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Energiepreise schocken die Dorstener: Wo und wie kann man sparen?
Energiepreise
Die Energiepreise senden Schockwellen aus. Ein Thema brennt den Dorstenern besonders unter den Nägeln. Die Verbraucherberatung Dorsten registriert eine hohe Nachfrage.
Die Preise für Gas und für Strom sind gestiegen. Den Dorstenern steht ein heißer Preis-Winter bevor. Seitdem erste Versorgungsunternehmen Schreiben mit Preiserhöhungen verschickt haben, registriert die Dorstener Verbraucherberatung eine Vielzahl von Anfragen: „Insbesondere bei den Gaspreisen fragen uns viele, wie und wo sie sparen können“, so Ruth Pettenpohl.
Zunächst einmal weist die Verbraucherberaterin darauf hin, dass die Schreiben der Anbieter bei Preiserhöhungen auch einen Hinweis auf ein Sonderkündigungsrecht beinhalten müssen. Die Verbraucherberatung prüft mit den Ratsuchenden, welcher Anbieter für sie günstiger sein könnte: „Wir bieten eine Anbieterwechselberatung an“, sagt Pettenpohl.
Anbieterwechsel kann sich auszahlen
Anhand von Computerprogrammen werden die Leistungen der Gasversorger verglichen und auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden abgestimmt. Ein Anbieterwechsel kann sich für Kunden auszahlen.

Ruth Pettenpohl von der Verbraucherzentrale in Dorsten bekommt aktuell viele Anfragen zu steigenden Energiepreisen. © Archiv
Die Gründe, warum sich insbesondere die Gaspreise verteuern, sind vielfältig. Eine hohe Nachfrage steht auf einem Blatt. Aber auch die steigende CO2-Abgabe sowie die EEG-Umlage treiben den Gaspreis in die Höhe.
NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart hat in einem Bericht in unserem Medium die Abschaffung der EEG-Umlage gefordert, um die Haushalte zu entlasten und stimmt darin mit den Forderungen der Verbraucherberater überein. „Wir fordern schon seit Längerem zum Schutz der Haushalte, die wenig Geld haben, auf die EEG-Umlage zu verzichten“, sagt Ruth Pettenpohl.
EON-Sprecher Stefan Moriße, dessen Unternehmen für Westnetz, dem Dorstener Versorger, als Vertrieb fungiert, sagt, dass Bestandskunden von Preissteigerungen zurzeit nicht betroffen seien: „Wir kaufen Energiemengen im Voraus an den Börsen.“
Einige Discounter-Kunden, denen ihre ihre Versorger wegen Lieferschwierigkeiten oder Zahlungsunfähigkeit gekündigt haben, müssen dagegen mit erheblichen Preissteigerungen rechnen. „Wir überarbeiten unsere Neukundenprodukte gerade, da wir die stark gestiegenen Beschaffungskosten in unserer Preisstellungen berücksichtigen müssen.“

Entwicklung der Energiekosten für private Haushalte seit dem Jahr 2000. © dpa
Grundsätzlich stehen den EON/Westnetzkunden aber Zahlhilfeprogramme zur Verfügung. „Das habe wir als erster deutscher Energieversorger schon vor einiger Zeit ins Leben gerufen“, sagt Moriße auf unsere Anfrage. „Gemeinsam mit Arbeitsagenturen, Schuldnerberatungen und Sozialämtern beraten wir Kunden in finanziellen Notlagen und suchen nach fairen Lösungen.“ Dazu zählen Ratenpläne und die Möglichkeit, offene Beträge deutschlandweit in rund 10.000 Geschäften zu begleichen. Mehr Infos unter https://www.eon.de/de/pk/service/zahlhilfe.html
Aber nicht nur beim Gas, auch beim Strom müssen die Endkunden kräftig draufzahlen. Erste Versuche, einkommensschwachen Haushalten Prepaid-Tarife einzuräumen, stecken noch in den Kinderschuhen. „Damit haben die Abnehmer eine bessere Kostenkontrolle“, so Pettenpohl. In Dorsten seien solche Angebote noch nicht in Sicht. Auch beim Strom lohnt sich ein Preisvergleich.
Wer sich für eine individuelle Beratung interessiert, macht am besten einen Termin ab: Tel. (02362) 7875201. Ab der kommenden Woche hat die Verbraucherberatung in der Julius-Ambrunn-Straße 10 nach der Lockdown-Phase wieder für den Publikumsverkehr geöffnet. Auch hier gilt, wie anderenorts auch, die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet).
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
