
Das Außengelände des Creativ-Quartiers kann ohne Eintritt betreten werden, für die Veranstaltungen drinnen benötigt man das Extraschicht-Ticket. © Heuser
Das alles erwartet die Besucher bei der Extraschicht in Dorsten
Nacht der Industriekultur
Das Creativ-Quartier und die Stiftsquelle machen in Dorsten am 25. Juni (Samstag) bei der „Extraschicht“ mit. Hier alle Fragen und Antworten zum Programm und zum veränderten Ticketverkauf.
Nach zwei lagen Corona-Jahren feiert das Ruhrgebiet erstmalig wieder seine „Extraschicht“. Das größte Kulturfest der Region wird als „Nacht der Industriekultur“ dabei 43 Veranstaltungsstätten in 23 Städten bespielen - und auch wieder zwei Dorstener Orte in den Blick nehmen: das Gelände des Creativ-Quartiers Fürst Leopold und die Stiftsquelle an der Buerer Straße 368 im Industriegebiet Dorsten-Marl.
Live-Musik und Ausstellungen, Artistik-Show und Zechen-Führungen: Auf dem Hervester Zechengelände öffnen Kaue und Maschinenhalle, Vinylcafé und Traumfänger-Galerie ihre Türen. Erstmalig am Start ist dazu das Tisa-Archiv an der Fürst-Leopold-Allee 65. Fehlen wird die Lohnhalle, die leider längst anderweitig genutzt wird.
Änderungen
Im Vergleich zum Vorjahr gibt es aber Änderungen: Statt von 18 bis 2 Uhr findet das Programm von 17 Uhr bis 1 Uhr statt. Und: Die ermäßigten Spielort-Tickets (12 Euro), die jeweils nur für einen der beiden Dorstener Veranstaltungsorte gelten, kann man nicht mehr in Form von Armbändchen vor Ort kaufen, sondern muss sie ausschließlich am Veranstaltungstag im Internet buchen. Dann kann man sie ausdrucken oder per Handy an den jeweiligen Spielstätten vorzeigen.
Im Tisa-Archiv
Was ist im Tisa-Archiv zu sehen, das vor allem dem künstlerischen Nachlass der Dorstener Künstlerin und Ehrenbürgerin Tisa von der Schulenburg alias Schwester Paula dient?
Mitglieder der Tisa-Stiftung geben einen Einblick in das Konzept des Hauses und präsentieren auch die neue Sonder-Ausstellung „Mahnwache auf Fürst Leopold 1997“, bei der damals auch Tisa vor Ort gegen die Schließung der Zeche protestierte. Für Musik sorgen an dem Abend kleinere Jazz-Combos, die sich aus Mitgliedern der Big Band Dorsten zusammensetzen.
In der Kaue
Was präsentiert die Kaue? Dort sind zwei Ausstellungen zu sehen: zum einen „anverso - a moving installation“ unter der Leitung von Iria Areans in Kooperation mit Rosalle Kubny. Zum anderen zeigen die Künstlerinnen Sabine Bachem, Ingrid Saalfeld und Stefanie Szukowski vom Kunstverein Virtuell-Visuell ihre Werke. Um 18 und 20 Uhr wird die Stadtagentur der Big Band Dorsten jeweils zwei Auftritte ermöglichen.

Auch die Maschinenhalle ist geöffnet - allerdings ist das Leopold-Regal an dem Extraschicht-Tag nicht in Betrieb, © Heuser
Ab 22 bis 1 Uhr gibt es eine ganz besondere Artistik-Show mit dem Trio Casselly. Antonio und Alfons Casselly werden eine atemberaubende Kraftnummer an den Strapaten vorführen, während Alexia Casselly circensischer Künste am klassischen Ring darbietet, untermalt von technischer Begleitung zum Träumen und Staunen.
Im Vinylcafé
Auch das Vinylcafé von Heinz-Bernd Töns im ehemaligen Trafo-Gebäude wird natürlich wieder zum Schauplatz. Von 17 bis 22 Uhr wird er dort Live-Musik auf die Bühne holen. Welche Musiker und Bands das sein werden, steht noch nicht fest. Aber ganz sind sicher Acts dabei, die die Dorstener Musikfans von den „Open Stages“ und anderen Konzerten kennen. Zudem gibt es ab 22 Uhr eine After-Show-Party mit „Sloe Gin“ und außerdem legt ein DJ auf.
In der Traumfänger-Galerie
Was ist in der Traumfänger-Galerie zu sehen? Die steht ganz im Zeichen des Tänzers Sebastian Spahn, der mit 40 Mitwirkenden (darunter auch vom GW Schermbeck) jeweils um 17.30, 18.30, 19.30, 20.30 und 21.30 Uhr ein Best-of-Programm seiner experimentellen Tanz-Shows zum Besten gibt, die er in den vergangenen Jahren dort aufgeführt hat.
In der Maschinenhalle
Wie beteiligt sich der Bergbauverein am Programm? In der Maschinenhalle sind Bergbau-Fotografien von Peter Koerber zu sehen, dazu in der Grünen Halle Bilder vom Arbeiten über und unter Tage sowie Luftbilder aus der Vogelperspektive von Hans Blossey, der Foto-Impressionen aus dem Ruhrgebiet zeigt. Der Bergbauverein bietet Führungen an (Tour 1: Außengelände, Lohnhalle und Kaue, Tour 2: beleuchtetes Schachtgerüst und Wasserhaltung) und setzt die Dampfmaschine in Bewegung.

Auch das Vinylcafe beteiligt sich wieder am Extraschicht-Programm. © Heuser
Dazu gibt es zwei musikalische Acts: das „Duo Ouwe“ aus Dorsten, das einen Mix aus verschiedenen Epochen der Pop- und Rock-Musik schnürt und die Marler Band Threepwood’N’Strings, die mit ihrem Indie-Folk-Band schon mehrfach in Dorsten für Begeisterungsstürme gesorgt hat.
Im Open-Air-Bereich
Für die Kulturangebote in den genannten Gebäuden allerdings braucht man ein Eintritts-Ticket. Das Gelände des Creativ-Quartiers selbst und alle Gastronomie-Betriebe sind während der Extraschicht frei zugänglich. Auch unter freiem Himmel wird eine Menge geboten.

Die Dorstener Akteure der Extraschicht © Michael Klein
Um 17 und 19 Uhr tritt ebenfalls auf Einladung der Stadtagentur Dorsten die Schützenkapelle Rhade auf (17 und 19 Uhr), und es gibt von 17 bis 1 Uhr eine Street-Food-Meile, das „Geheimdepot Escape Theater“ setzt sich in Szene, Michael Prissner ist mit Gitarren-Klängen zu hören, es gibt eine Feuershow und Walking-Acts, Installationen der ViVi-Künstlerin Claudia Schnitzler. Und um 22.45 Uhr wird ein spektakuläres Abschluss-Feuerwerk unter dem Förderturm gezündet.
Bei der Stiftsquelle
Was macht die Stiftsquelle am zweiten Dorstener Spielort? Sie bietet vor allem die einmalige Möglichkeit, während der nächtlichen Produktion das Werk zu besichtigen. Inmitten ratternder Flaschen und Kästen erleben die Besucher, wie zukunftsorientierte Technologie mit familiären Werten zusammenspielt. Audiovisuell anspruchsvolle Führungen zeigen, wie das Wasser aus der Erde in die Flasche kommt.

Bei der Stiftsquelle können die Besucher Einblicke in die Fabrikation bekommen. © Privat
Mit der Bimmelbahn „Rasende Bertha“ kann zudem das Gelände erkundet werden. Lager- und Produktionshallen werden dann durchquert. Die Mitarbeiter stehen während eines Diskussionsforums für Fragen zur Verfügung. Und natürlich muss niemand hungrig oder durstig nach Hause fahren, denn es gibt Trink- und Essmöglichkeiten, unter anderem von der Pizza-Ape des Dorstener Restaurants „Die Sizilianer“. Dazu spielt der Musiker Marian Kuprat ein Unplugged-Konzert.
Ticket-Preise
Wie teuer sind die Tickets? Es gibt sie in drei Varianten: Für 17 Euro (ermäßigt: 14 Euro, Tageskasse: 20 Euro), damit ist der Eintritt zu allen Spielorten und die Nutzung der Shuttle-Busse und VRR-Angebote inklusive. Ruhr-Top-Card-Inhaber zahlen im Vorverkauf 8,50 Euro. Die nur am Veranstaltungstag und nur im Internet zu erwerbenden Spielort-Tickets kosten 12 Euro.
Ticket-Verkauf
Wo gibt es Tickets? Wie an allen anderen Standorten auch, wird es in Dorsten an der Abendkasse in diesem Jahr keinen Ticket-Verkauf geben. Auch die bislang bewährten Armbändchen fallen weg. Um eine „Corona-Rest-Sicherheit“ zu gewährleisten, werden nur personalisierte Online-Tickets unter www.extraschicht.de verkauft, die per E-Mail versandt oder auch bei Kauf in einer Vorverkaufsstelle (in Dorsten: Stadtinfo, Recklinghäuser Straße) direkt ausgedruckt werden können.
Der Online-Ticketverkauf ist auch am Tag der Extraschicht möglich. Achtung: Verbilligte Spielort-Tickets allein für Dorsten sind nur am Veranstaltungstag selbst und nur im Internet zu kaufen, aber nicht in der Stadtinfo.

Zum Abschluss gibt es ein Feuerwerk. © Heuser
Wer nur das Programm auf Fürst Leopold beziehungsweise bei der Stiftsquelle erleben will, kann nur am Tag der Veranstaltung ein Extra-Spielort-Ticket für 12 Euro erwerben. Das gilt aber nur für das Zechengelände oder die Stiftsquelle. Wer beide Dorstener Spielorte besuchen will, kann das nur mit dem regulären Extraschicht-Ticket.
Shuttle-Anbindung
Wie läuft das mit der Shuttle-Anbindung? Für die Wege zwischen den einzelnen Spielorten im Ruhrgebiet werden 19 kostenlose Shuttlebuslinien eingerichtet. Diese fahren von 17 bis 1 Uhr im 15- oder 30-Minuten Takt. Das Fürst Leopold-Gelände und die Stiftsquelle sind per Shuttlelinie ES 13 an den Halt Marl-Mitte und aus Richtung Zeche Schlägel & Eisen in Herten angebunden - die Shuttle-Busse können allerdings nur diejenigen nutzen, die das revierweit gültige Ticket besitzen. Aber: Sowohl am Zechengelände als auch an der Stiftsquelle gibt es auch Parkplätze für die Autofahrer.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
