
© Florian Danner
Wulfener Großhändler lieferte die Wilke-Wurst in die Region
Wilke-Skandal
Der Wulfener Lebensmittel-Großhändler Hüsken gehörte zu den Empfängern der Waren des Skandal-Produzenten Wilke. Beliefert wurden Hotels und Kantinen – so auch die Krankenhaus-Großküche.
Die Verbreitung der inzwischen zurückgerufenen Fleischprodukte des Skandal-Produzenten Wilke in Dorsten ist offenbar größer als ursprünglich angenommen. Denn zu den Dorstener Empfängern der Wilke-Wurstwaren gehörte mit der Wulfener Firma Hüsken auch ein Großhändler, der seinerseits zahlreiche Kunden in der Region beliefert.
Betroffen waren die Wurstwaren der Eigenmarke „Servisa“, die Hüsken als Teil des „Service-Bunds“ ausliefert. Der Service-Bund ist eine bundesweit tätige Gruppe inhabergeführter Großhändler, die im Verbund Gastronomen, Hotels und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung beliefert.
„Wir haben natürlich unverzüglich reagiert und alle informiert, die die Artikel bezogen haben“, sagt Geschäftsführer Thomas Hüsken. Am 2. Oktober, als der Skandal öffentlich wurde, hatte der Sevice-Bund die Auslieferung der Wilke-Waren vorsorglich bundesweit gestoppt und bereits ausgelieferte Produkte zurückgerufen. Inzwischen seien diese vollständig vernichtet, so Hüsken.
Lieferungen an Hotels und Kantinen
Rund 1200 Kunden im Umkreis von 200 Kilometern beliefert Hüsken. Auch viele Dorstener Imbissbetriebe zählen zu den Kunden. Diese seien von den zurückgerufenen Produkten aber nicht betroffen. Nicht alle Hüsken-Kunden hätten Wilke-Waren bezogen, so Hüsken.
Denn es seien vor allem Aufschnittprodukte, die das Kennzeichen „DE EV 203 EG“ des Hessischen Skandal-Produzenten trugen. Geliefert worden seien diese vor allem in Hotels und Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung, etwa Betriebskantinen und Mensen.
Welche Einrichtungen in Dorsten die Waren bezogen, bleibt aber nach wie vor unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Wir haben in Dorstener Einrichtungen nachgehört.
Krankenhaus-Cafeterien bekamen Wilke-Wurst
„Nach derzeitigem Kenntnisstand werden die städtischen Kitas und Schulen nicht mit Waren der Firma Wilke versorgt“, teilte Stadt-Sprecher Christoph Winkel mit. Auch in den Caritas-Einrichtungen seien keine Wilke-Produkte eingesetzt worden, sagt Geschäftsführer Klaus Schrudde. Genauso sehe es in Maria Lindenhof aus, wie Diakonie-Sprecher Michael Horst betont.
Angekommen ist die Wilke-Wurst dagegen in der Krankenhaus-Großküche des Katholischen Klinikums Ruhrgebiet-Nord. „Die Zentralküche der KKRN GmbH wurde zunächst mit Wilke-Wurst beliefert, doch sobald die Küche informiert war, hat sie die Leberwurst sowie auch den Aufschnitt aus den Theken der Cafeterien genommen“, berichtet Thomas Kordts, Küchenleiter der Krankenhaus-Zentralküche in Marl.

Auch die Marler Zentralküche des KKRN wurde mit Wilke-Waren beliefert. © Bludau
Eine Gefahr für Patienten habe aber nicht bestanden: „Generell kamen keine Patienten des Klinikverbundes KKRN GmbH mit Wilke-Lebensmitteln in Kontakt, da diese Produkte nicht im Portfolio zur Patientenverpflegung enthalten waren. Nur in zwei Cafeterien wurden zwei Produkte der Firma Wilke geführt, welche am Morgen des 2. Oktober angeliefert worden sind, aber unverzüglich nach Information über den Rückruf gesperrt wurden. Diese Produkte kamen also nicht in den Verkauf“, so der Küchenleiter.
Aufgewachsen im tiefsten Münsterland, Volontariat bei Lensing Media, Redakteur der Dorstener Zeitung. Immer auf der Suche nach den Geschichten, die diese Stadt schreibt.
