Klima-Demo in Dorsten: Black Friday statt Fridays for Future (mit Fotostrecke)
Fridays for Future
Rund 100 Dorstener sind am Freitag für das Klima durch die Altstadt gezogen. Doch am Black Friday blieb die Teilnehmerzahl hinter den letzten Demos zurück. Besonders die Schüler fehlten.

Weniger Teilnehmer als zuletzt zogen bei „Fridays for Future“ durch die Straßen der Altstadt. © Falko Bastos
Rund 100 Dorstener Klimaschützer sind beim Klimastreik „Fridays for Future“ durch die Dorstener Altstadt durch die Dorstener Altstadt gezogen. Damit blieb die Demo deutlich hinter der Teilnehmerzahl im September zurück, als noch rund 400 Dorstener für das Klima auf die Straße gegangen waren.
„Die anderen kommen noch“, hatte Organisatorin Susanne Fraund von der Klima-Initiative zum Start noch gehofft. „Vielleicht wollten manche nicht so weit laufen“, so Fraund. Vom „Goldenen Anker“ zogen die Demonstranten über Ostwall, Südwall, Essener Straße und Recklinghäuser Straße zum Platz der Deutschen Einheit.
„Hört auf zu shoppen“
Doch auch dort blieb der Andrang überschaubar. Besonders Schüler blieben der Demo diesmal weitgehend fern. Die jugendlichen Wortführer Alice und Tim (beide 15) hatten ihre eigene Erklärung: Die Konsum-Verlockungen des Black Friday.
„Hört auf zu shoppen und macht mit“, forderte Tim die verdutzten Passanten beim Weg durch die Fußgängerzone auf. „Sonst ist das echt traurig.“ Auch Alice kritisiert den Shopping-Wahn: „Das ist echt schade.“ Und so verhallte mancher Schlachtruf. Unbeeindruckt fuhren SUV-Fahrer an der Demo vorbei, als Tim skandierte: „Es gibt kein Recht, einen SUV zu fahren.“
Zu wenig Aufmerksamkeit im Vorfeld?
Oder lag es an fehlender Aufmerksamkeit im Vorfeld? Die Petrinum-Lehrer Kerstin Precht und Klemens Schüler schlugen vor, die nächste Demo größer in der Schule anzukündigen. „Aber das müsst ihr machen, wir Lehrer dürfen das nicht“, riet Kerstin Precht den Schülern. „Wir sollen neutral sein. Aber kann man neutral sein, wenn der Planet zugrunde geht?“, fragt Klemens Schüler.
Aufgeben wollen Alice und Tim so schnell nicht. „Nur den wenigsten ist das Thema wirklich egal“, meint Alice. „Aber die meisten sind eben noch zu uninformiert und dafür sind wir da.“