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Preiserhöhungen: Dorstens Gastronomen kämpfen mit steigenden Kosten
Gastronomie
Kneipen- und Restaurantbesuche sind in Dorsten seit einigen Wochen wieder möglich. Aber die Branche ist weiter gebeutelt. So mancher Wirt sieht sich gezwungen, die Preise anzupassen.
Die Corona-Pandemie hat vor allem die Gastronomie getroffen. Einige Betriebe ziehen momentan die Preise an. Das hat mehrere Gründe, wie Visar Peci, Inhaber des Café Extrablatt, weiß: „Da spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Die Folgen der Pandemie, steigende Energiekosten und auch die steigenden Lieferkosten.“
Aktuell hat Peci die Preise für seine Getränke und Speisen noch nicht erhöht. Das möchte er eigentlich auch noch nicht. Er rechnet allerdings damit, dass er sie „wahrscheinlich gegen Ende des Jahres“ erhöhen muss: „Die Lieferanten ziehen die Preise für zum Beispiel Bier, Käse oder Pommes an.“ Seine Kunden müssten jedoch „nicht mit einem riesigen Anstieg“ rechnen.
Von der Pandemie getroffen ist auch Dimitris Voultsidis, Inhaber vom Dili-Grill in Dorsten. Er führt den Dili-Grill, der vor 30 Jahren eröffnet wurde, als Familienbetrieb. Als Pächter habe zu den steigenden Liefer- und Energiekosten auch noch Miete zu zahlen: „Das sind viele Kosten, die monatlich auf mich zukommen“, sagt er besorgt.
Allgemeine Preiserhöhung kann DEHOGA noch nicht bestätigen
Seine Preise möchte er dennoch nicht erhöhen. Zu groß ist die Angst, Kunden zu verlieren. „Erst wenn es wirklich keinen anderen Ausweg gibt und es nötig ist, um den Dili-Grill zu behalten, dann werde ich die Kosten anpassen“, erklärt der Inhaber.
Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband in Nordrhein-Westfalen kann noch nichts Genaueres zu einem Preisanstieg in der Gastronomie sagen. „Inwiefern es zu einer allgemeinen Preiserhöhung in der Gastronomie gekommen ist, kann ich nicht einschätzen. Die Preisfindung wird schließlich individuell entschieden“, sagt Sprecher Thorsten Hellwig.
Rücklagen existieren in den meisten fällen nicht mehr
Er erläutert aber, warum Gastronomen in Zukunft die Preise anheben könnten. „Es gibt einige Faktoren, die sich auf die Preisfindung auswirken können: Zum einen mussten viele Betriebe während der Pandemie schließen. Dazu kommen die coronabedingten Auflagen wie die Hygienemaßnahmen. Beide Faktoren haben sie finanziell besonders getroffen.“ Hinzu kommt, dass Rücklagen in den meisten Fällen nicht mehr existieren.
Ein weiterer Grund ist der Personalmangel, unter dem zurzeit viele Restaurants, Bars und Kneipen leiden. Die nötigen Arbeitskräfte müssen wieder in die Betriebe gelockt werden. „Zum anderen sind die Preise für Zutaten und Energie gestiegen“, so Hellwig. Da bleibe es nicht aus, die Kosten anzupassen, bedauert Visar Peci.