Möbel Hardeck

Acht Liefertermine verpatzt: Dortmunderin wartet zwei Jahre lang auf Möbel

Das gesuchte Möbelstück nicht im Lager, der Liefertermin verschoben – das ist für viele schon eine Zumutung. Für Berrak Kablan (31) Bagatellen: Sie hat fast genau zwei Jahre auf ihre Möbel gewartet.

Huckarde

, 25.06.2022 / Lesedauer: 3 min

Möbelhaus besuchen, Möbel auswählen und bezahlen, Möbel liefern lassen. Das Normalste der Welt. Das passiert täglich unzählige Male in Deutschland. Die Huckarderin Berrak Kablan hat erlebt, was passiert, wenn dieses System mal so richtig schief läuft.

Geschichte begann am 14. Juli 2020, also vor ziemlich genau zwei Jahren. Im Bochumer Möbelhaus Hardeck wählte sie für den Flur in ihrer Wohnung die Garderobenkombination „Bozen“ der Firma MCA furniture GmbH aus.

Garderoben-Kombination aus fünf Teilen

Die Kombination besteht aus fünf Elementen: einem Garderobenschrank, einer Bank, einem Garderobenpaneel (Kleiderhaken), einer Kommode und einem Spiegel. Zusammen kostete die Kombination knapp über tausend Euro, 700 Euro zahlte sie sofort.

Das Drama begann bei der ersten Lieferung. Die Kombination wurde nicht komplett geliefert, ein Möbelstück habe man am Lager vergessen, wurde ihr gesagt. Ein neuer Termin wurde ausgemacht, zu dem lieferte das Unternehmen aber ein beschädigtes Teil, das Berrak Kablan nicht annehmen wollte.

Lieferprobleme - nur wegen Corona?

Da machte sich Berrak Kablan noch keine Gedanken. „Das war der Beginn der Corona-Pandemie“, sagt sie. „Mit Lieferschwierigkeiten habe ich es mir erklärt.“ Doch dann begann die Serie unerfreulicher Liefertermine, jeweils mit langen Wartezeiten.

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Liefertermine, für die sie sich jeweils einen Tag Urlaub nahm, um die Lieferung entgegen zu nehmen. Langsam wurde ihr klar, dass das Problem nicht nur beim Möbelhaus lag, sondern an allgemeinen Lieferschwierigkeiten.

Angebot einer Rückabwicklung

Anfang 2021 kam dann auch das Angebot von Hardeck für eine Rückabwicklung des Kaufes. So verzweifelt war das Möbelhaus. Doch Berrak Kablan lehnte ab. „Ich hatte schon passende Deko zu den Möbeln gekauft“. Eine andere Garderobe zu kaufen, hätte einen weiteren Verlust bedeutet.

Dann kam auch Schlamperei dazu. Eines Tages kam Berrak Kablan nach der Arbeit nach Hause und ihr bot sich ein dramatischer Anblick. „Es sah aus, als hätte jemand eingebrochen“. Der wahre Grund: Der nicht sachgemäß angebrachte Rahmen des Spiegels hatte sich gelöst und der Spiegel fiel aus dem Rahmen.

Laptop-Tasche durchbohrt

Der Spiegel überstand den Sturz, doch beide Teile hatten auf dem Weg nach unten mehrere Deko-Teile mitgerissen. Die Kommode war beschädigt und der Spiegel war schließlich in der Tasche für Berrak Kablans Dienst-Laptop gelandet und hatte diese durchbohrt.

Der Laptop war zum Glück nicht in der Tasche. „Aber das mit der Tasche dem Arbeitgeber zu erklären, war schon peinlich“, sagt Berrak Kablan.

Jetzt ist alles komplett

Berrak Kablan wendete sich an diese Redaktion und nach einer Presseanfrage ging alles ganz schnell. Mittlerweile ist die Garderobenkombination nach der neunten Lieferung komplett und Hardeck hat sich umfassend bei der Huckarder Kundin entschuldigt.

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„Von unserer Seite konnten wir uns leider nur dafür entschuldigen und hoffen, dass der Preisnachlass und Warengutschein von über 40 Prozent des Warenwertes das Bedauern ebenfalls zum Ausdruck gebracht haben“, sagt Klaus Carnein, Leiter des Kundenservices. Außerdem hat Hardeck die durch den Spiegel-Sturz beschädigten Teile kostenlos ausgetauscht.

Defekte gaben den Ausschlag

Die Wartezeit von insgesamt zwei Jahren erklärt Carnein so: „Die Kombination wurde durch uns mehrfach vollständig ausgeliefert. Leider mussten sowohl die Kundin als auch wir feststellen, dass die verpackten Teile mit Defekten versehen waren, was eine weitere Bestellung beim Lieferanten notwendig gemacht hat.“

Darüber, dass bei jeder neuen Bestellung erneute Wartezeiten auftraten, sei man genauso traurig wie die Kunden gewesen. Deshalb habe man auch die Rückabwicklung des Kaufes als Alternative angeboten.

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