Tuifly hat die Urlaubsfreude gründlich verhagelt
Flieger bleiben am Boden
"Annulliert" lesen Petra und Thomas Dziatkowiak, Kunden der Dorstener Reiseagentur Vospohl, am Freitagmorgen am Flughafen Düsseldorf. Ihr Tuifly-Flieger ins warme Griechenland sollte eigentlich um 5.50 Uhr starten. Doch das Ehepaar blieb am Boden, wie 9000 andere Passagiere. Grund dafür sind die vielen Krankmeldungen der Crew-Mitglieder.

Michael Vospohl sucht nach Alternativen für seine Kunden, die über Tui gebucht haben und mit Tuifly fliegen wollten.
„Wir sind ziemlich enttäuscht, dass uns niemand vorher sagen konnte, dass unser Flug nach Kreta ausfällt“, bedauert Petra Dziatkowiak. „Wir haben uns sehr auf den Urlaub gefreut. Schlimmer wäre es aber, wenn man mit Kindern fliegt“, so Petra. Ihr Flug sollte am Freitagmorgen starten.
Statt im Warmen sitzt das Ehepaar aber immer noch im kalten Deutschland fest. Aber nicht nur die Passagiere haben mit den Ausfällen zu kämpfen. Auch in den Dorstener Reisebüros herrscht Hochbetrieb. „Wir haben heute Morgen eine Telefonkonferenz unserer drei Filialen gestartet, ein echter Krisenstab“, erklärt Michael Vospohl. Zwölf Kunden des Dorstener Reisebüros werden in der kommenden Woche Probleme mit ihren Flügen bekommen.
Die Ruhe bewahren
„Da muss man Ruhe bewahren und mit einem kühlen Kopf eine Alternative suchen“, so Vospohl. „Wir versuchen, Flüge anderer Airlines zu buchen“, erklärt er. „Wünschenswert wäre eine Zusammenarbeit der verschiedenen Airlines, dann wäre das einfacher.“ Die vielen Krankschreibungen der Tuifly-Mitarbeiter können die Dorstener Reisebüros aber nicht verstehen. „Das ist wirklich kundenunfreundlich und gleicht einem Streik“, ist Friedrich Cosanne vom gleichnamigen Lembecker Reisebüro entrüstet. Ob die Fluggesellschaft Entschädigungen zahlt, sei noch ungewiss.
Das sagen Verbraucherschützer
Laut Beate Wagner von der Verbraucherzentrale NRW sei es noch nie vorgekommen, dass so viele Flüge aufgrund von erkrankten Mitarbeitern ausfallen. Deswegen gebe es auch kein Gerichtsurteil, dass Fluggesellschaften in so einem Fall von Ausgleichszahlungen freispreche oder eben nicht. „Wenn man jetzt nur einen Flug gebucht hat und der wird gestrichen, muss man vor Ort das Hotel bezahlen. Darauf wird der Hotelier wohl bestehen. Ob man sich das Geld nachher von der Fluggesellschaft wiederholen kann, müssen die Gerichte entscheiden.“ Abbringen lassen sich die Dziatkowiaks aber nicht. „Zur Not steigen wir ins Auto und fahren einfach los. Da sind wir ganz spontan“, erklärt Petra.
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