
© Guido Bludau
Riesen-Buddelei: Bürgerpark in Dorsten derzeit kaum wiederzuerkennen
Wir machen Mitte
Zwei Millionen Euro kostet die Verschönerung des Bürgerparks Maria Lindenhof in Dorsten. Die Arbeiten sind voll im Gange. Hier ein Überblick, wo überall derzeit gebuddelt wird.
Wer von Kanal- oder Lippedamm aus seinen Blick in Richtung Bürgerpark schweifen lässt, der erkennt die grüne Lunge zwischen Lippe und Kanal kaum wieder: Absperrgitter verwehren Spaziergängern den Zugang, riesige Erdhügel und kleinere Schuttreste liegen überall herum, Bagger pflügen sich durchs Gelände. Der Wall am Kanal ist zum Teil abgeholzt und eingeebnet, das ermöglicht erstmals seit Jahrzehnten Einsicht von der Uferpromenade her in den Park.
Zwei Millionen Euro Kosten
Die große Buddelei folgt einem Plan. Und zwar dem des Dorstener Landschaftsarchitekten Dirk Vennemann, nach dessen Entwürfen der Bürgerpark bis Herbst 2021 ein neues Gesicht bekommen soll - als Teil des Stadtumbau-Programms „Wir machen Mitte“ werden hier rund zwei Millionen Euro in die neue Optik investiert.

Die Stadtkrone auf dem Hügel der Landzunge ist zum echten Hingucker geworden. © Michael Klein
„Auch wenn es derzeit etwas chaotisch aussieht: Die Arbeiten sind voll im Plan, wir kommen gut voran“, sagt Till Blackstein (Technisches Management im Stadtteilbüro „Wir machen Mitte“). Mittlerweile sei längst mit den Erdarbeiten vor der Alten Jugendverkehrsschule begonnen worden.
Dieser Bereich ist nun umzäunt, sodass die Wegeverbindung zwischen Kanaluferweg und LWL-Wohnhaus Im Werth als Durchgangsmöglichkeit vorerst nicht zur Verfügung steht.
Neue Baum-Piazza
Hier wurden Kabelschächte ausgehoben, Westnetz und Firma Baumann sind für die Verlegung der neuen Stromversorgungs- und Beleuchtungskabel zuständig.
Gut zu erkennen ist auch die neue Wegeachse vom Kanal am Kanu-Heim vorbei in Richtung alte Jugendverkehrsschule. „Hier wird eine neue Baum-Piazza als Schattenspender angelegt“, so Till Blackstein.
Auch der innere Parkbereich wird derzeit schon „umgekrempelt“. Dort, wo früher das Asche-Sportfeld war, ist die Lager- und Stellfläche für die Baumaterialien und Fahrzeuge eingerichtet. Im Park entsteht viel Aushub, der nicht abgefahren, sondern auf dem Parkgelände wiederverwertet wird. Deswegen muss der Bolzplatz komplett dafür genutzt werden. Heißt: Fußballspielen ist dort nicht mehr möglich.

Der Rundweg durch den Park führt auch am Amphitheater vorbei in Richtung Kanal. © Michael Klein
Im nächsten Jahr sollen hier unter anderem ein Wasserspielplatz, ein Kletterturm und ein kleines Ballspielfeld entstehen. Schon jetzt hingegen wird an der neuen Wegeführung gearbeitet.
Rundkurs entsteht
Die bisherigen Fußwege werden derzeit aufgewertet, es wird ein Park-Rundkurs entstehen mit neuer Beleuchtung, der erstmalig auch am Amphitheater vorbei in Richtung Lippedamm führt. Auch das Amphitheater ist inzwischen ans Wasser- und Stromnetz angeschlossen, wichtig für die Terrassenbar „Oude Marie“ der Agentur Schaukelbaum und deren Kulturprogramm.
Abgeschlossen sind inzwischen die Holzarbeiten an der Stadtkrone, das Kunstwerk der holländischen Architekten- und Künstler-Kollektivs „Het Observatorium“ sieht aus, als wäre eine Mischung aus überdimensionierter Teetasse und Raumschiff auf dem Hügel der Landzunge zwischen Kanal und Lippe gelandet. Ein echter Hingucker und eine neues imposantes Wahrzeichen für die Stadt.

Weil der Wall zum Kanal abgetragen wurde, kommt die begrünte Terrasse jetzt viel besser zur Geltung. © Michael Klein
„Im Augenblick werden auf dem Plateau die Wege ausgebaut“, sagt Till Blackstein, auch die nötigen Erdarbeiten für die künftige Wasserabführung des Kunstwerks laufen. Ende Januar/Anfang Februar, so hofft er, könne die Stadtkrone dann offiziell eröffnet werden.
Und da die alte Jugendverkehrsschule schon seit einiger Zeit Heimat für den Bürgerparkverein geworden ist, soll das auch in ihrem Namen Ausdruck finden. Die Umbenennung in ViB („Vereinsheim im Bürgerpark“) wird nach den dort erfolgten Bauarbeiten durch eine neue Beschilderung sichtbar werden.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
