
© Michael Klein
Umbau Bahnhof Dorsten: Start im Januar, Tunnel-Abriss verzögert sich
Wir machen Mitte
Nach langem Warten sollen die Bauarbeiten am maroden Bahnhof und für den Rad- und Fußweg entlang der Bahntrasse im Januar beginnen. Der Baustart für den neuen Vorplatz verzögert sich aber.
Wie oft ist der Beginn der Sanierungsarbeiten für das marode und verrammelte Bahnhofsgebäude in Dorsten und für die Neugestaltung des Bahnhofsumfelds schon verschoben worden? Doch schon bald soll es soweit sein.
Nachdem die letzten Vorarbeiten so gut wie abgeschlossen sind, wird das insgesamt größte und mit gut 10 Mio. Euro auch kostspieligste „Wir machen Mitte“-Projekt ab der zweiten Januarhälfte konkret: Die Stadt hat angekündigt, dass dann erste Arbeiten erfolgen werden.
Ausschreibung erst in 2021
Allerdings: Der Abriss des stadtseitigen Tunnels, der künftig über einen neuen großzügigen Vorplatz einen ebenerdigen Zugang zum Gebäude erlauben soll, lässt doch noch etwas länger auf sich erwarten.
Die europaweite Ausschreibung für diese Bauarbeiten, die eigentlich in diesem Jahr erfolgen sollte, hat sich nach Angaben der Stadt verzögert. Neuer geplante Termin: Frühjahr. „Vorgesehen ist, dass diese Arbeiten dann auch noch im Jahr 2021 beginnen“, so Stadtpressesprecher Ludger Böhne.
Die Planungen haben eine längere Geschichte: Sah das vor fünf Jahren vorgestellte Konzept für das Stadtumbauprogramm „Wir machen Mitte“ eigentlich vor, dass der Umbau in 2020 komplett abgeschlossen sein sollte, mussten Bürger und die an den Plänen beteiligte „Bahnhofsfamilie“ immer wieder vertröstet werden.
Komplexe Abstimmungen
Bauarbeiten der Bahn AG, schwierige Grundstücksverhandlungen, komplexe Abstimmungen bei Denkmalschutz, Fluchtwegen und Brandschutz - und dann noch die Coronakrise: All das sorgte dafür, dass der Umbau noch gar nicht losgegangen ist.
Doch jetzt gibt es gute Nachrichten: In der zweiten Januarhälfte wird zunächst damit begonnen, die Grün- und Wegeverbindung entlang der Bahntrasse herzustellen. Diese wird künftig ab der Feldhausener Straße eine direkte Verbindung in die Innenstadt bieten. „Die geplante Trasse wird ausreichend breit sein, um Grünflächen zu schaffen, die durch Spiel- und Sportgeräte sowie Bänke attraktiv gestaltet werden“, so die Stadt.
Aber auch bei diesem Teil-Projekt wird einen Aufschub geben: „Die Fortführung über die Vestische Allee bis zum Lippetal soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen“, so die Stadt.
Anbau kommt weg
Der Baubeginn am Bahnhofsgebäude wird ebenfalls zum Jahresanfang erfolgen. Die Arbeiten beginnen zunächst neben der Einrichtung der Baustelle und dem Rückbau des nicht denkmalgeschützten Anbaus. Anschließend werden die über die Jahrzehnte geschädigten tragenden Bauteile saniert und der durch Rundbögen geprägte historische Grundriss wiederhergestellt. Das Bahnhofsgebäude soll zum „Bürgerbahnhof“ für Vereine und die „Dorstener Arbeit“, die hier als „Ankermieter“ eine Ausbildungsgastronomie betreiben wird, hergerichtet werden.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
