Am Freitag präsentierte der Förderverein ProGHW die Weihnachtsshow „Akte X-Mas“. Dieses Projekt nach einer Idee von WDR-5-Moderator Thomas Koch existiert schon 12 Jahre, aber für Wulfen war es eine Premiere. Die beteiligten Künstler treffen sich nur einmal im Jahr zu diesem Zweck.
Der Kabarettist Fritz Eckenga war ein in Wulfen bekanntes Gesicht. Aber Thomas Koch hatte noch sieben weitere Künstler mitgebracht. Etwas großspurig wurde eine mitreißende Show versprochen, „nach der Sie einpacken können“. Geboten wurde ein abwechslungsreiches Programm aus literarischen Zitaten, eigenen satirischen Geschichten und Gedichten, persönlichen Erinnerungen und Gedanken zum bevorstehenden Fest, umspielt von weihnachtlicher Musik.
Schöne Stimme
Letzteren Part übernahmen der Pianist und Komponist Paul Wallfisch und die Sängerin und Songwriterin Charlotte Brandi - mit der wesentlich schöneren Stimme. Sie interpretierte u.a. einen Song von Sinéad O‘Connor in Erinnerung an die kürzlich verstorbene irische Musikerin oder leitete das Publikum an, bei „Santa Lucia“ den Refrain mitzusingen. Auch a cappella klangt sie wunderbar.
Der Schauspieler Claus Dieter Clausnitzer, bekannt als bekiffter Taxifahrer aus dem Münstertatort, und sein Kollege Björn Jung, verlasen mit Sandra De Vina satirische Gedanken über das „Worte schenken“ oder einen ernsten Text von Mascha Kaleko: „So im Dezember“. Da Vina gab aber auch zwei Geschichten aus eigener Feder zum Besten: Sehr komisch waren der Besuch in einer überfüllten Arztpraxis kurz vor Weihnachten oder die jahrelang währende Geschenkeflut mit Eulen-Motiven, die auf einem Missverständnis beruhte.
Brüllen und Kreischen
Poetry-Slammer Andy Strauß erzählte unter anderem von einer Begegnung in der Bahn, die ihn völlig verstörte: Gegenüber am Tisch saß eine Frau, die sich die echten Augenbraunen komplett ausgezupft und dann in einem höheren Bogen neu ein tätowiert hatte. Dadurch sah sie immer so aus, als wolle sie ihn etwas fragen - aber er wollte nur seine Ruhe haben. Leider fing Strauß bei einigen seiner Beiträge an, unmotiviert herumzubrüllen oder in den höchsten Tönen zu kreischen. Das hat seinen Texten nicht gut getan.
Fritz Eckenga erzählte aus Kindertagen: Zum Fest gehörte Sauerbraten vom „Pütt-Pony“. Das war sehr zäh. Daher ging das künstliche Gebiss „Malmung“ Reih um, denn alle in der Familie hatten sehr schlechte Zähne.
Katinka Buddenkotte berichtete von ihren Schwierigkeiten mit dem privaten Hamsterhospiz der Schwester und der Suche nach einer angemessenen tierischen Beileidsbekundung. Im Supermarkt nahm sie plötzlich eine neue Teilzeitidentität als Frau Diekenkämper an und musste die Rolle dieser Lehrerin dann auch beim Martinsumzug weiterspielen. Das Publikum hatte Spaß, aber auch etwas Futter zum Nachdenken.
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