittwoch zuletzt an einem Kiosk in Wickede gesichtet wurde, gilt als gesichert. Das bestätigt auch die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage.

Durdu Yusuf ist der Betreiber der Bude am Wickeder Hellweg. Er habe das Opfer gekannt, erzählt er: „Er war öfter bei mir.“ So auch am Mittwochabend (26.8.).

Die Polizei rückt mit Sirenen an

Seit elf Jahren betreibt Yusuf den Laden. Einige Kunden, die hereinkommen, begrüßt er mit Namen, ein anderer legt das Geld für seinen Einkauf auf den Verkaufstresen, ohne dass der gerade beschäftigte Yusuf überprüft, ob die Summe stimmt. Der Kioskbetreiber kennt Wickede und dessen Bürger.

Auch am Mittwochabend war das 37-jährige Opfer im Kiosk. Ein paar Flaschen Bier habe er eingekauft, erzählt Yusuf. Dann sei er gegangen. Kaum eine halbe Stunde danach sei die Polizei mit Sirenen angerückt.

„Dann kam ein Nachbar angelaufen und hat erzählt, er habe jemanden schreien hören“, sagt Yusuf. „Er war immer nett“, sagt er über das Opfer. „Manchmal hat er anschreiben lassen, aber dann ist er am nächsten Tag vorbeigekommen, um zu bezahlen.“

Yusuf: „Ich kenne ihn seit zehn Jahren“

Fassungslos wirkt Yusuf nicht, aber kalt lässt ihn die Tat auch nicht. „Ich kenne ihn seit zehn Jahren und habe nie gesehen, dass er Probleme mit anderen hatte. Er war immer nett“, sagt Yusuf und schiebt nach: „Das ist nicht normal.“

Als Betreiber an einer so exponierten Stelle wie dem Wickeder Hellweg bekommt Yusuf einiges mit. „Schlägereien habe ich schon einige gesehen. Aber so etwas nicht.“

Von der Tat hat Yusuf aber nichts mitbekommen. Er selbst hat nichts Verdächtiges beobachtet. Ein Bekannter hat ihm aber erzählt, einen Mann gesehen zu haben, der sonst nicht dort sei. Dieser habe öfters an einer Ecke gewartet. „Der hatte auch draußen eine Maske über dem Gesicht und eine Kappe auf dem Kopf“, habe der Bekannte ihm erzählt, sagt Yusuf.

Die Staatsanwaltschaft bestätigt die Version

Die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass ein Zeuge das ausgesagt hat. Dieser habe berichtet, dass ihm kurz vor der Tat, am Montag und Dienstag, ein Mann aufgefallen sei. „Dieser soll ihm auch vor der Tat entgegengekommen sein“, berichtet Henner Kruse von der Staatsanwaltschaft Dortmund. Laut Zeuge habe der mutmaßliche Täter versucht, sein Gesicht zu verdecken.

Jetzt lesen

Weiter sagte die Behörde auf Anfrage, dass weitere Zeugenhinweise eingegangen seien. Viel mehr will die Staatsanwaltschaft nicht zu dem Fall sagen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Diese liefen in alle Richtungen weiter.