Das Respekt-Kunstwerk wurde erneut beschädigt und besprüht.

Das Respekt-Kunstwerk wurde erneut beschädigt und besprüht. © Michael Klein

Nicht zu fassen: Auch neues Respekt-Kunstwerk in Dorsten geschändet

rnVandalismus

Die Respekt-Kunstwerk-Idee soll durch Banner und Bausätze auf alle Dorstener Stadtteile ausgeweitet werden. Doch bevor es richtig losgeht, wurde das Original erneut mutwillig beschädigt.

Dorsten

, 15.05.2022, 15:34 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist gerade mal sechs Wochen her, dass die Dorstener Künstlerin Brigitte Stüwe auch mithilfe von Bürgern ihr „Respekt-Kunstwerk“ im Stadtsfeld mit 1.000 Metern rotem Seil wiederhergestellt hatte. Das Fadenkunstwerk war im letzten Jahr immer wieder Ziel von Zerstörungen und Sprayattacken mit eindeutig politischen, teils rechtsradikalen Inhalten geworden. Nun haben unbekannte Täter dort erneut zugeschlagen und die Tafel verunstaltet.

Respekt-Schriftzug mit roter Farbe übersprüht

Am Samstag entdeckten Anwohner, dass die Respekt-Wand an der Ecke Marler Straße/Händelstraße erneut beschädigt wurde: Die Fäden wurde gerupft und hängen herunter, der Respekt-Schriftzug mit roter Farbe übersprüht, und die Wand unten mit unleserlichen Worten beschmiert.

Besonders ärgerlich für alle Initiatoren und Unterstützer des Kunstprojektes: Erst vor ein paar Tagen hatten Künstlerin, engagierte Bürger, der Verein „Dorsten Dankt Dir“ und die Ideenfabrik Stadtfeld die Idee, das Thema Respekt über das Kunstwerk auch in andere Stadtteile zu transportieren, ins Rollen gebracht.

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In einem ersten Schritt wurden 16 großformatige Banner durch Beiratsmitglieder von „Dorsten Dankt Dir“ und weiteren Multiplikatoren an Partner in den Stadtteilen ausgehändigt. „Es wird aber nicht nur plakatiert, sondern auch besprochen, was mit dieser Aktion verknüpft wird und welche eigenen Akzente gesetzt werden sollen“, so Gerhard Jendrzey von der Ideenfabrik Stadtsfeld.

Neben den Bannern wurden auch 20 Bausätze im Kleinformat verteilt, die einen „Nachbau“ im Kleinformat ermöglichen. Bunt wie das Leben werden auch die Respekttafeln sein, denn es werden unterschiedliche farbliche Fäden verarbeitet.

Menschen vor Plakat

Eine Initiative hat nur wenige Tage vor der erneuten Zerstörung Respekt-Banner und Bausätze im Klein-Format, gestaltet, die im Stadtgebiet verteilt werden sollen. © Privat

„Ob die Zerstörung schon eine Reaktion auf die produzierten 16 Banner und die 20 Tafeln ist, kann ich nicht einschätzen“, meint Gerhard Jendrzey. Mit der Dorstener Arbeit habe er besprochen, dass am Montag (16. Mai) zwei Fahnen vor der Tafel aufgestellt werden sollen. „Und es ist wichtig, im gesamten Stadtgebiet Flagge zu zeigen.“ Zehn weitere Banner seien bestellt worden, auch die Blumenwiese und das Umfeld des Kunstwerks würden nun noch wichtiger, um auf das Thema Respekt aufmerksam zu machen, so Jendrzey.

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Mit der Neuinstallation im März hatte sich Künstlerin Brigitte Stüwe entschlossen gezeigt, erneut Respekt einzufordern – im Sinne des Stadtdialogs ebenso wie im Sinne ihres künstlerischen Schaffens. Wie es mit dem Fadenkunstwerk nun weitergeht, bleibt abzuwarten. Im Vorfeld hatten die Beteiligten vereinbart, in einem neuerlichen Fall die Zerstörung womöglich nicht beseitigen zu wollen, sondern mit einer dauerhaften Info-Tafel die Vorkommnisse einzuordnen und zu dokumentieren.

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